Startseite » E-Procurement »

Der Behälter für das Internet der Dinge

Fraunhofer und Würth entwickeln intelligentes Inlay für Kleinladungsträger
Der Behälter für das Internet der Dinge

Die in den vergangenen Jahren vom Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML vorgestellten Entwicklungen rund um das Internet der Dinge, bewegen sich dank enger Kooperationen mit Industriepartnern immer schneller in Richtung Praxiseinsatz. Beim ersten intelligenten Behälter steht am Ende der Vision der sich selbststeuernde Warenfluss.

Bei der Logimat wurde es bekannt gegeben: Gemeinsam werden Würth Industrie Service und das Fraunhofer IML das von Würth vorgestellte optische Bestellsystem „iBin“ und den intelligenten Behälter „inBin“ vom Fraunhofer weiterentwickeln. Ziel ist ein energieautarker, intelligenter Behälter, der die gesamte Materialwirtschaft nachhaltig revolutionieren soll. Die Produktionsablaufsteuerung soll damit flexibler werden und auf Änderungen schneller reagieren können. Die Technologie lässt zu, dass die intralogistischen Abläufe künftig noch zuverlässiger und wirtschaftlicher gestaltet werden können. Beide Firmen wollen in partnerschaftlicher Zusammenarbeit intelligente sowie energieautarke Behälter-Inlays weiterentwickeln und für gängige Lagerabläufe optimieren. Zunächst soll gemeinsam ein Überblick über die Anforderungen intralogistischer Prozesse an den neuen Behälter erstellt werden. Die Zusammenarbeit an der Entwicklung soll im Juni/Juli 2013 beginnen. 2012 entwickelte das Fraunhofer innovative Komponenten wie Energiepuffer, Energy Harvester sowie Micor-Prozessoren mit 16 oder 32 Bit und einigen Megahertz Taktfrequenz sowie Speicher von einigen hundert Kilobytes für den ersten wirklich „intelligenten“ Behälter: den „inBin“. Er ist in der Lage, den gesamten Kommissioniervorgang zu leiten und zu kontrollieren. Alle Schritte – von der Artikelanzeige über die Bestätigung bis hin zur Fehlermeldung – erfolgen dabei direkt am Behälter.

Das im Januar 2013 von der Würth Industrie Service vorgestellte optische Bestellsystem „iBin“ überwacht eigenständig den Bestand im Behälterinneren und löst bedarfsgerecht Bestellungen aus. Per integrierter Kamera werden durch RFID-Technologie Füllstands-, Zähl- und Bestellinformationen der Artikel im Behälter übermittelt und per Echtzeit-Übertragung mit Bildformat eine automatisierte C-Teile-Versorgung sichergestellt.
Damit ist eine verbrauchsgesteuerte Lieferung von Kleinteilen für den Produktionsbedarf nicht nur just-in-time möglich, sondern die C-Teile-Versorgung erfolgt per Echtzeit-Übertragung mit Bildformat.
IBin eröffnet individuelle Möglichkeiten sowie eine transparente Sicht in das Behälterinnere – und dies auf das einzelne Stück bezogen. Es ist das erste, serienreife Modul auf dem Markt, welches eine integrierte Kamera zur automatischen Auslösung von Bestellungen in der Materialwirtschaft nutzt. Das intelligente System hat dadurch eine vollständige Transparenz des Behälterinhalts der Großkunden.
Durch eine regelmäßige optische Prüfung und der integrierten Zählfunktion können Bestände zeitpunktgenau und ab Erkennen einzelner Artikel stückgenau ermittelt werden. Artikelart und Oberfläche sind aufgrund dieser Funktionen eindeutig identifizierbar. Alle erhobenen Daten werden permanent an das Warenwirtschaftssystem der Würth Industrie Service übermittelt. Es erfolgt eine Analyse der Verbräuche und eine statistische Dokumentation.
Durch die Tatsache, dass der iBin die verbleibenden Bestände im Behälterinneren kennt, kann frühzeitig auf Bedarfsspitzen und -schwankungen reagiert werden. So besteht auch die Möglichkeit zur sofortigen Erfassung von außerplanmäßigen Bestellungen bei Sonderbedarfen.
Die flexible Bauweise der Behälter sorgt dafür, dass der iBin in alle Systeme der Kunden sowie in alle gängigen, an VDA-Norm angelehnten Behältergrößen integriert werden kann. Dazu wird das Modul einfach in das dafür vorgesehene Einsteckfach des Behälters gesetzt. Als autarkes System ist der iBin in den Werken der Kunden ohne Änderung der bestehenden Prozesse oder einer Umrüstung der Infrastruktur einsetzbar. Dies führt dazu, dass das System unabhängig von Lagerort und Arbeitsplatz verwendet werden kann. Eine kundenseitige Netzanbindung ist nicht notwendig, auf Wunsch ist aber eine problemlose Integration möglich.
Eine große Bandbreite an C-Teilen für die Produktion erfordert eine entsprechende Lagerung. Häufig sind die Fertigungshallen überfüllt mit Regalen und die Lagerplatznutzung ist wenig effizient. Nicht selten kommt es dabei auch zu Störungen im Prozessfluss. Die intelligente Technologie ermöglicht eine verbrauchsnahe, individuelle und punktgenaue Disposition und damit eine optimale Lagernutzung und weitere Bestandsreduktion bei verminderter Kapitalbindung.
In Zukunft sind zahlreiche Weiterentwicklungen der Technologie geplant. Eine detaillierte Bestandsermittlung im Behälter und eine eindeutige Identifizierung der Artikel, inklusive Abmessung, sind künftig möglich. Neben der Einbindung von C-Teilen innerhalb des Kanban-Systems können weitere Produktgruppen wie A-/B-Teile und Fremdteile überwacht und abgewickelt werden. Ebenso ist ein umfassenderes Monitoring des Verbrauchsverlaufs und -verhaltens auf Artikel-, Lagerort- und Kostenstellenebene vorgesehen. Insbesondere in der Phase des Projektstarts liefert dies wertvolle Erkenntnisse. Die Disposition kann genauer gesteuert und die Artikelreichweite effizienter geplant werden. Auf Grund der permanenten Datenübermittlung wird der Kunde eine Inventur auf Knopfdruck durchführen können. Die hohe Flexibilität des Moduls erlaubt es das System völlig unabhängig vom Behälter zu verwenden.

Unsere Webinar-Empfehlung
Aktuelles Heft
Titelbild Beschaffung aktuell 4
Ausgabe
4.2024
PRINT
ABO

Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de