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Innovationspotenziale in der Supply Chain: In Zusammenarbeit Produkte verbessern

Innovationspotenziale in der Supply Chain
Gemeinsam mit Lieferanten Produkte verbessern

Gemeinsam mit Lieferanten Produkte verbessern
Der Innovationsdruck steigt. Unternehmen, die sich in dieser Situation ausschließlich auf die eigene F&E-Abteilung verlassen, laufen Gefahr, wichtige Erkenntnisse und gute Ideen außer Acht zu lassen. Viele Unternehmen suchen daher nach Möglichkeiten, ihr Innovationspotenzial auch außerhalb des eigenen Unternehmens zu erweitern – und sehen ihre Zulieferer plötzlich in einem ganz anderen Licht. Bild: Kheng Ho Toh/123rf
Um sich im internationalen Wettbewerb behaupten zu können, müssen Unternehmen alle Register ziehen, intern wie extern. Einkaufsabteilungen, die sich immer nur auf den niedrigsten Preis konzentrieren, verpassen wesentliche Chancen, um ihr Geschäft auf lange Sicht erfolgreich zu gestalten. Die Supply Chain bietet Einkaufsleitern eine Fundgrube für mögliche Innovationen – in puncto Produkte, Services und Prozesse. Digitale Plattformen für strategischen und operativen Einkauf helfen Unternehmen, sich durch eine effiziente Zusammenarbeit mit Lieferanten diese Potenziale zu erschließen.

Um im internationalen Wettbewerb weiter vorne mit dabei zu sein, heißt es erfinderisch sein. Neben den eigenen Ressourcen für Forschung und Entwicklung nutzen Unternehmen auch externe Quellen, wie etwa Patente oder Technologielizenzen. Immer mehr intensivieren zudem Partnerschaften mit Zulieferunternehmen, um vom Know-how und von den Ideen ihrer Lieferanten zu profitieren.

Innovationen, die in Zusammenarbeit mit Lieferanten entstehen, bringen nicht nur Vorteile in der Produktentwicklung. Auch nachgelagerte Prozesse, beispielsweise in der Produktion oder im Kundenservice, profitieren davon. Doch in vielen Betrieben ist die Zusammenarbeit mitunter ineffizient: Es werden nicht immer die besten Lieferanten ausgewählt und die Kommunikation läuft über verschiedene, nicht integrierte Kanäle, worunter die Transparenz leidet. Um die Innovationspotenziale der Lieferkette erschließen zu können, bedarf es eines skalierbaren Ansatzes.

Unternehmen können mit ihrem Lieferanten bei Innovationen auf verschiedene Weisen zusammenarbeiten. Sie teilen beispielsweise Ideen für neue Produkte und Dienstleistungen und treiben damit die Marktentwicklung im Schulterschluss voran. Einige Unternehmen laden zu Workshops ein, um sich mit Lieferanten auszutauschen und einen kooperativen Entwicklungsprozess zu starten. Neben Projekten zur Neuentwicklung lassen sich auch bestehende Produkte und Abläufe zusammen erweitern oder verbessern. In gemeinsamen und eventuell sogar gemeinsam finanzierten Pilotprojekten teilen die Unternehmen ihr Know-how und die Investitionsrisiken.

Mehr als Eins plus Eins

Unternehmen, die verstärkt auf Kollaboration setzen, haben erkannt: Lieferanten haben mehr zu bieten als nur niedrige Einstandspreise. Sie eröffnen auch den Zugang zu neuen Technologien und Marktchancen. Und sie ermöglichen den Zugriff auf zusätzliche Expertenressourcen. Die Zusammenarbeit mit Lieferanten bringt mitunter schnellere, bessere und billigere Ergebnisse als intern generierte Innovationen – weil diese zum Beispiel bereits Innovationen planen, von denen auch das einkaufende Unternehmen profitieren kann. Dieser Effekt verstärkt sich umso mehr, je früher im Entwicklungsprozess die Zusammenarbeit beginnt. Unter Umständen kann ein Unternehmen zusammen mit ausgewählten Lieferanten Innovationen sogar exklusiv generieren und sich dadurch Wettbewerbsvorteile sichern.

Best Practices: MBf Holdings

Um die Motivation eines Lieferanten nicht zu gefährden, sollte der übliche Kostendruck nicht im Vordergrund stehen. Die Zusammenarbeit muss außerdem so einfach wie möglich gestaltet werden. Denn je komplexer die Zusammenarbeit, desto wahrscheinlicher werden störende Einflüsse kultureller Unterschiede.

Um die vielen Beteiligten von Einkauf über F&E und Produktion bis hin zu Vertrieb, Marketing und Geschäftsleitung zu koordinieren und stets auf dem aktuellen Stand zu halten, eignet sich eine Cloud-basierte Beschaffungsplattform. Denn sie hilft, beides zu steuern, die Beziehung und den Produktentwicklungsprozess. Gleichzeitig bietet sie von überall und jedem Endgerät Zugriff auf alle relevanten Informationen. Die Plattform ermöglicht außerdem ein sicheres Teilen aller nötigen Dokumente. So gewährt sie Einblicke in Kataloge und Verträge sowie zurückliegende Bestellungen, Angebote, offene Rechnungen oder auch Leistungsbewertungen.

Einige Plattformen bieten darüber hinaus integrierte Funktionalitäten für das Projektmanagement und flexible Workflows. Damit lässt sich die Zusammenarbeit zwischen den vielen Stakeholdern und in vielen Warengruppen effizient organisieren. Durch die Digitalisierung wird die Kommunikation nachvollziehbar, weil sie entweder vollständig über die Plattform läuft oder dort dokumentiert wird.

Auch Risiko- und Leistungsbewertungen sowie Aktionspläne profitieren von einer engen Zusammenarbeit. Sie schaffen Transparenz und sorgen unmittelbar für Verbesserungen – was wiederum auf die Innovationsprojekte einzahlt. Ein zusätzlicher, wichtiger Aspekt ist die ständige Aktualisierung der Stammdaten, Stücklisten, Zertifizierungen und anderer Referenzen durch die Lieferanten. Denn nur mit vollständigen und richtigen Daten bringt die Digitalisierung zuverlässig Effizienzgewinne.

Gemeinsame Innovationen binden Kunden

Wie schnell sich eine gute Zusammenarbeit mit Lieferanten bezahlt machen kann, zeigt das Beispiel MBf Holdings. Die 1963 in Malaysia gegründete, diversifizierte Unternehmensgruppe mit 15.000 Mitarbeitern erzielte 2017 weltweit einen Jahresumsatz von über drei Milliarden Dollar. Zu den größten Herausforderungen im Einkauf von MBf gehörten die steigenden Kosten. Ein Grund dafür war die Tatsache, dass die gleichen Produkte von Landesorganisationen und Abteilungen unabhängig beauftragt wurden. Außerdem führten Ad-hoc-Käufe nicht nur zu überhöhten Stückkosten, sondern auch dazu, dass man immer wieder Produkte bei verschiedenen Herstellern mit unterschiedlichen Gewährleistungsbedingungen kaufte. Hinzu kam die mangelnde unternehmensübergreifende Transparenz bei Ausgaben, Lieferanten und Katalogen. Darüber hinaus war die Zusammenarbeit mit den Lieferanten ineffektiv. Denn es bestand keine skalierbare Möglichkeit, Informationen mit Zulieferern auszutauschen und die Leistungserbringung zu überwachen.

MBf hat sich für die Module Sourcing und Procurement aus der Source-to-Pay-Suite von Ivalua entschieden. In Zusammenarbeit mit Lieferanten entwickelte MBf im Unternehmensbereich Healthcare ein neues ambulantes Angebot. Dieses verhinderte nicht nur die Abwanderung eines Risikokunden, der Umsatz mit dem Kunden wuchs sogar. Das neue Angebot wird inzwischen auch an weitere Kunden verkauft. Auch das Risikomanagement konnte durch eine verbesserte Kontrolle der Lieferanten, Verträge und Kataloge gestärkt werden. MBf verfügt heute über einen echten 360-Grad-Blick auf alle Lieferanten, Ausgaben und Vorhersagen sowie Verträge und Kataloge. Zulieferer und Einkäufer haben Zugang zu einem transparenten, einfach zu bedienenden System für die Ausschreibung neuer Verträge. Die Lösung ermöglicht außerdem die Zusammenarbeit mit Lieferanten bei der Einführung neuer Produkte und bei der Erschließung von Innovationen. Dadurch entstehen freie Kapazitäten, die bei MBf für ein rascheres Reagieren auf Anfragen genutzt werden.

Die MBf-Gruppe konnte nach eigener Aussage innerhalb der ersten sechs Monate etwa 16 Prozent Einsparungen erzielen.


Die Vorteile

Zusammenarbeit mit Zulieferunternehmen

  • Schnellere Entwicklung neuer und besserer Produkte
  • Geringe interne Entwicklungskosten und geringere Kosten der verkauften Waren
  • Freiwerden interner Ressourcen für weitere Aufgaben
  • Höhere Erfolgsrate bei Pilotprojekten
  • Gemeinsame Entwicklung geistigen Eigentums

Franck Lheureux, General Manager EMEA, Ivalua

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