Seit 1. Oktober ist Dr.-Ing. Andreas Wendt der Vorstand für Einkauf und Lieferantennetzwerk bei BMW. Der Aufsichtsrat hatte Wendt Ende September für die neue Position bestellt.
Der studierte Maschinenbauer ist bereits seit 2002 im Unternehmen. Zu Beginn seiner Laufbahn war der heute 60-jährige Leiter der Strategieentwicklung Produktion und später von der Produktion „Fahrwerks- und Antriebskomponenten“. Anschließend war Wendt drei Jahre Geschäftsführer des größten Motorenwerks der BMW Group im österreichischen Steyr, bevor er für acht Jahre die Leitung des Werks Regensburg übernahm. Seit Anfang 2017 war der geborene Münchner Leiter des größten deutschen BMW Group Werks Dingolfing.
Der neue Einkaufschef ist der richtige für diese Aufgabe: „Bei allen Stationen in der BMW Group war Andreas Wendt ein Treiber von Innovationen“, sagt Aufsichtsratschef Norbert Reithofer. Die Anforderungen an das Lieferanten-Netzwerk und den Einkauf seien enorm gestiegen und Innovationen nur in immer engeren Partnerschaften mit Lieferanten zu schaffen. Im Qualitäts- und Komplexitätsmanagement habe Wendt Maßstäbe gesetzt.
Duesmann: Wechsel zu VW im Gespräch
Der vorige BMW-Einkaufschef Markus Duesmann hatte im Juli seinen Wechsel zu Volkswagen angekündigt. Duesmann hat einen Vertrag mit BMW bis Herbst 2019. Durch die vertragliche Wettbewerbsklausel könnte BMW Duesmanns Wechsel zu einem Konkurrenten bis 2020 verhindern. Trotzdem ist er für den Vorstandsvorsitz bei der VW-Tochter Audi im Gespräch.
Der bisherige Audi-Chef Rupert Stadler sitzt seit Juni in Untersuchungshaft. Er soll die Aufarbeitung des Abgasskandals behindert haben, was Stadler aber bestreitet. Er hatte Verträge bei Audi und VW bis 2022 bzw. Ende 2019. Diese wurden aber einvernehmlich und mit sofortiger Wirkung aufgelöst.
Duesmann wäre bereits der zweite Topmanager, den VW abwirbt. Bereits 2015 war Herbert Diess von BMW in den VW-Vorstand gewechselt. Mittlerweise ist er Vorstandsvorsitzender und wahrscheinlich der Urheber von Duesmanns Berufung. (lc)