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Pinpools bringt die chemische Industrie auf eine digitale Plattform

Startups für den Einkauf – Unternehmensportrait
Pinpools bringt die chemische Industrie auf eine digitale Plattform

Pinpools bringt die chemische Industrie auf eine digitale Plattform
Mit dem Unternehmen Pinpools setzen wir unsere Reihe von Startups für den Einkauf fort. Bild: Konradin

Pinpools ist ein digitaler Marktplatz für Rohstoffe in der Chemie- und Kunststoffindustrie. Das Ziel ist die Entlastung des Einkaufs und die Senkung der Beschaffungskosten, indem der gesamte Prozess auf einer intuitiven Plattform abgebildet wird. Anbietern chemischer Rohstoffe bietet Pinpools seinen kostengünstigen digitalen Absatzkanal, der ihnen Zugang zu neuen Kunden und Märkten bietet.

Bereits in der diesjährigen März-Ausgabe der Beschaffung Aktuell wurde über die B2B-Plattform Pinpools berichtet. Das in Haan ansässige Startup-Unternehmen wurde im Sommer 2016 gegründet mit dem Ziel, Beschaffungsprozesse in der chemischen Industrie zu vereinfachen und die entsprechenden Kosten zu senken.

In der Welt der Startups sind sechs Monate eine lange Zeit. Dementsprechend viel hat sich an der Plattform verändert. Dabei ist die Grundfunktion noch immer die Erstellung von digitalen Ausschreibungen.

Übersicht der Leistungen

Nach der Erstellung eines Unternehmensprofils können beliebig viele Nutzer mit verschiedenen Rollen hinzugefügt werden. So werden beispielsweise Administratorrechte für die Einkaufsleitung hinterlegt oder verschiedene Produktgruppen für die verantwortlichen Mitarbeiter freigeschaltet. Die Erstellung einer digitalen Ausschreibung erfolgt in nur fünf Minuten. Hier werden das gewünschte Produkt sowie die Menge, ein Liefertermin oder -zeitraum, und weitere Spezifikationen angegeben. Ferner können die gewünschten Lieferanten ausgewählt werden; zunächst einmal sind alle Lieferanten, die das entsprechende Produkt in ihrem Portfolio eingespeichert haben, vorausgewählt. Die ausgewählten Anbieter erhalten eine automatisierte Benachrichtigung, sobald die Ausschreibung, auch Request For Quote (RFQ) genannt, veröffentlicht ist.

Sonderkonditionen möglich

Wie auch bei einer analogen Anfrage per Telefon oder Fax geben nun die Anbieter ihre Angebote ab. Hierbei sieht nur der Einkäufer die genauen Daten wie Produktpreise und Namen der anbietenden Unternehmen; den Anbietern wird lediglich ein preisliches Ranking angezeigt. Beliebig häufig kann bis zum Ende der Ausschreibung nachgeboten werden, falls das eigene Unternehmen einmal nicht auf dem ersten Platz des Rankings steht. Nachdem die RFQ ausgelaufen ist, werden alle eingegangenen Angebote auf einer übersichtlichen Oberflache angezeigt und können einfach miteinander verglichen werden. Auch Sonderkonditionen wie Skonto können in den Vergleich mit aufgenommen werden. Über wenige Klicks kann nun noch einmal mit dem Wunschlieferanten Rücksprache gehalten oder ein Muster angefordert werden. Schließlich wird das favorisierte Angebot bestätigt. Alle anderen Anbieter erhalten wiederum eine Nachricht, dass sie leider nicht ausgewählt wurden. Wahlweise kann auch persönliches Feedback angegeben werden, um den persönlichen Kontakt zum Lieferanten nicht einzuschränken.

Vorteile für Einkäufer

Pinpools Nutzen für den Einkäufer liegt klar in der Vereinfachung der Beschaffung von chemischen Rohstoffen. Durch die digitale Abwicklung reduziert sich der Aufwand und die benötigte Zeit für den operativen Einkauf deutlich, und die verantwortlichen Mitarbeiter können sich auf strategische Tätigkeiten konzentrieren. Außerdem wird der Einkaufspreis durch das gegenseitige Unterbieten der Anbieter reduziert. Insgesamt wird die Beschaffung von chemischen Rohstoffen einfacher und günstiger.

Zusätzlicher Vertriebskanal für Anbieter

Anbieter von chemischen Produkten gewinnen mit Pinpool seinen zusätzlichen digitalen Vertriebskanal. So erhalten sie Zugang zu neuen Kunden und Märkten, die ihnen zuvor unbekannt oder nicht zugänglich waren. Da die Plattform lediglich zur Kontaktaufnahme und Abwicklung der Ausschreibung dient und keine handelnde Funktion einnimmt, bleibt der direkte Kontakt von Lieferanten zu ihren Kunden immer bestehen. Momentan werden über 200 Ausschreibungen im Monat über Pinpools abgewickelt; die Tendenz ist stark steigend.

Ausschreibungserstellung für Einkäufer

Zusätzlich zur Basisfunktion der Ausschreibungserstellung von der Einkäuferseite aus wird im dritten Quartal 2018 ein Webshop online gehen. Dieser erlaubt den Anbietern auf Pinpools gezielt Produkte zu vermarkten, wobei das jeweilige Pricing flexibel ist. So kann beispielsweise ein Festpreis für ein Produkt oder eine mengenabhängige Staffelung hinterlegt werden. Außerdem ist es möglich, ein Produkt mit Preisabfrage anzugeben, sodass der Lieferant bei einer Anfrage seine kundenspezifischen Preise angeben kann. Diese Shop-Funktion ist vor allem interessant für Händler oder Hersteller chemischer Produkte, welche über ein gewisses Lagerkontingent verfügen, das sie kurzfristig über eine digitale Plattform absetzen möchten. Auch für Restmengen ist diese Shop-Lösung eine Alternative zu traditionellen Absatzkanälen.

Moderate Gebühren für Anbieter

Die Monetarisierung der Plattform erfolgt über eine geringe Gebühr seitens der Anbieter; pro Anfrage (RFQ) wird ein Promille des Warenwerts berechnet. Außerdem werden momentan Premium-Funktionen entwickelt, die zusätzlich monetarisiert werden. So wird es in Zukunft möglich sein, direkt auf der Plattform bei einem global operierenden Logistik-Dienstleister mögliche Lieferkonditionen anzufragen. Weitere Features in Planung sind die automatisierte Weitergabe relevanter Informationen wie Force-Majeure-Meldungen und Solvenzauskünfte zu den Unternehmen auf Pinpools.

Überprüfung jedes Anbieters

Als größte Konkurrenz sieht das Team rund um die Gründer Alexander und Heribert-Josef Lakemeyer die Handelsriesen Amazon und Alibaba. Trotz der offensichtlichen Stärke dieser beiden Anbieter gibt es einige Punkte, durch die Pinpools sich abheben kann. Zwar repräsentiert vor allem Alibaba eine große Anzahl an Händlern und Herstellern chemischer Produkte, diese sind jedoch zum großen Teil nicht für den europäischen Markt zertifiziert und weisen qualitative Defizite auf. Auf Pinpools hingegen wird jedes Unternehmen hinsichtlich der Qualität und Zertifizierung überprüft und erst dann für die Transaktionen freigeschaltet. Ferner schaltet Amazon sich als Händler zwischen die eigentlichen Geschäftspartner, wodurch die Transparenz des Marktes weiter reduziert wird. Ein weiterer Vorteil von Pinpools ist die garantierte Neutralität der Transaktionen. Da keine Unternehmen oder Einzelpersonen aus der chemischen Industrie in dem Startup investiert sind oder sonstige Affiliationen besitzen, kann der Markt neutral abgebildet werden. Die Plattform ist somit gleich attraktiv für alle anbietenden und einkaufenden Unternehmen.

Ausblick

Pinpools entwickelt sich stetig weiter. Die Anzahl der repräsentierten Unternehmen steigt ebenso kontinuierlich wie die auf der Plattform gehandelten Volumina. Durch einen stetigen Austausch mit verschiedenen Playern der chemischen Industrie arbeitet das Team an neuen Funktionalitäten um die spezifischen Bedürfnisse des Marktes befriedigen zu können. Es bleibt zu erwarten, was die nächsten sechs Monate bei Pinpools bringen. (sas)

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