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Procurement-Trends 2021

Meinung – Jan-Hendrik Sohn, Ivalua
Procurement-Trends 2021

Procurement-Trends 2021
Einkaufsexperten über die ihrer Meinung nach wichtigsten aktuellen Entwicklungen im Einkauf: Jan-Hendrik Sohn, Regional Director DACH und CEE bei Ivalua. Bild: REDPIXEL/stock.adobe.com
Auf die Frage nach den 5 Top-Entwicklungen, die den Einkauf beeinflussen, nennt Jan-Hendrik Sohn, Regional Director DACH und CEE bei Ivalua, die Trends aus seiner Sicht. Welches sind Ihre Top-Punkte?

Flexible Lieferketten bleiben Top-Priorität bei Einkaufsentscheidern

Die Corona-Pandemie und Handelsstreitigkeiten werden die internationale Wirtschaft auch 2021 weiter beschäftigen. Damit Einkaufsorganisationen schneller auf disruptive Ereignisse wie eine Pandemie oder einen Brexit reagieren können, müssen sie ihre Lieferketten möglichst flexibel halten – und bei Bedarf auf entsprechende Ersatzlieferanten ausweichen können. Wir gehen fest davon aus, dass Einkaufsentscheider im kommenden Jahr dieser Aufgabe hohe Priorität einräumen und dabei sowohl ihre Sourcing-Strategien, Partnerschaften als auch die zugehörigen Prozesse entsprechend anpassen werden.

Neue Regularien erfordern umfassende Lieferkettentransparenz

Unternehmen müssen sich 2021 verstärkter denn je auf eine Verschärfung gesetzlicher Regelungen vorbereiten. Zu den wichtigsten Treibern gehört ein bereits intensiver diskutiertes Lieferkettengesetz, dessen Verabschiedung in Deutschland und auch auf europäischer Ebene immer wahrscheinlicher wird. Hinzu kommt die bereits angekündigte Nachhaltigkeitspolitik der neuen US-Regierung und die Verpflichtung Chinas zur Kohlendioxid-Reduktion. Das bedeutet im Klartext: Werden neue Regelungen beschlossen, sind Organisationen für deren Einhaltung innerhalb ihrer gesamten Lieferkette verantwortlich. Einkäufer müssen sicherstellen, dass ihre Partner und deren Sub-Lieferanten diese Richtlinien einhalten. Die Schaffung von Transparenz in Lieferketten wird deshalb 2021 ein wichtiges Thema für Einkaufsorganisationen sein.

Traditionelle Sourcing-Modelle stehen auf dem Prüfstand

Gerade in Zeiten von Covid-19 können rein preisorientiertes Single- oder Dual-Sourcing sowie eine von asiatischen Lieferanten dominierte Lieferkette die Produktion innerhalb kurzer Zeit zum Stillstand bringen. Dieses Problem haben auch Zulieferer und deren Sublieferanten. Wir gehen deshalb fest davon aus, dass Einkaufsentscheider 2021 ihre Sourcing-Strategien anpassen und sogar bewährte Produktionsmodelle wie Just-in-time- oder Just-in-sequenz-Produktion auf den Prüfstand stellen werden. Bei der Auswahl und Zusammenarbeit mit Lieferanten werden zudem Aspekte wie soziale Verantwortung und Nachhaltigkeit eine entscheidende Rolle spielen. Kaum ein Unternehmen kann und will es sich leisten, Partner zu beauftragen, die Kinder oder Zwangsarbeiter beschäftigen. Damit sie entsprechende Risiken besser abschätzen können, werden Einkäufer tiefere Einblicke in die Lieferketten ihrer Partner anstreben. Gerade in komplexen Lieferketten ist dies eine echte Mammutaufgabe, der sich Organisation jedoch stellen müssen und auch werden.

2021 wird das Jahr der Lieferantendaten

Die Flexibilisierung von Lieferketten, die Umsetzung neuer Regelungen sowie das Treffen fundierter Einkaufsentscheidungen erfordern eine Vielzahl unterschiedlicher Informationen sowie deren strukturierte Analyse. Gleiches gilt für das Thema Risikomanagement. Gerade bei der Arbeit mit komplexen Lieferketten und Sub-Lieferanten werden Organisationen auf seriöse Daten von Dritten sowie deren schnelle und effiziente Analyse angewiesen sein. Ich gehe fest davon aus, dass entsprechende Anbieter 2021 eine hohe Nachfrage verzeichnen werden. Gleiches gilt für entsprechende Softwarelösungen, die eine Vielzahl unterschiedlicher Daten auswerten und dem Einkauf dem Einkauf zur Verfügung stellen können.

Unternehmen setzen wieder Wachstumskurs – und müssen digitalisieren

Die Planung für die Zeit nach der Pandemie laufen auf Hochtouren: Unternehmen wollen Wettbewerbsvorteile ausbauen, neue Geschäftsfelder erschließen und wieder wachsen. Führungskräfte im Beschaffungswesen werden zeigen müssen, dass sie durch Innovation und Flexibilität ihren Beitrag zur Wertschöpfung des Unternehmens leisten – und sowohl Umsatz als auch Gewinne steigern können. Dazu wird eine stärkere Digitalisierung sowie ein höheres Engagement im Bereich der Prozessautomatisierung immer wichtiger. Wir gehen deshalb fest davon aus, dass Organisationen die Digitalisierung ihrer Procure-to-Pay-Prozesse deutlich schneller als vor der Pandemie vorantreiben und die Zusammenarbeit mit Lieferanten und internen Interessengruppen auf ein neues Level bringen wollen.

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