Hersteller in der Lebensmittelindustrie brauchen oft Wochen oder Monate, um Rohstoffe mit den benötigten Kriterien zu finden. Ein Start-up aus Düsseldorf hat dieses Problem erkannt und eine B2B-Plattform für Lebensmittelrohstoffe entwickelt. Die Plattform bietet Lebensmittelherstellern eine umfassende Datenbank an Rohstoffen, zu denen sowohl Primärprodukte als auch Zusatzstoffe wie Emulgatoren oder Farbstoffe zählen.
Das Alleinstellungsmerkmal der Plattform ist die Möglichkeit Rohstoffe nach Fachkriterien zu filtern, um schnell und einfach den idealen Rohstoff zu finden. So reduziert die Plattform den monatelangen Suchprozess auf ein paar wenige Klicks. Falls es einen bestimmten Rohstoff nicht gibt, bemüht sich das Team von Leroma Lieferanten für diesen zu finden. Ziel ist es, eine vollständige und globale Datenbank an Lebensmittelzutaten zu erschaffen. Ergänzend wurde eine Überschussbörse entwickelt, welche lebensmittelverarbeitenden Betrieben einen Marktplatz zur Verfügung stellt, auf dem sie Restposten, Reststoffe und Überschüsse inserieren und verkaufen können. An diesem Punkt ist es wichtig, dass das Ressourcenmanagement des Betriebes schnell erkennt, wenn Überschüsse entstehen, die im eigenen Unternehmen nicht mehr vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums verarbeitet werden können, um sie auf der Überschussbörse zu inserieren und rechtzeitig weiterzugeben.
Rohstoffe nach Fachkriterien finden
Reststoffe, die ebenfalls auf der Börse angeboten werden, sind Nebenprodukte, die bei der Verarbeitung von Lebensmitteln anfallen wie Kaffeesatz, Eierschalen oder Fischhäute und -schuppen. Selbst wenn sie auf den ersten Blick keinen ersichtlichen Nutzen haben, bergen sie meist großes Potenzial für verschiedene Anwendungen in und außerhalb der Lebensmittelindustrie. Die Kosmetikbranche kann Kaffeesatz wegen dem natürlichen Peelingeffekt der Kaffeekörnchen in Pflegeprodukten verwenden und Fischhäute- sowie -schuppen können sowohl ausgekocht werden, um einen Sud zu gewinnen, der als Grundlage für Fischsuppen dient als auch zur Herstellung von biologisch abbaubarem Plastik dienen. Auch Gemüse, dass bereits auf den Feldern aussortiert wird, weil es optische Mängel wie Druckstellen oder eine krumme Form aufweist, kann verwendet werden, zum Beispiel von Saftherstellern, bei denen diese Mängel keine Rolle spielen. Lebensmittelverarbeitende Betriebe profitieren von dem Verkauf ihrer Überschüsse und Reststoffe, weil sie so die Kosten vermeiden, die bei ihrer Entsorgung anfallen würden und stattdessen sogar Geld verdienen.
Vor allem Einkäufern bietet die Überschussbörse eine Reihe von Vorteilen wie etwa schnelle Gelegenheitsgeschäfte, wenn aus verschiedenen Gründen bestehende Lieferketten unterbrochen werden. Käufer müssen keine langen Produktionszeiten von Rohstofflieferanten abwarten, da die benötigten Produkte schon beim Verkäufer auf Lager sind. Außerdem gibt es keine Mindestabnahmemengen, sodass Lebensmittelhersteller flexibler und schneller auf kurzfristige Anfragen oder auf neue Trends reagieren können. (sas)