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Technologie und Chuzpe: BME-Delegation zu Besuch in Israel

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Technologie und Chuzpe: BME-Delegation zu Besuch in Israel

8300 Start-ups gibt es in Israel. Kein anderes Land der Welt hat bezogen auf seine Einwohnerzahl eine so hohe Dichte an jungen Unternehmen wie das kleine Land zwischen Mittelmeer und Totem Meer. Der USB-Stick, die Verkehrsflussanzeige in Google Maps, Instant Messaging – und auch die Kirschtomate –, das alles wurde in Israel erfunden. Im globalen Innovationsranking belegt das Land regelmäßig Spitzenplätze.

Silicon Wadi statt Silicon Valley

Doch es gibt nicht nur die jungen Tech-Companies. Accelerators, Business Angels und Inkubatoren (etwa 350 an der Zahl) im Land bringen sie mit passenden Investoren (mehr als 100 Venture-Capital-Einheiten) aus aller Welt zusammen. Laut dem IVC Research Center war 2018 ein Rekordjahr für die Finanzierung von Hightech-Start-ups in Israel: Knapp 6,5 Milliarden Dollar wurden investiert, was ein Anstieg von 17 Prozent gegenüber 2017 und mehr als eine Verdoppelung des Betrags von 2013 bedeutete. „Das beeindruckende Tempo und der Wille aller Akteure, etwas zu bewegen, ist omnipräsent“, so Matthias Berg, Leiter Forschung und Entwicklung des BME. Es ist daher wenig verwunderlich, dass so mancher Global Player seine Fühler längst nach Tel Aviv oder Jerusalem ausgestreckt hat. Auch deutsche Konzerne gehen schon vereinzelt mit einer eigenen Dependance im „Silicon Wadi“, wie der Start-up Hub Israel in Anlehnung an das amerikanische Silicon Valley genannt wird, auf Technologie-Scouting. 18 der Dax-30-Unternehmen sind laut der Deutsch-Israelischen AHK, die die Reise für die BME-Delegation zusammengestellt hat, schon vor Ort. Noch zögerlich ist der deutsche Mittelstand. Berg richtet einen Appell an deutsche Unternehmen: „Kann es sich Deutschland leisten, sowohl bei den Investoren als auch bei den Early Adopters hinter den USA und China zu liegen?“

Enge Verzahnung von Wissenschaft, Industrie, Politik und Militär

Die Vorteile des Landes liegen in einem einmaligen Ökosystem begründet: Die enge Verflechtung von Universitäten, Industrie, Militär, Regierung und privaten Investoren schafft die Rahmenbedingungen für vielfältige technologische Innovationen. Viele der heute auch in Einkauf und Supply Management zunehmend gefragten Technologien wie Blockchain, 3-D-Druck oder Künstliche Intelligenz, die in den Bereichen Sicherheit (Cybersecurity), Medizintechnik, Automotive oder Logistik zum Einsatz kommen können, wurden einst und werden für militärische Sicherheits- und Verteidigungszwecke entwickelt und danach in die zivile Nutzung überführt. Nicht selten kennen sich die Gründer eines Start-ups aus ihrer gemeinsamen Zeit in der israelischen Armee, viele davon dienten in der Eliteeinheit 8200 (gesprochen Acht-Zweihundert).

Hinzu kommt die den Israelis so typische Chuzpe, eine Mischung aus Furchtlosigkeit, Dreistigkeit, Unverschämtheit und Wagnis. Sie sorgt dafür, dass Dinge immer wieder kritisch hinterfragt, gleichzeitig aber schnell und unkompliziert vorangetrieben werden. „Wir bitten lieber hinterher um Verzeihung, als dass wir davor um Erlaubnis fragen“, meinte ein Jungunternehmer im Gespräch mit der BME-Delegation. Keine Angst vorm Scheitern, Diversität im Team und Austausch und Netzwerken um „jeden Preis“ sind Eigenschaften, die alle Tech-Companies auszeichnen. „Es gibt keinen Protektionismus wegen ‚einer‘ guten Idee“, so der Eindruck von Matthias Berg.

B2B Matchmaking auf den Punkt

Auf insgesamt 15 Start-ups, Venture-Capital-Einheiten und Accelerators traf die Einkäufergruppe des BME im Land, wobei sich Vor-Ort-Besuche, Pitches und Business Lunches angenehm abwechselten – perfekt organisiert und begleitet von den Mitarbeitern der Deutsch-Israelischen AHK unter der Leitung von Geschäftsführer Grisha Alroi-Arloser. Am Ende des intensiven, aber höchst interessanten dreitätigen Programms war die Resonanz der Teilnehmer unisono: Wir kommen wieder. Mirjam Zeller, Geschäftsführerin der BME Marketing GmbH abschließend: „Es waren eindrucksvolle Tage, die bei unseren BME-Mitgliedsunternehmen noch einige Kreise nach sich ziehen werden. Das B2B Matchmaking für die Einkaufsverantwortlichen war auf den Punkt, wir haben zukunftsweisende Firmen kennengelernt, waren mit neuen Ideen konfrontiert und konnten maßgeschneidert auf den BME die Innovationskraft deutscher Unternehmen diskutieren. Ganz abgesehen davon haben wir in den Leuten vor Ort superherzliche Menschen getroffen, die uns ein neues Bild von Israel vermittelt haben. Ein herzliches Dankeschön dafür!“

Weitere Infos:

tobias.anslinger@bme.de

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