Wer 2020 vorausschauend, schnell und rechtzeitig online beschafft hat, konnte so zusätzliche Energiekosten vermeiden und die Preissteigerung gelassener angehen als diejenigen, die den optimalen Beschaffungszeitpunkt verpasst haben und immense Mehrkosten verkraften mussten. Für enPortal, ein Portalbetreiber für digitale Energiebeschaffung und cloudbasiertes Energiedatenmanagement, waren die letzten beiden Jahre spannend und gleichermaßen außergewöhnlich. Das Unternehmen hatte im Jahr 2020 neben dem Relaunch des Online-Portals auch ein Rekordjahr mit fast 1600 begleiteten und erfolgreich umgesetzten Online-Ausschreibungen für Strom und Gas, die von den zahlreichen Industrie- und Gewerbekunden als Reaktion auf die niedrigen Energiepreise gestartet wurden.
Die EnergieeinkäuferInnen haben damals die Gunst der Stunde erkannt und die Chancen sowie Vorteile der Onlinebeschaffung von Strom und Gas genutzt. Spätestens da zeigte sich, wie unverzichtbar die digitale Beschaffung von Energie geworden ist. Zusätzlich haben sich viele Neuerungen und Weiterentwicklungen im Energiemarkt sowie bei enPortal ergeben, die zu weiterer Kosten- und Arbeitsreduktion führen sollen. Dieser Beitrag zeigt auf, was sich konkret im digitalen Energieeinkauf verändert hat und welche neuen Möglichkeiten rund um Marktbeobachtung, Beschaffung und Controlling genutzt werden können. Passend zum Neujahr richtet sich der Blick nach vorne und es wird deutlich, was zukünftig ebenfalls eine wichtige Rolle für Unternehmen spielen wird: PPAs und CO2-Emissionen.
Energiedatenmanagement gewinnt an Bedeutung
Ein Bereich, der für viele EnergieeinkäuferInnen allmählich wichtiger als die Beschaffung von Strom und Gas ist, ist das vollständig onlinebasierte Energiedatenmanagement. Der schnelle Blick auf die Börsenentwicklung und auf die eigenen, vollständigen und aktuellen Energiedaten ist heute unumgänglich. Darauf hat enPortal reagiert und 2020 das Online-Portal modernisiert: Im Kern ist die Plattform wie zuvor, nur viel schneller und intuitiver. Alle Abnahmestellen, Verbräuche, Kosten und Verträge sind wie in einem digitalen Aktenschrank detailliert hinterlegt.
Gleichermaßen ist das Portal umfangreicher denn je, denn per Klick lassen sich viele Details ein- bzw. ausblenden. Zahlreiche Filteroptionen erlauben per Klick sofortige Überblicks- sowie Detailansichten, die den Einkauf und das Energiedatenmanagement vereinfachen und maximal beschleunigen. Die Nutzer, dazu zählen EnergieeinkäuferInnen großer Industrieunternehmen oder GeschäftsführerInnen mittelständischer Unternehmen, haben mit der Cloud-Lösung alle Energiedaten somit zu jeder Zeit von jedem Ort parat und können bei Wunsch sofort eine elektronische Ausschreibung über den digitalen Marktplatz mit rund 650 Energieversorgern starten. Neu sind z. B. die digitale Rechnungsprüfung sowie eine neue Datenschnittstelle, die den Datenaustausch über Webservices zu Lieferanten und Kunden ermöglicht.
PPA-Marktplatz für Grünstrom
enPortal ist Spezialist für die Gewährleistung von standardisierten, digitalen Prozessen rund um Datenverwaltung, Ausschreibung und Vergabe. Mit dem Auslaufen der EEG-Vergütung Ende 2020 war der Unternehmensführung klar, dass in den kommenden Jahren immer mehr EEG-freie Grünstrommengen einen neuen Abnehmer suchen werden. Daher war die Erweiterung des Portfolios ein logischer Schritt. Seit Beginn 2020 können Anlagenbetreiber einfach, kostengünstig und vollständig digital einen neuen Abnehmer für ihren Grünstrom finden. Der digitale PPA-Marktplatz richtet sich an Käufer und Verkäufer von Grünstrom und bildet zwei Prozesse ab: Regenerative Stromerzeuger können ihre Strommengen über den Marktplatz anbieten. Für den Nachfrager nach Grünstrom bietet der Portalbetreiber den umgedrehten Prozess ab, d. h. ein Energieversorgungsunternehmen (EVU) oder Großunternehmen kann über den PPA-Marktplatz seinen Bedarf an Grünstrommengen anfragen. Beide Prozessketten sind vollständig digital abgebildet. Die Plattform hat heute 800 Marktteilnehmer und ist mit der Entwicklung der letzten Jahre zufrieden. Die erste Ausschreibung wurde kurz nach Markteintritt erfolgreich abgeschlossen. Der Zementhersteller Holcim hat sich über den digitalen Marktplatz ab 2021 rund 55 Mio. kWh Windstrom pro Jahr für zwei seiner Werke gesichert. Parallel läuft eine Ausschreibung für einen Windpark. Der PPA-Markt steht insgesamt noch am Anfang, doch es war bewusst, dass Pionierarbeit geleistet werden muss und sich viele Prozesse erst entwickeln müssen.
Bedeutung von CO2-Emissionen
Die Wirtschaft befindet sich am Anfang des Transformationsprozesses in eine kohlenstofffreie Wirtschaft. enPortal hat großes Interesse, dass dieser Schritt gelingt. In der Transmissionsphase geht es darum, den Unternehmen, die nicht von heute auf morgen kohlenstoffneutral arbeiten können, eine Möglichkeit zur Kompensation ihrer CO2-Emissionen anzubieten. Das Portal bietet sich dafür an, weil der Portalbetreiber einerseits die CO2-Emissionen seiner Kunden kennt und andererseits den Zertifizierern von CO2-Minderungsprojekten den Zugang zu den Kunden öffnen kann. Die jährliche CO2-Emission der Plattform-Kunden beträgt ca. 5 Mio. Tonnen, die von Deutschland etwa 644 Mio. Tonnen. Das bedeutet, die Plattform „verfügt“ über einen Emissionsanteil von 0,8 Prozent der deutschen CO2-Gesamt-Emissionen. Es gibt bereits Anfragen von Zertifizierern, die Zertifikate über das Portal anbieten wollen. Zukünftig werden Kunden ihre CO2-Emissionen ausweisen und Zertifizierer erhalten die Möglichkeit, CO2-Zertifikate über die Plattform anzubieten. Mehr Informationen erhalten Interessierte auf der diesjährigen e-World bei enPortal in Halle 1, Stand 1-338.
Zusammenfassend gibt es viele Herausforderungen und Neuerungen für den Energieeinkauf. Was gleich bleibt, ist die große Bedeutung von digitalen Lösungen. Diese sind rund um die Beschaffung von Strom und Gas nicht mehr wegzudenken. Diejenigen, die das noch nicht für sich erkannt haben, werden bei den entfesselten Energiebörsen auch zukünftig viele Mehrkosten für Energie in Kauf nehmen müssen. (ys)
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