Immer mehr Unternehmen setzen auf Photovoltaik-Anlagen, um ihre Energiekosten zu senken und einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Einige speisen ihren PV-Strom gegen eine Vergütung in das öffentliche Stromnetz ein. Die meisten optimieren die Anlagen heute aber darauf, möglichst viel des erzeugten Stroms selbst zu verbrauchen. So sparen sie Kosten für den Strombezug. Mit einem Batteriespeicher lassen sich die Vorteile der eigenen Stromproduktion ausbauen: Ein Speicher kann nicht nur die Eigenverbrauchsquote steigern, sondern zu einem Instrument werden, um teure Lastspitzen zu vermeiden. Einige Speichersysteme stellen zudem eine Notstromfunktion zur Verfügung, die einzelne Geräte auch bei einem Stromausfall weiter versorgen kann.
Erwartungen im Mittelstand
Was bringen Stromspeicher für mein Unternehmen? Der Energieanbieter Eon hat seine Geschäftskunden dazu befragt und die Erwartungen in Hinsicht auf die Solar-Speichertechnologie ausgewertet. Ganz oben steht der Wunsch, die eigene PV-Stromerzeugung zu optimieren und den Eigenverbrauch zu erhöhen. Absicherung gegen steigende Strompreise und mehr Autarkie sind die treibenden Motive, dicht gefolgt von Notstrom-Anwendungen und dem Schutz empfindlicher Produktionsmaschinen gegen Netzschwankungen. Als besonderes Einsatzgebiet nennen Betriebe mit individuellen Netzentgelten nach § 19 der StromNEV die Lastspitzen-Vermeidung durch Speicher.
Peak Shaving durch Stromspeicher
Bei der Nutzung vieler elektrischer Geräte, wie zum Beispiel bei Produktionsanlagen, kann es zeitweise zu einem hohen Leistungsbedarf kommen. Diese Lastspitzen müssen beim Netzbetreiber vorab bekannt sein und werden bei Überschreitung oft teuer, weil sie im Netz weiterverrechnete Kosten verursachen. Lastspitzen lassen sich aber oft vermeiden, entweder durch eine Drosselung der Produktion oder durch das Zuschalten von Eigenerzeugungsanlagen oder eines Speichers.
Um Leistungsausschläge durch eine Drosselung zu managen, werden sozgenannte Spitzenlastwächter verwendet. Sie kontrollieren und regeln im Viertelstundentakt eine vorher definierte Leistungsspitze. Dafür werden ausgewählte Prozesse heruntergeregelt, wenn eine Überschreitung der Leistungsspitze innerhalb einer Viertelstunde prognostiziert wird. Auf diese Weise kann das Unternehmen die maximale Leistungsaufnahme selbst bestimmen.
Wenn keine Lasten abgeworfen werden können oder sollen, kann das Unternehmen selbst Leistung bereitstellen, um Lastspitzen zu vermeiden. Diese zusätzliche Leistung kann aus eigenen Stromspeichern kommen. So werden Lastspitzen am Schnittpunkt zum öffentlichen Stromnetz durch die zusätzliche, zeitlich begrenzte Leistungsbereitstellung aus Speichern im Werksnetz abgefangen.
Ohne Batteriesysteme keine Energiewende
Heute ergänzen Stromspeicher den Markt für Energielösungen und bieten die Möglichkeit, tagsüber selbst produzierten, preislich günstigen Solarstrom zu speichern und abzurufen, wann immer es sinnvoll ist. Nachdem die Investitionskosten für PV-Module durch die enorme Produktionsausweitung in den letzten zehn Jahren um fast 75 Prozent gefallen sind, sinken nun auch die Preise für Stromspeicher. Auslöser dafür ist kurioserweise nicht die Massenproduktion stationärer Speicher, sondern der einsetzende Boom der Elektromobilität.
Die unter anderem dafür entwickelte Lithium-Ionen-Technik kann mit geringen Änderungen auch für Stromspeicher in Häusern und Fabriken eingesetzt werden. Batteriespeicher, die auf der Lithium-Ionen-Technik basieren, sind deutlich wirtschaftlicher als die älteren Blei-Gel-Batterien. Ein Blei-System hält nur circa 1000 Ladezyklen, was im Einsatz für die Eigenverbrauchserhöhung maximal fünf Jahren entspricht. Eine Lithium-Ionen-Batterie hält bis zu 5000 Ladezyklen; so wird eine Lebensdauer von bis zu 20 Jahren erreicht. Im Speichergeschäft spielt die Lebensdauer eine entscheidende Rolle für die Stromgestehungskosten. Ein weiterer Vorteil von modernen Lithium-Ionen-Speichern sind auch ihre Wirkungsgrade von bis zu 90 Prozent – auch bei hohen Leistungen.
Batterielösung für den Mittelstand
Die Batterielösung Aura Pro von Eon ist vor allem für mittelständische Betriebe konzipiert, deren maximaler Leistungsbedarf über den Tag hinweg kurzfristig mindestens 20 Kilowatt über dem Durchschnitt liegt. So kann das Batteriesystem Lastspitzen senken und die Stromkosten dadurch reduzieren. Zugleich lässt sich der selbst erzeugte Strom von der eigenen Photovoltaikanlage noch effizienter für die eigene Produktion nutzen.
Damit dies gelingt, werden im Vorfeld gemeinsam mit den Kunden Lastgänge und RLM-Profile (Leistungsmessung im 15-Minuten-Takt) analysiert, um den konkreten Energieverbrauch im Zeitverlauf zu bestimmen. Anschließend können Solar- und Speicherlösungen im passenden Umfang geplant und optimal integriert werden.
Zusätzlich gleichen moderne Lithium-Ionen-Speicher Spannungsschwankungen, die vor allem in ländlichen Regionen auftreten können, aus. Betriebe mit sensibler Produktion wie beispielsweise in der Laser- oder Kunststofftechnik erhalten somit eine gesicherte Stromqualität und erhöhen so die Produktionsqualität. Dank Notstromversorgung lassen sich – ausführliche Planung des Energiesystems vorausgesetzt – sogar Stromausfälle für einzelne Geräte zeitweise überbrücken. Die Wahrscheinlichkeit von Produktionsmängeln oder Ausfällen lässt sich dadurch verringern. Darüber hinaus bietet Eon durch unabhängige Institute geprüfte Modul- und Technik-Qualität.
Mit einer solchen Batterielösung, kombiniert mit der eigenen PV-Anlage, rückt die Energiewende in greifbare Nähe.
Tipp
Warum sind PV-Anlagen mit Speicher gerade jetzt attraktiv?
- Kosten für PV-Module sind durch die Produktionsausweitung in den letzten zehn Jahren um fast 75 Prozent zurückgegangen.
- Speicher verzeichnen sinkende Preise bei einer Effizienzzunahme. Lithium-Ionen-Batterien erreichen heute bis zu 5000 Ladezyklen und Wirkungsgrade von bis zu 90 Prozent.
- Die Technik kann später an einen veränderten Bedarf angepasst werden.
Christian Niederstraßer, Eon-Experte für Photovoltaik im B2B-Bereich, München