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Digitalisierung: Innovationstreiber für den Einkauf

8. BME-eLÖSUNGSTAGE in Düsseldorf
Digitalisierung: Innovationstreiber für den Einkauf

Digitalisierung: Innovationstreiber für den Einkauf
Über 1200 Fachbesucher sorgten auf den diesjährigen BME-eLÖSUNGSTAGEN für eine Rekordbeteiligung. Bild: Dirk Uebele/BME e.V.
Trotz fortschreitender Digitalisierung wird der Einkäufer auch in Zukunft nicht durch künstliche Intelligenz zu ersetzen sein. Gleichzeitig führt Industrie 4.0 zu einem Wandel seines Berufsbildes. Das sind zentrale Ergebnisse der 8. BME-eLÖSUNGSTAGE, die am 15. März 2017 in Düsseldorf beendet wurden. Mehr als 1200 Manager aus Einkauf, Supply Chain und Logistik – und damit so viele wie nie zuvor seit dem Start des Veranstaltungsformats im Jahre 2010 – hatten vom 14. bis 15. März 2017 aktuelle IT-Trends diskutiert. Der jährlich stattfindende Kongress für elektronische Beschaffung stand 2017 unter dem Motto „Einkauf der Zukunft: Potenziale der Digitalisierung nutzen“.

Im Plenum sowie in den insgesamt acht Fachforen, 14 Round Tables, zehn Solution Foren und zehn Workshops wurden weitere Trends diskutiert. So herrschte unter den Teilnehmern Konsens darüber, dass die digitale Transformation des Einkaufs nicht aufzuhalten ist. Wer sich verschließe, renne künftig hinterher. Unternehmen, die noch nicht auf den digitalen Zug aufgesprungen seien, würden deutlich größere Investitionen aufbringen müssen, um nachfolgen zu können. „Unsere Branche erlebt zurzeit einen großen Wandel“, betonte Dr. Karl Krause, Vorstandsvorsitzender des Automobilzulieferers Kiekert AG, in seiner Keynote. Die Digitalisierung rolle „unaufhaltsam auf uns zu und macht vor der Mobilität nicht Halt“, fügte der Chef des Weltmarktführers für Kfz-Schließsysteme hinzu. Sie bedeute zudem, Abschied zu nehmen von Dingen, die gestern waren. Das betreffe insbesondere die mechanischen Abläufe im Kraftfahrzeug. Industrie 4.0 werde den Menschen helfen, künftig viel mehr Zeit zu sparen. Hauptkriterium für den Autokauf von Morgen seien nicht mehr die PS-Stärken, sondern die digitalen Möglichkeiten des neuen Fahrzeugs. Krause zufolge hebe die Digitalisierung die Kommunikation auf eine neue Stufe; diese finde künftig statt zwischen Auto und Mensch, Auto und Auto sowie Auto und Umwelt. Das Kfz der Zukunft werde sich „durch unsere Landschaft hangeln wie ein Affe von Baum zu Baum. Es wandert von W-LAN zu W-LAN.“ Mit Blick auf den Einkauf bei Kiekert sagte Krause abschließend: „Wir wollen weg von Cost Cutting zu Value Creation.“ „Die Digitalisierung erhöht die Geschwindigkeit der Produktionsabläufe und verkürzt die Marktdurchdringungszeiten“, so Bernd Herrmann, Mitglied der Konzernführung der Würth-Gruppe, die sich auf den Handel mit Montage- und Befestigungsmaterialien spezialisiert hat. Im Transportsektor des Unternehmens ermöglichten digitale Plattformen Synergieeffekte in dezentral gewachsenen Supply-Chain-Strukturen. Vor allem Handwerkskunden der Würth-Gruppe biete die Verknüpfung der Vertriebskanäle flexible Beschaffungsmöglichkeiten. „Die Digitalisierung kann dem Einkauf helfen, sich vom bloßen Kostendämpfer zum Umsatzbringer zu entwickeln“, betonte Christian Holzer, Chief Procurement Officer der thyssenkrupp AG. Schon heute werde der Einkauf frühestmöglich bei der Umsetzung neuer Geschäftsideen involviert. Er sei auch als Trendscout gefragt. Die Digitalisierung sorge für einen Quantensprung in der technologischen Entwicklung. Der Einkauf müsse die Fähigkeit entwickeln, sich intern und extern zu vernetzen. Dann werde er zum Schlüsselfaktor für den Geschäftserfolg. Für den Einkauf komme es darauf an, „aus jedem Euro Beschaffungsvolumen Mehrwert zu generieren“. Das Procurement werde künftig dank Big Data und einer komplett digitalisierten Lieferkette völlig neue Geschäftsideen entwickeln. Allerdings müssten Regeln aufgestellt werden, damit partnerschaftliche Kooperationen funktionieren. Nach Einschätzung von Prof. Dr. Ronald Bogaschewsky von der Julius-Maximilians-Universität Würzburg muss „der State of the Art des Einsatzes moderner IT-Instrumente im Bereich Einkauf und SCM in der Breite nach wie vor als eher ernüchternd eingestuft werden. Noch zu wenige Firmen seien auf neue, innovative Formen der Digitalisierung und Vernetzung sowie auf Industrie 4.0 vorbereitet.
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