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Mit Drag & Drop schnell zur Werkzeuglösung

Präzisionswerkzeuge
Mit Drag & Drop schnell zur Werkzeuglösung

Ein komplexes Bauteil auszulegen, die Zerspanungsoperationen festzulegen und Präzisionswerkzeuge für die wirtschaftlich beste Umsetzung auszuwählen, dauert oft mehrere Tage. Diesen Prozess verkürzt der digitale Assistent Innotime von Walter dank intelligentem Algorithmus auf Stunden und beschleunigt so den Bestellprozess für den Kunden erheblich.

Bei der zerspanenden Metallbearbeitung sind die Werkzeuge meist nicht der größte Kostenfaktor. Allerdings beeinflusst die Wahl der Zerspanungsstrategie und der passenden Werkzeuge die Gesamtkosten pro Werkstück entscheidend. Hersteller von Zerspanungswerkzeugen, wie Walter mit Hauptsitz in Tübingen, entwickeln kontinuierlich neue Lösungen, mit denen sich wirtschaftlicher arbeiten lässt. Ein umfangreiches, anwendungsspezifisch differenziertes Portfolio stellt Produktionsplaner und Einkäufer aber vor die nächste Herausforderung: Wie findet man schnell die richtige Auslegung für ein konkretes Bauteil, gerade wenn man keine 08/15-Aufgabe vor sich hat? Die Antwort heißt Walter Innotime.

Komplexe Bauteile schnell auslegen

Gerade für Unternehmen, die oft neue Bauteile auslegen müssen oder dafür über wenige Ressourcen inhouse verfügen, stellt Innotime einen Effizienzgewinn dar. Bei komplexeren Bauteilen beansprucht die Auslegung bei Werkzeugherstellern im Branchenschnitt oft mehrere Tage. Mit Innotime erhält der Kunde deutlich schneller nicht nur einen Vorschlag zur Auslegung, sondern ein bestellfähiges Angebot. Meistens schon innerhalb weniger Stunden nach Eingang der Anfrage. Alles, was der Kunde tun muss: das 3D-Modell des Bauteiles auf Walter Innotime hochladen. Je nach Komplexität und Besonderheit fragt das System dann weitere Parameter ab.

Eine Bauteilanfrage über den digitalen Auslegungsassistenten erfolgt für registrierte Kunden über www.innotime.walter in drei Schritten.

Schritt 1: Hochladen des 3D-Modells

Das 3D-Modell des Bauteils kann einfach per Drag & Drop in die Anwendung gezogen werden. Bereits beim Hochladen analysiert Innotime das Bauteil und ermittelt die optimalen Zerspanungsoperationen. Das System ist kompatibel mit allen in der Industrie gängigen 3D-Modellierungsstandards wie beispielsweise Step oder prt (Siemens NX).

Schritt 2: Spezifikationen eingeben

Alle weiteren Daten, die für die Auslegung benötigt werden, fragt Innotime automatisch ab. Die Datenbank, auf der die Anwendung aufsitzt, enthält selbst Materialien, die von den üblichen Normen abweichen, etwa außergewöhnlich harte Werkstoffe. Überdies gibt der Anwender die individuellen Eckdaten der Bearbeitungsmaschine ein, wie maximale Drehzahl, Leistung in Kilowatt oder Drehmoment in Newtonmeter. Wurde die Maschine vom Nutzer bereits im Walter-GPS angelegt, kann Innotime diese Daten automatisch laden. Beim Bauteil werden Toleranzen und Gewinde entsprechend berücksichtigt: Der Anwender klickt in der 3D-Ansicht auf das jeweilige Gewinde und erhält mit einem Klick auf die rechte Maustaste das Menü, um das Gewinde zu definieren, zum Beispiel als M10. Auch nicht-metrische Gewinde wie beispielsweise Feingewinde sind im System berücksichtigt.

Offsets für die Rohteilabmaße können in der Walter Innotime-Version auf das fertige Bauteil definiert werden. Handelt es sich beim Rohteil nicht um ein Offset des fertigen Bauteils, wie bei Gussbauteilen mit vorbearbeiteten Flächen, wird das 3D-Modell des Rohbauteils später im Prozess eigens hochgeladen. Die Möglichkeit, direkt mit dem Rohbauteil-Modell zu arbeiten, ist für die nächste Version des Assistenzsystems geplant.

Verfügt die Anwendung über alle benötigten Angaben, kann der Kunde alle Daten noch einmal überprüfen und weitere Dokumente hochladen, wie etwa die 2D-Zeichnung des Bauteils.

Schritt 3: Auslegung und Angebotsausgabe

Aus den Angaben und Daten erstellt Innotime mittels Künstlicher Intelligenz und den großen Datenmengen zu Zerspanungslösungen, die beim Werkzeughersteller digital vorliegen, einen Vorschlag, welche Zerspanungsoperationen sinnvoll sind und wählt die Werkzeuge aus, mit denen sich der Vorschlag am besten wirtschaftlich umsetzen lässt. Erfahrene Vertriebsingenieure bei Walter prüfen den Vorschlag und optimieren ihn, zum Beispiel wenn Sonderwerkzeuge gefragt sind. Erst dann geht das individuelle Angebot, aus dem heraus direkt bestellt werden kann, an den Kunden.

Künstliche Intelligenz trifft menschliches Know-how

Auch wenn es das Ziel von Walter ist, mit Innotime komplexe Bestellprozesse für den Kunden deutlich zu beschleunigen, gilt für die Anwendung: Plausibilität und Qualität des Angebots geht vor Schnelligkeit. Innotime ist deswegen keine autonom vor sich hinrechnende Bestellsoftware wie man sie von Online-Shops kennt, sondern eine intelligente Schnittstelle zur Engineering-Kompetenz von Walter. Das System automatisiert die Routineabfragen und -berechnungen, ein erfahrener Ingenieur überprüft alles, was die Anfrage von Standard- oder Routineprozessen unterscheidet. So benötigt auch bei komplexeren Bauteilen die Ausgabe eines validen Angebotes nur wenige Tage.

Die Außendienstmitarbeiter und Ingenieure von Walter profitieren von der Vorarbeit des Systems: in der Konstruktion und beim Erarbeiten der optimalen Bearbeitungsstrategie. „Für unsere Ingenieure, den technischen Vertrieb, aber vor allem für unsere Kunden ist Walter Innotime ein Meilenstein. Wir setzen uns intensiv mit dem Bauteil auseinander und können Anfragen deutlich schneller bearbeiten – das ist für unsere Kunden direkt spürbar“, sagt Dr. Michael Hepp, Vice President Digital Transformation & IT bei Walter. „Indem wir die Engineering-Kompetenz unserer Mitarbeiter mit der virtuellen Intelligenz unserer Softwaresysteme verbinden, unterstützen wir den Kunden dabei, die für ihn wirtschaftlichste Werkzeuglösung schnell und einfach zu finden, zu kaufen und einzusetzen.“

Weil hinter Innotime die Kompetenz der Zerspanungsingenieure von Walter steht, ändert sich die Kundenbeziehung nicht. Dr. Michael Hepp erklärt: „Für uns war es bei der Konzeption der Anwendung ganz wichtig, dass auch das individuelle Wissen des jeweiligen Vertriebsingenieurs über seine Kunden Teil des Prozesses ist. Geprüft und optimiert wird der von Innotime erstellte Vorschlag von dem Kollegen, der bereits mit dem Kunden arbeitet. Der weiß am besten, was diesem wichtig ist. Das sind Erfahrungen und Informationen, die wir auf keinen Fall verlieren wollen. In der Beziehung zwischen Berater und Kunde ändert sich mit Walter Innotime nur, dass jetzt alles deutlicher schneller gehen wird.“


Siegfried Schaal, Technischer Redakteur, Walter AG

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