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Pkw-Zulassungen: Wachstum im Gesamtmarkt, Rekord bei Flotten

Deutscher Pkw-Markt im November
Wachstum im Gesamtmarkt, Rekord bei Flottenzulassungen

Der deutsche Pkw-Markt hat im November 2022 ein Wachstum von 31,4 Prozent hingelegt, so die Marktforscher von Dataforce. Mit rund 261.000 Neuzulassungen erreicht der Markt in etwa das Niveau der Jahre 2010 bis 2013. Vor Beginn des Halbleitermangels waren die Novemberzulassungen üblicherweise noch um 30.000 Pkw höher. Am beeindruckendsten lesen sich die Zahlen für den relevanten Flottenmarkt.

Die Fuhrparkverantwortlichen meldeten 91.788 neue Pkw an, so viele wie noch in keinem Monat seit Beginn der Dataforce-Aufzeichnungen. Damit rückt der Flottenkanal bis wenige Zulassungen an die Privatkundenverkäufe heran.

Auch die übrigen gewerblichen Kanäle lagen im November im Plus. Den stärksten Zuwachs verzeichneten die Autovermieter, die ihre Zulassungen im Vergleich zum Vorjahresmonat um zwei Drittel steigerten. Im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit werden aber nach wie vor die meisten Autos direkt an die Endkunden vermarktet.

Das Privatkundengeschäft konnte sich mit einem Zuwachs um 23,5 Prozent ebenfalls deutlich von den schwachen Vorjahreszahlen absetzen. Absolut ließen die Privatkunden mit 94.000 Einheiten in etwa so viele Autos zu wie 2018 und 2019. Anders als beispielsweise 2017 und 2020 wurde die Schwelle von 100.000 Zulassungen jedoch verfehlt.

Vorgezogene Neuzulassungen durch Umweltbonus

Bei aller Freude über die deutliche Markterholung bleibt laut Dataforce ein Elefant im Raum, und das sind die Änderungen beim Umweltbonus. Um die aktuellen Förderbedingungen noch nutzen zu können, setzten Hersteller und Handel alle Hebel in Bewegung, damit die Käufer ihre bestellten Elektrofahrzeuge bis zum 31.12.2022 zulassen können. Entsprechend werden viele Neuzulassungen vom Jahresanfang 2023 auf das Jahresende 2022 vorgezogen.

Wie groß der Effekt ist, zeigt die Auswertung der Monatszahlen nach Kraftstoffarten. Knapp 45.000 BEV- und 58.000 PHEV-Neuzulassungen sind den Marktforschern zufolge für beide Kraftstoffarten neue Rekordwerte. Im Privatmarkt machten BEVs und PHEVs zusammen 47 Prozent der Neuzulassungen aus. Im Durchschnitt der ersten zehn Monate waren es nur 33 Prozent. In Flotte kamen die Steckerautos auf einen Anteil von 41 Prozent im November gegenüber 30 Prozent im Zeitraum Januar bis Oktober.

Durch den Vergleich mit den üblichen Marktanteilen lässt sich die Höhe des Sondereffekts abschätzen. Dataforce kommt so auf etwa 35.000 vorgezogene Käufe. Die bereinigte Wachstumsrate für den Gesamtmarkt liegt mit 14 Prozent auf der Höhe der Vormonate. Auffällig sei weiterhin, dass der Privatmarkt ohne die Vorzugskäufe fast stagnieren würde und der Fahrzeughandel sogar ins Minus rutscht.

Trendwende im Transportermarkt

In den letzten Monaten hatte die Produktion von Transportern noch immer unter Ausfällen zu leiden. Doch mit den Novemberzahlen deutet sich endlich auch für die leichten Nutzfahrzeuge und Pkw-Utilities eine Trendwende an. Gegenüber dem Vorjahresmonat kletterten die Neuzulassungen um 16,3 Prozent. Erstmals seit März dieses Jahres wurden wieder mehr als 40.000 Transporter in einem Monat ausgeliefert.

Etwas überraschend geht ein großer Teil der Zuwächse auf Eigenzulassungen des Fahrzeughandels zurück (+60,8 %), aber auch die Flottenzulassungen zogen mit einem Plus von 23,3 Prozent kräftig an. Sondereffekte durch den Umweltbonus sind laut Dataforce bei Transportern weniger wichtig, weil die Elektrifizierungsraten noch kleiner sind. (ys)

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