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Steer Control: Linde Material Handling stellt neues Lenkkonzept für Gabelstapler vor

Neuartiges Lenkkonzept in zwei Varianten
Gabelstapler ohne Lenkrad fördert ergonomisches Fahren

Gabelstapler ohne Lenkrad fördert ergonomisches Fahren
Joystick statt Lenkrad: Bei der Linde Steer Control liegt der linke Arm des Fahrers auf einer Armlehne, den Stapler lenkt er mit Bewegungen der Hand um die Kurve. Entspanntes Sitzen und reduzierte Körperbewegungen entlasten ihn bei seiner Arbeit. Bild: Linde Material Handling

Wie lässt sich die Lenkung eines Gabelstaplers ergonomischer gestalten? Die Antwort gab Linde Material Handling (MH) auf der World of Material Handling (WoMH) mit der Linde Steer Control. Hinter dem Namen verbirgt sich eine neuartige, elektrohydraulische Lenkung, die ohne klassisches Lenkrad auskommt. Stattdessen ruht der Arm des Fahrers auf einer Armlehne. Wahlweise über ein integriertes Mini-Wheel oder einen Joystick steuert er den Stapler mit seiner linken Hand. Vorteil der Ausstattungsoptionen: Das Arbeiten im Stapler wird entspannter, der Fahrer bleibt in der Folge länger konzentriert und leistungsfähig. Mit Blick auf die Zukunft wird eine weitere wichtige Voraussetzung für den automatisierten Gegengewichtsstapler erfüllt.

Als Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine kommt dem Fahrerarbeitsplatz des Staplers laut Linde Material Handling eine besondere Bedeutung zu. Nur, wenn die Mitarbeitenden das Fahrzeug schnell und einfach bedienen können, lässt sich das volle Leistungspotenzial ausschöpfen. „Mit der Linde Steer Control haben wir das Bedienkonzept des Linde-Staplers mit Doppelpedalsteuerung und Linde Load Control konsequent weiterentwickelt. Die Arme des Fahrers ruhen jetzt beide auf einer Armlehne. Die rechte Hand dirigiert dabei Hubgerüst und Gabelzinken, mit der linken Hand wird der Stapler um die Kurve manövriert. Auf diese Weise schaffen wir es, die Körperbewegungen weiter zu reduzieren und den Fahrer zu entlasten“, betont Frank Bergmann, Produktmanager Gegengewichtsstapler, und ergänzt: „Was sich in Baggern, Kränen, Schienenfahrzeugen oder Flugzeugen bereits etabliert hat, könnte in Zukunft auch in Flurförderzeugen immer häufiger zum Einsatz kommen und sich zum Branchenstandard entwickeln.“

Empfindlichkeit der Lenkung abhängig von der Geschwindigkeit

Die Linde Steer Control basiert auf der Steer-by-Wire-Technologie. Steuerungsbefehle des Fahrers werden in elektrische Signale umgewandelt und an hydraulische Stellelemente weitergeleitet. Ein Sicherheitskonzept soll die Ausfallsicherheit der Fahrzeugsteuerung garantieren. Mit der elektrischen Ansteuerung der Räder ergeben sich neue funktionelle Möglichkeiten: Beispielsweise kann der Staplerfahrer sein Arbeitsgerät noch präziser steuern, da die Lenkung in Abhängigkeit von der Fahrzeuggeschwindigkeit mehr oder weniger empfindlich reagiert. Fährt der Stapler schneller, muss das Mini-Wheel stärker gedreht bzw. der Joystick weiter zur Seite geneigt werden, um einen bestimmten Lenkausschlag der Räder hervorzurufen. Drosselt der Fahrer die Geschwindigkeit des Staplers, hat dieselbe Handbewegung einen stärkeren Lenkausschlag zur Folge.

Mini-Wheel oder Joystick

Für die klassischen Alltagsanwendungen eines Staplers – Streckentransporte, Manövrieren oder Ein- und Auslagerungsprozesse – empfiehlt Hersteller Linde MH das Mini-Wheel. „Wegen der Analogie zum Lenkrad beobachten wir eine steilere Lernkurve“, begründet Bergmann. Dafür verfügt der Joystick über eine weitere Besonderheit, die sich bei bestimmten Einsatzfällen positiv bemerkbar machen könnte: Lässt der Fahrer das Bedienelement los, drehen sich die Lenkräder automatisch in Geradeausstellung. Bergmann: „In Blocklagern mit langen, engen Gassen, wo sich rechts und links Getränkekisten oder Papierrollen türmen, ist das ausgesprochen hilfreich.“

Alternativen zum Lenkrad: Der Joystick (l.) eignet sich für Einsätze mit langen, engen Gassen. Das Mini-Wheel (r.) ist dagegen für klassische Alltagsanwendungen eines Staplers gedacht. Bild: Linde Material Handling

Neues Lenkkonzept reduziert Gelenkbewegungen

Um die ergonomischen Vorteile der Linde Steer Control zu evaluieren, führte Linde MH im Frühjahr dieses Jahres gemeinsam mit der RWTH Aachen und der fka GmbH eine Nutzerstudie durch. Im Fokus stand die Frage, inwieweit die neuen Lenkkonzepte die Körperbewegungen des Fahrers verringern und zu einer reduzierten Belastung von Arm und Schulter führen. Die Probanden im Alter zwischen 19 bis 67 Jahren besaßen zum Zeitpunkt der Untersuchung seit mindestens drei Jahren ihren Staplerführerschein und nutzten den Stapler von Berufs wegen täglich.

Mit einer Spezialkamera wurde der Bewegungsradius von Schulter, Ellenbogen und Handgelenk aufgenommen und anschließend analysiert. Das Ergebnis: Sowohl Mini-Wheel als auch Joystick verursachen im Vergleich zum konventionellen Lenkrad weniger Gelenkbewegungen in Schulter (ca. -25%) und Ellenbogen (ca. -45%) „Damit leistet die Linde Steer Control nachweislich einen Beitrag zu mehr Ergonomie und Entlastung des Fahrers“, fasst Bergmann zusammen. (ys)

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