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Eins vor, zwei zurück

Kommentar
Eins vor, zwei zurück

Eins vor, zwei zurück
Sabine Schulz-Rohde, Redakteurin Beschaffung aktuell

Der Klimaschutz bestimmt in diesen Tagen zurecht alle Diskussionen. Dabei stehen vor allem die Autofahrer im Fokus der Kritik. Während die etablierten Parteien mit Zuckerbrot und Peitsche den Umstieg auf elektrische Fahrzeuge, andere alternative Antriebe oder den öffentlichen Verkehr forcieren möchten, fordern Umweltschützer Autofahrer mit Verboten radikal umzuerziehen. Schließlich hätten Verbote auch beim Rauchen zum Erfolg geführt. Wer beklage sich heute noch, dass in seinem Stammlokal nicht mehr geraucht werden dürfe? Dabei wird vergessen: Das Rauchen hat an sich keinen Nutzen. Eine Fahrt oder der Transport von A nach B hingegen ist meist notwendig.

Gleichwohl habe ich den Eindruck, dass gerade diejenigen, die auf rein elektrische Antriebe setzen, immer noch der Meinung sind, dass der Strom aus der Steckdose kommt. Sie vergessen, dass auch die Stromerzeugung die Umwelt massiv belastet. Zudem sind es häufig auch Umweltschützer, die sich gegen das Aufstellen ökologischer Stromerzeugungsanlagen in Wohnumgebung erwehren.

Obwohl alle von den erneuerbaren Energien schwärmen, ist die deutsche Solarindustrie tot und die Windbranche steckt in einer schweren Flaute. Vor allem die Bundesregierung trägt daran große Schuld. Mit ihrem Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) trug sie dazu bei, dass die Bürokratie den Bau von Windkraftanlagen erlahmen lässt.

Nun macht die Regierung weiter in Sachen Umweltschutz. Neben dem privaten Verkehr ist der Gütertransport ein wichtiger Faktor für die Reduzierung von CO2. Doch der vielgelobte Kombiverkehr ist sogar leicht rückläufig. Die größte Güterbahn Europas, die DB-Cargo AG – hier hat die Bundesregierung im Aufsichtsrat das Sagen –, verzeichnet seit Jahren hohe Verluste. Die Sparte leidet an teils veralteter und überlasteter Infrastruktur und Technikproblemen. Ein Sanierungsgutachten liegt vor. Allerdings hört man bei der DB-Cargo, dass die Regierung nicht bereit sei, weiteres Geld in das defizitäre Frachtgeschäft zu investieren. Das bedeutet die Aufgabe von fast jeder zweiten Verladestation. Ein weiterer Rückschritt in Sachen Klimaschutz und nachhaltiger Logistik.

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