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Knapp und teuer!

Kommentar
Knapp und teuer!

Knapp und teuer!
Sabine Schulz-Rohde, Verantwortliche Redakteurin bei Beschaffung aktuell über die aktuelle Lage am Rohstoffmarkt und wie sie sich auf die Bedeutung des Einkaufs auswirkt Bild: Konradin

Sabine Schulz-Rohde, Verantwortliche Redakteurin
Beschaffung aktuell
sabine.schulz-rohde@konradin.de

„Deutschland geht das Holz aus“, meldet die Tagesschau. Einer der Gründe ist die hohe Nachfrage aus China und Nordamerika. Als Folge sind die Preise für Schnittholz stark gestiegen.

Auch über Mondpreise bei Stahl können viele unserer LeserInnen erzählen – falls sie überhaupt noch Bestände beim Händler auftun. „Die Versorgungslage ist katastrophal“, berichten mir KollegInnen vom Einkäuferkreis des RKW. Teilweise werden neue Aufträge gar nicht mehr angenommen und zugesagte Termine nicht eingehalten. Da wird es eng, wenn man sich nicht rechtzeitig und genügend abgesichert hat. Wie die drohenden Produktionsstillstände dem einen oder anderen vielleicht sogar helfen können, lesen Sie in unserer Stahlpreisanalyse (Seite 12 f.).

Dass die Versorgungssituation mit Chips nicht erst seit dem havarierten Containerschiff äußerst angespannt ist, haben wir schon mehrfach berichtet. Prof. Dr. Robert Fieten analysiert in dieser Ausgabe (Seite 74) den Grund für den Mangel insbesondere in der Automobilindustrie und die daraus resultierenden Konsequenzen für das Supply Management.

Nach Holz, Metallen und Chips wird nun auch Kunststoff knapp. Laut Kunststoff Information wird sich die knappe Versorgungslage auch auf absehbare Zeit nicht entschärfen. Ein Ende der Preis-Rallye ist nicht in Sicht. Mehr dazu erfahren Sie im Bericht zum Werkstoff des Monat (Seite 14).

Die Liste der Rohstoffe und Zulieferteile, die knapp und immer teurer werden, wächst stetig. Prio 1 hat jetzt die Verfügbarkeit. Dabei sind die Gründe für die Verknappung so vielfältig wie die Produkte an sich, auch bei Stoffen, die man so gar nicht im Visier hatte, und aus Gründen, die einen manchmal staunen lassen. Wohl dem, der seine Läger nicht auf Null gefahren hat und noch von Vorräten zehren kann.

Und dennoch heißt es, dass sich die deutsche Industrie trotz der massiven Lieferprobleme und Kostensteigerungen weiter auf der Überholspur befinde. Jetzt zeigt sich, wo der Einkauf weitsichtig gehandelt hat, fair mit den Lieferanten umgegangen und gut vernetzt ist. Jetzt kann der Einkauf zeigen, wie wichtig er ist, dass er mehr kann als Preise drücken oder Feuerwehr spielen. Die Bedeutung der Beschaffung in den Unternehmen steigt gravierend. Diese Stellung sollte sie sich für die Zukunft sichern. Denn auch gute EinkäuferInnen sind knapp und teuer.

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