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Lieferkettengesetz erfordert Gratwanderung

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Lieferkettengesetz erfordert Gratwanderung

Lieferkettengesetz erfordert Gratwanderung
Ein Sherpa weiß: Je größer das Risiko, umso genauer muss er wissen, wann es Zeit ist zurückzugehen. Bild: ykumsri/stock.adobe.com

Seit Mitte 2021 ist bekannt, welche zusätzlichen Aufgaben mit dem Lieferketten-Sorgfaltspflichten-Gesetz auf Unternehmen ab 1000 Mitarbeitern in den nächsten Jahren zukommen. Während in Großkonzernen hierfür bestehende Prozesse um einen Geltungsbereich erweitert werden, müssen kleinere Unternehmen zusätzliche Kompetenzen aufbauen.

Seit Beginn diesen Jahres zeichnet sich ab, dass Unternehmen auch dann schon von zusätzlichen Belastungen bedroht sind, wenn nur ihre Kunden ab 1000 Mitarbeiter haben. Fragebögen in verschiedenen Formaten mit teils ähnlichen Fragen sind bereits eingetroffen, sollen teilweise in kurzer Frist beantwortet werden, verursachen Komplexität. Für Güter, bei denen Menschenrechtsverletzungen und Umweltverschmutzungen typisch sind, wird sogar gefordert, die gesamte Lieferkette bis zur Quelle transparent zu machen. So wird letztendlich jedes Unternehmen vom Markt und der Öffentlichkeit auch als Teil einer Lieferkette gesehen und muss dementsprechend anders geführt werden.

Nahe liegt, zunächst die Mindestanforderungen des Lieferkettengesetzes zu definieren und zu planen, wie diese sicher erreicht werden. Schwierig ist dies zum einen, weil das Gesetz keine Erfolgspflicht, sondern lediglich eine Bemühenspflicht vorschreibt. Zum anderen, weil keine Erfahrungswerte vorliegen, wie streng die BAFA (Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) das Gesetz auslegt. So fühlt sich das eine oder andere Unternehmen vielleicht geneigt, eher ein bisschen mehr tun zu wollen, um nicht negativ aufzufallen.

Auf der anderen Seite müssen auch die Kosten im Rahmen bleiben. Die EU schätzt Aufwände von 0,005 % des Umsatzes durch das Lieferkettengesetz – viele Betriebe würden sich glücklich schätzen, wenn es dabei bliebe.

Für viele Unternehmen ist dieses Gesetz der erste Schritt in Richtung Einführung eines Nachhaltigen Lieferkettenmanagements. Insofern ist es hilfreich, wenn Maßnahmen und Systeme später erweitert werden können.

Imageschäden, die weitaus größere Wirkung haben dürften als die Strafgebühren, können durch ein sorgfältiges Screening der Lieferanten auf die Gefahr von Menschenrechtsverletzungen und Umweltverschmutzungen ebenso verhindert werden. Es dürfte sich gut auf die Rentabilität auswirken, wenn diese Datenbasis auch genutzt wird, um die Flexibilität und Resilienz der eigenen Lieferantenbasis zu verbessern. Nicht zuletzt wird der Megatrend Nachhaltigkeit in Zukunft zum Bestandteil guten Wirtschaftens werden, sei es durch Änderungen von Kostenstrukturen oder Nachfrageverschiebungen.

Risk Sherpa mit einer Lösung für das Lieferkettengesetz

Das junge Startup Risk Sherpa aus Berlin bietet speziell für den Mittelstand und kleinere Hidden Champions eine Lösung für das Lieferkettengesetz, die später zu einem umfassenden Nachhaltigen Lieferkettenmanagement ausgebaut werden kann.

Zu Beginn stand die Erkenntnis, dass die derzeit übliche Compliance-Kommunikation mit den Lieferanten zwar grundsätzlich geeignet ist, Sorgfaltspflichten zu belegen, aber so auch die Tendenz zu überfrachteten Fragebögen entsteht. Das führt auf beiden Seiten derzeit zu unnötigen Kosten und Unsicherheiten. Dem begegnet Risk Sherpa

1. indem schon die initiale Risikoanalyse durch Korrelation von Informationen aus bisher nicht genutzten Datenquellen mit historisch eingetreten Risiken auf ein höheres Niveau gehoben wird,

2. per smarten Fragebögen besonders Informationslücken aufgeklärt werden und

3. so auch Informationen über weitere, bisher nicht untersuchte relevante Risiken und Chancen für den Geschäftserfolg gesammelt werden und die Risikoanalyse insgesamt verbessern.

Menschenrechte stehen im Zentrum des sozialen Aspekts der Nachhaltigkeit. Weil Informationen über deren Einhaltung gerade in ausländischen Firmen schwer zu bekommen sind, bietet Risk Sherpa auch Nachhaltigkeitsexperten sowie Anbietern von Enterprise-Software und Emissionsdaten an, diese per API zu integrieren.

Das Startup ist in der frühen Phase und wählt derzeit mit zukünftigen Partnern und Kunden die ersten Pilotprojekte aus. Nähere Informationen dazu sind auf risksherpa.io zu finden.

Andrés Ruiz (l.) und rechts David Hentschel sind die Gründer des jungen Startups Risk Sherpa aus Berlin. Bild: Risk Serpa
Andrés Ruiz (l.) und rechts David Hentschel sind die Gründer des jungen Startups Risk Sherpa aus Berlin. Bild: Risk Serpa

Risk Sherpa:

Der Name Risk Sherpa kam aus der persönlichen Erfahrung der Gründer auf anderem Gebiet: je größer das Risiko für einen Bergsteiger, umso genauer muss er wissen, wann es Zeit ist, nach Hause zu gehen. Die Mission der Gründer ist, den Einstieg in die Erfüllung des Gesetzes so günstig zu gestalten, dass damit die Welt tatsächlich ein bisschen lebenswerter wird.

Beam und Beumer Group:

Risk Sherpa wird von Beam, dem Company Builder der Beumer Group, aufgebaut. Die Beumer Group war Marktführerin für Intralogistik in der CD-Fertigung. Dann kam Spotify. Deshalb baut Beam als Corporate Venture Developer jetzt selber logistiknah Start-ups.

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