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Cloud4Log: Digitaler Lieferschein im Livebetrieb

Erste Lieferungen mit papierlosem Beleg treffen ein
Digitaler Lieferschein erstmals in Betrieb

Digitaler Lieferschein erstmals in Betrieb
Digitaler Lieferschein im Livebetrieb bei dm. Bild: dm

Am 14. November 2022 begleiteten erstmalig digitale Lieferscheine physische Warenlieferungen zu den Zentrallagern des Handels. Rund zwei Wochen nach dem Startschuss für die Online-Plattform Cloud4Log auf dem Deutschen Logistik-Kongress in Berlin nahmen jetzt Unternehmen den Livebetrieb auf. Die ersten Lieferungen mit dem papierlosen Beleg trafen vormittags bei dm in Waghäusel, bei Rewe in Neu-Isenburg sowie bei Penny in Neuhausen ein. Auf den Weg gebracht hatten Berief Food, Eckes Granini und Nestlé die Sendungen am 11. November.

„Der digitale Lieferschein ist ein innovativer Kooperationsansatz mit zahlreichen Partnern aus Industrie, Logistikdienstleistung und Handel. Das ist eine ausgezeichnete Ausgangsbasis, um eine kritische Marktdurchdringung zu erreichen und einen neuen Branchenstandard zu etablieren“, erklärt Christian Bodi, Geschäftsführung Logistik, dm-drogerie markt. „In meiner langen Gremien- und Projektarbeit habe ich noch kein Projekt erlebt, bei dem eine so große Anzahl Unternehmen konzeptionell zielführend zusammengearbeitet haben wie bei der Entwicklung des digitalen Lieferscheins“, bestätigt Michael Moise, Lead ECR/EDI Management, Nestlé Deutschland.

Insgesamt 19 Unternehmen haben sich bereits für Cloud4Log registriert, um den Service zu nutzen. Darunter sind neben den genannten Partnern der ersten Anlieferungen weitere wie zum Beispiel Dachser, Frosta, Hailo und die Nagel Group. 48 Unternehmen haben darüber hinaus ihre Absicht erklärt, die von der Bundesvereinigung Logistik (BVL) und GS1 Germany mit T-Systems sowie Akteuren aus Industrie, Logistikdienstleistung und Handel entwickelte Cloud-Lösung zu verwenden.

Digitaler Lieferschein Cloud4Log
Zunächst kommt der digitale Lieferschein bei direkten Transporten mit einer Lade- und einer Abladestelle zum Einsatz. Bild: dm

„Wir waren als Rewe Group von Anfang an dabei, deswegen freue ich mich über den Start des digitalen Lieferscheins. Heute machen wir einen weiteren großen Schritt in Richtung der Digitalisierung der Logistik: Wir sparen Papier. Wir sparen Zeit. Und wir sparen uns Fehler“, erklärt Birgit Heitzer, Leiterin Beschaffungslogistik & Logistik Services bei Rewe. Die digitalen Lieferscheine stehen für die Dauer des Lieferprozesses und zehn Wochen darüber hinaus zur Verfügung. Ausdruck, Weitergabe, Transport und Quittierung der Papierbelege sind somit überflüssig.

Nächste Etappen beim Rollout des digitalen Lieferscheins

Und so geht es mit Cloud4Log weiter: In der aktuellen Einführungsphase, die bis April 2023 geplant ist, wird der Leistungsumfang in der Belieferung sukzessive gesteigert. Zunächst kommt der digitale Lieferschein bei direkten Transporten mit einer Lade- und einer Abladestelle zum Einsatz. Ab Januar 2023 begleitet er dann auch Teilladungstransporte und Stückgutsendungen mit mehreren Lade- und Abladestellen. Die entsprechenden Funktionalitäten stehen bereits heute auf der Online-Plattform zur Verfügung. Außerdem wird nach und nach der Rollout über weitere Partner in der gesamten Lieferkette erfolgen.

Hintergrund: Darum der digitale Lieferschein mit Cloud4Log

Im nationalen Warenverkehr übernimmt der Lieferschein häufig die Funktion des Frachtbriefes und erfüllt damit die Quittungsfunktion im Transportvertragsverhältnis zwischen Industrie und Spediteur – leider fast immer noch auf dem Papier. Das führt zu hohen manuellen Aufwänden in den Liefer- und Transportprozessen entlang der Supply Chain. Lieferungen zu Großhändlern oder Verteilzentren des Einzelhandels werden grundsätzlich von Lieferscheinen in Papierform begleitet. Allein für den Lebensmitteleinzelhandel in Deutschland sind das mindestens 20 Millionen Lieferscheine pro Jahr. Das ergibt bei mehrfacher Ausfertigung mindestens 180 Millionen Blatt Papier, soviel wie 1.500 Bäume mit einem Durchmesser von 40 Zentimetern und einer Höhe von 25 Metern.

Durch die Einführung des digitalen Lieferscheins über die Online-Plattform Cloud4Log kann dem aufwändigen Handling der Papierbelege jetzt ein Ende bereitet werden. Die Neutralität von der BVL und GS1 Germany gewährleisten, dass die Eintrittsbarrieren niedrig sind und der Service für Teilnehmer in allen Branchen und Märkten zur Verfügung steht. Bereits bestehende unternehmens- oder branchenspezifische Insellösungen für digitale Lieferscheine sind integrierbar. Die Daten werden bei Cloud4Log über die Open Telekom Cloud (OTC) verarbeitet. Entwickelt hat die technische Infrastruktur und geeignete Front-End-Lösung T-Systems. Die Zusammenarbeit mit der Telekom-Tochter garantiert die Datenspeicherung und -verarbeitung über einen in Deutschland betriebenen Server und damit Datenschutz und -sicherheit nach europäischem Recht. (ys)

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