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Bluetooth: Mehr Transparenz für Warenflüsse in der gesamten Lieferkette schaffen

Einsatz der Bluetooth-Technologie in Lieferketten
Mehr Transparenz für Warenflüsse schaffen

Mehr Transparenz für Warenflüsse schaffen
Der Einsatz von Bluetooth-fähigen Tags soll es Unternehmen ermöglichen, eine kosten- und energieeffiziente Lieferkette aufzubauen. Bild: Intpro/stock.adobe.com
Vielfältige Herausforderungen in den Lieferketten bereiten Unternehmen weltweit Kopfzerbrechen. Technologien, die auf dem Internet der Dinge (IoT) basieren, tragen zur Digitalisierung und Transparenz bei und sollen für reibungslose Prozesse sorgen. Anwendungsbeispiele zeigen, wie die Bluetooth-Technologie mit batterielosen Tags die Effizienz in der Supply Chain erhöht.

Auch nach den Höhepunkten der Pandemie laufen die globalen Lieferketten nicht reibungsfrei. Durch anhaltende Krisen wird oftmals ein Dominoeffekt an Problemen ausgelöst, der alle Ebenen der Lieferketten betrifft – angefangen bei den internationalen Frachtbewegungen bis hin zu den einzelnen Geschäften. Mit drahtlosen Technologien gelingt Unternehmen eine bessere Verfolgung von geschäftskritischen Gütern. So können sie ihre Lieferketten optimieren, kleine Probleme und Verlangsamungen beseitigen und sich resilienter aufstellen.

Die Nachverfolgung von Waren

Moderne Unternehmen benötigen fortschrittliche Tools, um Sendungen, Waren und Bestände zu verfolgen. IoT-Geräte und -Netzwerke vereinfachen diesen Prozess. Asset Tracking mit Bluetooth soll intelligente und automatisierte Technologien nutzen, die im Hintergrund selbstständig laufen. Den Kern dieser Güternachverfolgung bilden batterielose Netzwerk-Tags, die sich mit einem Netzwerk verbinden und Standortinformationen an ein zentrales Dashboard oder einen Hub senden, den die Mitarbeitenden überwachen.

Ein solches System besitzt folgende drei Bausteine: das Tag, ein Netzwerk zum Scannen der Tags sowie eine Schnittstelle zur Anzeige der Informationen. So verfolgen Bluetooth-Sensorgeräte wertvolle Güter auf ihrem Weg, um einen ständigen Überblick über den Standort des Objekts und die Versandbedingungen zu gewährleisten, schreibt die Bluetooth Special Interest Group (SIG). Dies soll sicherstellen, dass die Waren an den richtigen Ort gelangen.

Briefmarkengroße Tags im Einsatz

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Die Bluetooth Tags können sowohl Paletten in einem Lager als auch einzelne Artikeln in einem Geschäft verfolgen.
Bild: Bluetooth SIG

Ein Unternehmen, das eine batterielose Tag-Lösung für verschiedene Branchen anbietet, um so die Supply Chain effizienter zu gestalten, ist Wiliot. Deren Etiketten benötigen keine Batterie und verfügen über mehrere Sensoren für verschiedene Eigenschaften, von der Bewegung über den Füllstand, die Temperatur und die Feuchtigkeit bis hin zur Erkennung von Manipulationen, so die Bluetooth SIG. Sie kommen beispielsweise im Gesundheitswesen zur Nachverfolgung von medizinischen Produkten zum Einsatz. Die Tags können ein breites Spektrum an Gütern verfolgen, von Paletten in einem Lager bis hin zu einzelnen Artikeln in einem Geschäft. Darüber hinaus soll sich die kostengünstige Lösung einfach in großen Mengen einsetzen lassen.

Bluetooth-Tags in der Lebensmittelbranche: In Lebensmittelläden werden Bluetooth-Tags bspw. an Kisten angebracht, um die Lebensmittelverschwendung zu reduzieren und die Qualität zu verbessern. Denn der FIFO-Fluss (first in, first out) der Produkte wird auf dem vollständigen Weg vom Bauernhof zum Geschäft gemessen. Durch die ständige Messung der Temperatur von Obst und Gemüse sowie das Erkennen von Ausreißern soll vermieden werden, dass Lebensmittel in den hinteren Bereichen der Lagerräume oder bei der falschen Temperatur altern. Die Rückverfolgbarkeit und die kontinuierliche Verfolgung des Verbleibs ist ein Schlüssel zur Verringerung von Lebensmittelverschwendung und zur Energieeinsparung. Auch Rückrufaktionen sollen sich so effizienter und sicherer durchführen lassen.

Bluetooth-Tags in Bekleidungsgeschäften: Die Tags helfen Einzelhändlern laut der Bluetooth SIG dabei, die Nachfrage vorherzusagen und Lagerbestände zu optimieren, das Kundenverhalten zu verstehen und Diebstahl und Verlust zu verhindern. Durch die Kennzeichnung von Kleidungsstücken mit Bluetooth-Tags können Geschäfte den Bestand auf Artikelebene messen und vermeiden, dass Produkte nicht mehr vorrätig sind.

Mit Bluetooth-Tags können Unternehmen:

  • Produktdaten auf Artikelebene und einen kontinuierlichen Überblick über den Warenfluss vom Hersteller zum Kunden erhalten.
  • Ihre Lieferketten und Bestände automatisieren, um Nachfrageprognosen schneller und kostengünstiger zu erfüllen.
  • Verbraucher besser zufriedenstellen und Umsätze generieren, indem Einzelhändler die Regalverfügbarkeit erhöhen und die Menge an Überbeständen und nicht vorrätigen Artikeln reduzieren.

Ein Vorteil der Bluetooth-Technologie zur Nachverfolgung von Gütern und Beständen ist die Flexibilität. Trotz ihrer Leistungsfähigkeit brauchen diese Systeme keine neuen Schnittstellen. Alle modernen Smartphones und die meisten Computer sind Bluetooth-kompatibel, sodass die Unternehmen keine zusätzliche Technologie benötigen, um diese Systeme in Betrieb zu nehmen. Es ist deshalb nicht nötig, den Mitarbeitern ein neues Gerät an die Hand zu geben und sie zu schulen. Stattdessen werden die Daten von den Tracking-Tags automatisch gespeichert, so dass jedes Bluetooth-Gerät mit entsprechenden Berechtigungen die Daten lesen und interpretieren kann. Diese Informationen sind auch nicht an eine einzige Plattform gebunden, da die Daten zunächst auf einem Bluetooth-Dashboard gespeichert werden. Anschließend können die Nutzer das Datenmaterial je nach Bedarf an andere Systeme – auch in die Cloud – senden.

Bewegungshistorie der Güter

Höhere Transparenz verbessert die Abläufe. Das gilt insbesondere für die Nachverfolgung von Gütern. Ladengeschäfte, Online-Shops und weitere Anbieter profitieren vom Asset Tracking mit Bluetooth-Tags. Wenn ein Auftrag, eine Palette oder ein anderer verfolgter Artikel in das System eingegeben wird, entsteht eine digitale Historie, die alle Bewegungen detailliert auflistet. Dadurch kann das Geschäft besser abschätzen, wann die Artikel ankommen. Insgesamt ermöglicht dieser Prozess den Unternehmen einen genaueren Überblick über ihren Bestand. Das ist vor allem zu Spitzenverkaufszeiten wichtig.

Die Verbesserungen auf der Händler- oder Herstellerebene kommen den Endkundengeschäften zugute. Denn weniger Probleme in der Lieferkette bedeuten letztlich auch weniger Probleme am Ende der Kette. Durch den Einsatz von Bluetooth-fähigen Tags verstehen die Anbieter die Bedürfnisse ihrer Kunden besser. So können Unternehmen eine energieeffiziente, optimierte Lieferkette aufbauen, die eine höhere betriebliche Effizienz bei gleichzeitiger Kostenminimierung ermöglicht. (ys)

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