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Verkehrsinfarkt vermeiden

Studie Innerstädtische Logistik
Verkehrsinfarkt vermeiden

Vielerorts wollen Städte den Verkehrsinfarkt vermeiden. Moderne City-Logistik heißt deshalb das Gebot der Stunde. Eine Studie.

Großstädte sorgen mit ihrem starken Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum auf der ganzen Welt für ein immer höheres Frachtaufkommen. Vielerorts droht der Verkehrsinfarkt. Gleichzeitig stehen Stadtverwaltungen unter Druck, die innerstädtische CO2-, Feinstaub- und Lärmbelastung drastisch zu reduzieren. Moderne City-Logistik heißt deshalb das Gebot der Stunde.
Hohe Effizienz versprechen Komplettlösungen rund um die Vorkonsolidierung der Waren außerhalb der Stadtgrenzen. Dies eröffnet Logistikdienstleistern immense neue Marktchancen. Wem es gelingt, die Herausforderungen der Stadtverwaltungen, aber auch ihre Arbeitsweisen zu verstehen und entsprechend passgenaue Lösungen zu entwickeln, kann pro Jahr weltweit zusätzliche Einnahmen von rund 24 Mrd. Euro erzielen. Das sind Ergebnisse der jüngsten Oliver Wyman-Analyse „B2City: Zur Zukunft des städtischen Güterverkehrs“.
Der Analyse zufolge finden in deutschen Innenstädten bereits heute insgesamt etwa 160 000 Auslieferungstouren pro Tag statt. Weltweit drängen täglich 2,5 Millionen Lkw durch Megacitys wie New York, Istanbul, Kairo oder Mumbai. Die Trucks machen zwar häufig nur 20 bis 30 Prozent des Stadtverkehrs aus, sorgen aber zu Stoßzeiten in vielen Städten immer noch für etwa 80 Prozent der innerstädtischen Staus – die gefürchteten „Moving Bottlenecks“. Hinzu kommt, dass die meisten Lkw im Schnitt nur zur Hälfte beladen sind, wenn sie in die Städte einfahren. Einrichtungen wie Hotels, Krankenhäuser oder Einkaufszentren werden so jeden Tag von vielen, teils halbleeren Transportern angefahren, was zu überfüllten Laderampen und verstärkten Staus führt.
Die Situation wird sich weiter zuspitzen. Zum einen wird sich aufgrund des wachsenden Personen- und Güterverkehrs in den kommenden 30 Jahren der Bedarf an Straßenkapazität in den Städten vervierfachen. Aus Platz- und Kostengründen aber lassen sich die innerstädtischen Verkehrswege häufig nicht ausbauen. Zum anderen gilt es, Klimaziele wie die Reduzierung der Treibhausgas- und Feinstaubemissionen zu erreichen und zugleich einen störungsfreien Verkehrsfluss zu gewährleisten.
Vor diesem Hintergrund wächst der Druck auf die Städte, nachhaltige Lösungen für die Transportinfrastruktur zu finden. Moderne City-Logistik ist gefragt. Es gilt, den innerstädtischen Güterverkehr durch gezielte Planung und Steuerung im Rahmen einer Ladungskonsolidierung vor den Stadtgrenzen effizienter und schadstoffarmer zu machen.
Dies bringt die Logistikdienstleister ins Spiel. In ihren Reihen ist die Idee, Waren vorkonsolidiert in Städten auszuliefern, jedoch nicht neu. Ein weiterer wesentlicher Faktor ist der Einsatz der Lkw. Erfolgt die Anlieferung in engen Altstädten oder müssen Straßen und Brücken mit begrenzter Belastbarkeit passiert werden, sind kleinere Fahrzeuge effizienter als beispielsweise 7,5-Tonner. Noch nachhaltiger ist die Nutzung von Elektro-Trucks. Werden für den innerstädtischen Gütertransport kleine und umweltfreundliche E-Trucks eingesetzt, müssen Lkw in Städten an die 50 Millionen Kilometer weniger zurücklegen.
Um den Erfolg der Konzepte sicherzustellen, müssen die Städte die Rahmenbedingungen
schaffen, sprich: interne Planungsstellen und Kontrollinstanzen einrichten sowie Flächen für die Konsolidierungszentren zur Verfügung stellen. Die Logistikdienstleister wiederum müssen umdenken, proaktiv an die Städte herantreten und in enger Zusammenarbeit mit Stadtverwaltung, IT-Dienstleistern und Automobilherstellern passgenaue Lösungen für eine effiziente, klimaschonende innerstädtische Güterauslieferung entwickeln.
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