Die neue Produktionsbeschränkung betrifft vor allem den Kreis Fugu im chinesischen Verwaltungsbezirk Yulin. Mit einer Kapazität von mehr als 700.000 Tonnen pro Jahr verfügt Fugu über den weltweit größten Industriecluster zur Magnesiummetallproduktion. Hier wurden im Jahr 2020 knapp 44 Prozent des globalen Magnesiummetalls produziert, so die deutsch Rohstoffagentur DERA.
Am 13. September 2021 hat die Entwicklungs- und Reformkommission des Verwaltungsbezirkes Yulin staatlich verordnete Ziele zur Kontrolle des Energieverbrauchs für den Bezirk bekanntgegeben. Für das Jahr 2021 darf der Gesamtenergieverbrauch des Bezirks die Grenze von 39,37 Mio. Tonnen Steinkohleeinheiten (SKE) nicht überschreiten. Für den Monat September liegt die Grenze bei 1,4 Mio. Tonnen SKE. Der Energieverbrauch pro BIP-Einheit (10.000 Yuan) soll in diesem Jahr um 3,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr reduziert werden.
Magnesium ist insbesondere für die Produktion von Aluminium ein wichtiger Rohstoff. Der Anteil von Magnesium in der Aluminiumlegierung entscheidet über die Festigkeit des Leichtbau-Werkstoffs. Die Produktionsbeschränkungen in China treffen aber noch weit mehr Branchen – auch in Deutschland.
Produktionsmengen stark reduziert
Aufgrund der Ankündigung dürfen neue Projekte, die hohe Umweltverschmutzung verursachen und einen hohen Energieverbrauch aufweisen, nicht mehr mit der Produktion beginnen. Bereits produzierende Neuanlagen müssen ihre Produktionsmengen um 60 Prozent im Vergleich zum Vormonat reduzieren. Auch ältere Betriebe sind davon betroffen. So müssen 23 Magnesiumhersteller im Kreis Fugu und weitere neun Magnesiumbetriebe im Kreis Shenmu innerhalb Yulin ihre Produktion um 50 Prozentreduzieren. Diese Maßnahmen gelten mindestens bis Dezember dieses Jahres.
Noch dramatischer könnte sich die am 19. September 2021 von der Kreisverwaltung Fugu veröffentlichten Ankündigung zur Aussetzung der lokalen Stromversorgung auswirken. Das Yulin Power Supply Bureau hat demnach ab dem 20. September 2021 die Stromversorgung für die lokalen Magnesiummetallunternehmen eingestellt. Diese Runde der Produktionsbeschränkungen in China wird die bereits angespannte Lage der Magnesiumversorgung weiter verschärfen. Da derzeit kaum Magnesiummetall verfügbar ist, gehen die meisten Marktteilnehmer von weiter steigenden Preisen aus. (ys)
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