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Der Schlüssel zum erfolgreichen Bestandsmanagement

Intelligente Add-ons zu ERP-Systemen
Der Schlüssel zum erfolgreichen Bestandsmanagement

Sich wandelnde Märkte fordern produzierende Unternehmen heraus: Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen sie agil auf verkürzte Produktlebenszyklen, schrumpfende Losgrößen und unvorhergesehene Bedarfsspitzen reagieren. Unter diesen Bedingungen eine kosteneffiziente Disposition und ein zukunftsfähiges Bestandsmanagement zu gewährleisten, bringt klassische ERP-Systeme allmählich an ihre Grenzen. Add-ons liefern hier Unterstützung für niedrige Bestände bei hoher Verfügbarkeit und schnellen Prozessen.

Wer seinen Kunden einen gewünschten Artikel nicht im entscheidenden Moment liefern kann, wird im Handumdrehen durch einen anderen Anbieter ersetzt. Daher macht der Handelsgigant Amazon nun einen weiteren Schritt in Richtung „Lieferung Sofort“. Das so genannte „Anticipatory Shipping“, also die vorausschauende Lieferung, soll Produkte zukünftig schon in Richtung Kunde senden, bevor dieser überhaupt bestellt hat. Dadurch soll nicht nur die Verfügbarkeit, sondern auch die Lieferzeit eingehend verbessert werden. Das Prinzip dahinter ist bekannt: Ähnlich wie ein Algorithmus von Google weiß, welche Nachricht ich meiner Frau über einen Messenger schicken möchte, weil er die häufigste Kombination von Wörtern in einem Satz über viele Gespräche erforscht hat, kann Amazon einschätzen, welches Produkt wir demnächst bestellen werden, weil genügend Persönlichkeitsmerkmale aus vergangenen Bestellungen vorliegen. Aus diesem Grund können Waren vorab in dem Regionallager deponiert werden, das dem Kunden am nächsten liegt.

Eine solche Bevorratungsstrategie kann natürlich negative Folgen mit sich bringen, wie beispielsweise Fehl- und Überbestände. Um dies zu verhindern und damit eine Lieferkette derart nahtlos funktioniert, braucht das erfolgreiche Supply Chain Management zwei Dinge: eine verlässliche und frühzeitige Prognose über den Kundenbedarf und die lückenlose Verfügbarkeit der Waren. Dafür ist ein softwaregestütztes Bestandsmanagement unentbehrlich – nicht nur im großen Stil bei Amazon, sondern auch in mittelständischen Unternehmen. Herkömmliche ERP-Systeme leisten dabei oft nur bedingt Unterstützung.

Für kostenoptimale Dispositionsprozesse und ein zukunftsfähiges Bestandsmanagement bieten intelligente Add-ons die richtigen Funktionalitäten. Sie ergänzen ERP-Systeme und erleichtern so die Arbeit in der Disposition. Dafür setzen sie auf hochentwickelte Algorithmen aus Operations Research (OR) und Künstlicher Intelligenz (KI) sowie eine gute Visualisierung. Defizite wie eine insuffiziente Benutzeroberfläche, manuelle Datenanalysen und Planungsprozesse sowie mangelnde Transparenz und Vernetzung können so behoben werden. Im Ergebnis steht ein hoher Servicegrad bei gleichzeitig niedrigem Gesamtbestand.

Algorithmen für die Disposition

Das Add-on-System addOne von Inform ist auf die spezifischen Anforderungen im Bestandsmanagement spezialisiert. Es kommuniziert über Schnittstellen mit dem ERP-System und verschafft sich so einen Überblick über die aktuelle Bestands- und Auftragssituation. Dann kommen intelligente Algorithmen aus dem Operations Research zum Einsatz. Diese sind in der Lage, aus einem großen Pool möglicher Prognoseverfahren und auf Basis von Vergangenheitswerten das für einen Artikel passende Verfahren auszuwählen. Entdeckt der Prognosealgorithmus einen Bedarf, können die Mitarbeiter schnell auf Bedarfsentwicklungen reagieren. Das Add-on stellt dafür Bestellvorschläge bereit, die den optimalen Bestellzeitpunkt und die richtige Menge für die benötigten Artikel beinhalten. Das bestätigt auch Dr. Marco Schmitz, Leiter Materialplanung bei F. Reyher Nchfg. GmbH: „Die selbstadaptierenden Prognoseverfahren der Algorithmen unterstützen uns durch präzise Bedarfsprognosen und konkrete Handlungsvorschläge.“ Der Hamburger Großhändler für Schrauben und Befestigungstechnik nutzt die Add-on-Software addOne für die Disposition. Natürlich wird aber auch die Erfahrung des Menschen mit einbezogen und findet gezielt dort Anwendung, wo sie die meiste Wirkung haben kann. Im besten Fall greift der Mensch jedoch nur dort ein, wo die Entscheidungsmodelle des Algorithmus nicht alle Faktoren einkalkulieren können. Das mag zum Beispiel der Fall sein, wenn eine unerwartete Lieferverzögerung eintritt oder eine Charge aufgrund von Qualitätsmängeln nicht disponiert werden kann. So kann durch das Einbeziehen menschlichen Fachwissens schnell und effektiv auf Ausnahmesituationen reagiert werden.

ERP-Systeme bieten oft nur beschränkte Möglichkeiten zur visuellen Darstellung solch relevanter Informationen. Schlechte Farbdifferenzierungen und unübersichtliche Listen erschweren die Tätigkeit des Bestandsmanagers unnötig. Doch eine benutzerfreundliche Oberfläche schafft eine deutliche Erhöhung der Arbeitseffizienz. Deshalb unterstützen Add-ons den Benutzer durch die grafische Visualisierung aller wichtigen Informationen in Form von farblichen Kennzeichnungen, Diagrammen und Icons. Sie lenken die Aufmerksamkeit des Benutzers gezielt auf kritische Bestellsituationen und wichtige Aufgaben.

Intuitiv arbeiten und Freiräume schaffen

Neben einer intuitiven Benutzeroberfläche bietet ein Add-on für das Bestandsmanagement zudem Vorteile hinsichtlich der Entscheidungsfindung und Planbarkeit von Dispositionsaufgaben. Die mathematisch gestützten Verfahren tragen nicht nur dazu bei, dass eine Nachbestellung immer rechtzeitig erfolgt. Sie steigern darüber hinaus die Effizienz in der Arbeit in Disposition und Beschaffung und entlasten von Routinetätigkeiten. Diese Vorteile einer Automatisierung sieht auch Ingo Steinel, Geschäftsführer der Steinel Vertrieb GmbH. Der Produzent für Elektrogeräte in Haushalt und Industrie hat die Planung und Kontrolle seines Warenbestandes fast vollständig an den Algorithmus von Inform übergeben „mit Ausnahme von neuen Produkten und Verkaufsaktionen, die der Computer nicht kennen kann“, so Steinel. Man denke beispielsweise an die Disposition von Artikeln, die sehr gut prognostiziert werden können, weil sie etwa ein sehr gleichmäßiges Verbrauchsmuster haben. Diese werden vom Add-on-System addOne automatisch disponiert, was maßgeblich zu einer einwandfreien Versorgung des Kunden beiträgt. Die dadurch gewonnene Zeit können die Benutzer für strategische Inhalte nutzen.

Mehr Planungssicherheit durch Transparenz

Eine höhere Planungsqualität in der Materialbeschaffung ist nicht nur für das eigene Unternehmen ein großer Gewinn, sondern trägt auch zu einer verbesserten Kunden- und Lieferantenzufriedenheit bei: Kennt der Lieferant die Auftragslage seiner Kunden, kann er seine eigene Produktion darauf ausrichten und erhält so mehr Planungssicherheit. Zusätzlich optimieren Add-ons den Gesamtbestand in allen Logistik-Standorten eines global agierenden Unternehmens. Diese Erfahrung hat auch Daniel Zimmermann vom führenden Anbieter für Dichtungslösungen, Trelleborg Sealing Solutions (TTS), gemacht: „addOne hat sich für einen internationalen Roll-out, wie wir ihn bei TSS geplant haben, als das perfekte Tool erwiesen“, meint der Finance und Commercial Director in der Business Unit Global Supply Chain Management bei TSS. Die Implementierung des Add-ons bei TTS begann im Jahr 2013 in Stuttgart. Direkt angebunden waren damals Deutschland, Frankreich und England. 2017 ging die Software an einem weiteren Standort in den USA in den Live-Betrieb. 2018 kamen außerdem die Logistikstandorte Schanghai und Tokio dazu. Trotz unterschiedlicher ERP-Systeme an den einzelnen Standorten, funktioniert die operative Disposition mit dem Add-on nun ohne Medienbrüche. Mit diesem Roll-out stellt Trelleborg das gesamte Supply Chain Management auf addOne um und profitiert von den Synergien und der Transparenz einer weltweit übergreifenden Bestandsplanung.


Peter Frerichs, Leiter des
Geschäftsbereich Inventory &
Supply Chain, Inform

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