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Die zehn Einkaufs-Trends 2020

Hin zum agilen Einkauf
Die zehn Einkaufs-Trends 2020

Die zehn Einkaufs-Trends 2020
2020 warten neue Herausforderungen und Chancen auf Einkäufer. Bild: microstock77/ stock.adobe.com

Die Kloepfel Group, ein Beraterunternehmen für den Einkauf, hat die Einkaufstrends für das Jahr 2020 veröffentlicht. Die Berater sehen die folgenden zehn Trends als führend im neuen Jahrzehnt:

1. Einkäufermärkte nutzen

Sofern es noch nicht geschehen ist, empfehlen die Berater Einkäufern, die Chancen der Einkäufermärkte, die sich aus dem Auftragsrückgang, der freien Produktionskapazitäten und den fallenden Rohstoffpreisen ergeben haben, zu ergreifen. Der Fokus auf bessere Preise als auch auf Neulieferanten zahlt sich aus. Auch durch Neuverhandlungen von Konditionen mit Bestandslieferanten lassen sich Einsparungen von drei bis fünf Prozent erzielen.

2. Supplier Conventions immer beliebter

Insbesondere Supplier Conventions mit Kernlieferanten sind eine effektive Methode, um Einkaufskonditionen zu verbessern. Durch neue Lieferanten können Einkäufer sogar Kosten in Höhe von 10 bis 15 Prozent einsparen. Aufgrund der sinkenden Nachfrage suchen die Zulieferer nach Neukunden und sind bereit, attraktivere Angebote abzugeben.

3. Interesse an Osteuropa nimmt wieder zu

Weiterhin wünschen sich Unternehmen Unterstützung beim Aufbau neuer Lieferanten, insbesondere in Osteuropa. Dies war in den letzten beiden Jahren durch die gute Konjunktur kaum möglich. Durch den Konjunktureinbruch werden die Unternehmen ihre Chance in Osteuropa zukünftig wieder besser nutzen können.

4. Unternehmen überdenken Produktkosten

Darüber hinaus verzeichnen die Berater vermehrt Anfragen für Wertanalyseprojekte. Dies zeigt, dass viele Unternehmen wieder Kapazitäten in der Technik haben, um die technische Beschaffenheit ihrer Produkte auf den Prüfstand stellen zu können. Hier sehen wir in vielen Branchen Einsparpotenziale um die 10 Prozent bis 40 Prozent.

5. Trend zum Outsourcing

Unternehmen verstehen den Einkauf nicht mehr als reine in-house Funktion. Prozesse wie Rechnungsprüfung, operativer und indirekter Einkauf, Disposition, Projekteinkaufsunterstützung oder auch Ausschreibungsdurchführung können professioneller von spezialisierten Dienstleistern übernommen werden. Der Einkauf kann sich auf wichtigere Themen fokussieren. Entsprechend wollen mehr Unternehmen nicht wertschöpfende Tätigkeiten auslagern.

6. Digitalisierung ist einfacher geworden

Beim Thema Prozessoptimierung ist ein klarer Trend der Unternehmen erkennbar, ihre Einkaufsprozesse zu digitalisieren. Die Berater wollen ihre Rolle als 360 Grad Anbieter ausbauen und dafür weitere Partnerschaften mit spezialisierten Einkaufssoftware-Unternehmen abschließen.

7. Trend zu Einkaufsgemeinschaften

Im Rahmen von Einkaufsplattformen aber auch Rahmenverträgen schließen sich die Unternehmen vermehrt zusammen, um ihre Einkaufsvolumina zu vergrößern und entsprechend von Einspareffekten zu profitieren. Gerade in den indirekten Bereichen ergeben sich Einsparsynergien.

8. Global Sourcing Risiken auf dem Radar

Auf globaler Ebene hat das Jahr 2019 viele große Veränderungen und Unsicherheiten gebracht. So wird hinsichtlich Russlands eine Entspannung erwartet, im Nahen Osten hingegen verschärfen sich die Konflikte. Derweil müssen Engagements im Vereinigten Königreich sorgfältiger geplant werden, um Risiken zu vermeiden. Andernfalls drohen Lieferengpässe und hohe Zölle. Daher sollten Einkäufer ganz genau darauf achten, in welchen Ländern und Regionen sie einkaufen.

Außerdem raten wir den Unternehmen, ihre Global Sourcing Strategien durch Alternativlieferanten abzusichern und ihr Risikomanagement bzw. Versicherungsprogramm grundsätzlich zu überdenken.

9. Cyberrisiken auf dem Radar

Das Bewusstsein für die zunehmenden Gefahren durch Hackerangriffe und Industriespionage ist deutlich gestiegen. Immer mehr Unternehmen setzten hier auf in-house-Lösungen und lassen ihre IT-Abteilungen sowie Mitarbeiter weiterqualifizieren.

10. Der Einkauf positioniert sich neu

Die oben genannten Trends machen den Einkauf als elementaren Faktor der Wertschöpfung sichtbarer. Durch Outsourcing kann er sich auf das Wesentliche konzentrieren. Dank der Digitalisierung wird der Einkauf transparenter und Einsparmöglichkeiten, Innovationspotenziale als auch Risiken vorhersehbar. Einkäufer haben so heute bessere Möglichkeiten, sich als die Schnittstelle im Unternehmen neu zu positionieren. Hauptsächlich um:

  • Produktentwicklungen voranzutreiben,
  • die Agilität zu verbessern,
  • Lieferanten zu strategischen Partnern aufzubauen,
  • das Unternehmen sicher durch unruhige Zeiten zu führen und
  • dafür zu sorgen, dass die internen Stakeholder mehr für ihr Budget bekommen.

Fazit: Einkauf wird zur zentralen Schnittstelle der Wertschöpfung

Im letzten Jahr hat sich erneut gezeigt, dass Unternehmen auch während einer konjunkturell guten Phase niemals die eigenen Kosten vernachlässigen dürfen. Stattdessen sollten sie permanent – unabhängig der externen Gegebenheiten – an ihrer Optimierung arbeiten, um sich optimal für die nächste Wachstumsphase aufzustellen. Dank Outsourcing und Digitalisierung wird der Einkauf zudem entlastet und transparenter, um sich als die zentrale Schnittstelle der Wertschöpfung neu zu positionieren. (sd)

Kontakt: Kloepfel Group, Düsseldorf
www.kloepfel-group.com

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