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„Disrupting Procurement“

BME-Fachkonferenz in Berlin
„Disrupting Procurement“

„Disrupting Procurement“
Der Berliner Spreespeicher in Friedrichshain bot erneut die passende Umgebung für die zweite Fachkonferenz „Disrupting Procurement!“. Foto: Tanja M. Marotzke/BME

„Sie alle haben Mut“, so begrüßte BME-Hauptgeschäftsführer Silvius Grobosch die 180 Teilnehmer der BME-Veranstaltung „Disrupting Procurement“, die zum zweiten Mal in Berlin-Friedrichshain stattfand. „Die digitale Transformation, die so viel Neues ermöglicht, aber auch dramatische Veränderungen hervorbringt, ist voll im Gange und Sie sind dabei.“ Mit Blick auf die Zukunft stellte Moderator Michael Stietz, Head of Purchasing – PMTC bei der Körber AG, die Frage: „Wie schafft es der Einkauf, zum digitalen Leader aufzusteigen? Wie wird er zum Treiber statt zum Getriebenen?“

Agilität jenseits vom Mainstream

Ein Weg, um auch den Einkauf für die Zukunft richtig aufzustellen, sei die Agilität. Alle Welt redet von Agilität – „doch wir wissen erstaunlich wenig darüber“, betonten Prof. Elmar Holschbach, FH Südwestfalen, und Co-Moderator und Transformationsexperte Jan-Henner Theißen. Noch gebe es keine empirischen Befunde, ob agile Unternehmen wirklich erfolgreicher sind als traditionell arbeitende.

Start small, think big

Holschbach und Theißen stellten den Zuhörern daher bewusst einen praxistauglichen Abriss des Themas dar und skizzierten ein Bild, was Agilität im Einkauf eigentlich bedeutet. Ihr Tipp: Erst einmal klein anfangen, also agiles Arbeiten in einer Abteilung ausprobieren, eine neue, agil arbeitende Abteilung gründen oder gezielt agile Methoden ausprobieren. Dabei verlangt Agilität ein Verständnis über den Wertbeitrag und eine klare Strategie. „Setzen Sie ein klare Rahmenwerk und dann lassen Sie die Leute laufen“, so die beiden Experten. Agilität befreie aber niemals von sorgfältiger Planung und Analyse: Eine gut aufgebaute Materialgruppenstruktur etwa sei Voraussetzung auch für Agilität im Einkauf.

B2B-Stärke in Deutschland besser ausspielen

Ein Ziel der Veranstaltung war es, tiefer in jene digitale Technologien einzutauchen, die sich anschicken, auch im Einkauf viele Prozesse zu automatisieren oder gar zu autonomisieren. Wie etwa die Blockchain in der Praxis schon konkreten Nutzen stiften kann, zeigte das Biotech-Unternehmen Sartorius Stedim: Seit März bilden die Niedersachsen gemeinsam mit ihren n-Tier-Lieferanten das Zertifikatemanagement einer konkreten, internationalen Lieferkette von Polymeren innerhalb einer privaten Blockchain ab.

Der erste Hype um die Blockchain sei aktuell zwar vom Hype um KI abgelöst worden, dennoch seien vor allem private Blockchains insbesondere für die Abbildung sogenannter Smart Contracts für die Unternehmenspraxis sehr hilfreich, betonte Prof. Michael Henke, Institutsleiter am Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik, der zur Blockchain-Technologie anwendungsnah forscht. Von Unternehmen und Politik wünscht er sich generell mehr Mut im Hinblick auf den Einsatz neuer Technologien: „Ich bin überzeugt, dass wir in Deutschland B2B immer noch besser können als alle anderen.“

Break-out Sessions sorgen für hohen Mitmachcharakter

Wo Volkswagen Bots im Einkauf einsetzt, wie Augmented Reality Bosch Rexroth die Arbeit erleichtert, oder wie die Bedarfsplanung mittels Machine Learning bei Audi aussieht – all das erfuhren die Teilnehmer auf der zweitägigen Konferenz im Bezirk Friedrichshain, der für die Konferenz auch atmosphärisch das richtige Umfeld bot, haben sich doch zwischen Ostbahnhof und Ostkreuz in den vergangenen Jahren eine erkleckliche Anzahl an Digitalunternehmen oder digitalen Ausgründungen großer Konzerne niedergelassen.

Die bereits im vergangenen Jahr bei den Teilnehmern gut angenommenen Start-up Pitches erlebten auch in diesem Jahr wieder einen hohen Zulauf. In lockerer Atmosphäre stellten dabei junge Digitalunternehmen ihre Lösungen für Einkauf, Supply Chain Management und Logistik vor.

Auch ein Speaker‘s Corner sowie eine Reihe von Workshops, bei denen an Stehtischen an konkreten Fragestellungen gearbeitet wurde (Mensch oder Maschine?; Wie Compliance in der Lieferkette sicherstellen?; Übernimmt bald die KI die Kontrolle?) sorgten für die nötigen, gewollten Brüche im Hauptprogramm, um sich an den beiden Tagen möglichst viele unterschiedliche Impulse für die Praxis zu holen. (sas)

www.bme.de

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