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E-Mobilität treibt neue Initiativen bei Witzenmann

Karlsruhe-Mittlerer Oberrhein
E-Mobilität treibt neue Initiativen bei Witzenmann

E-Mobilität treibt neue Initiativen bei Witzenmann
Rund 70 Experten aus Einkauf und Logistik der BME-Region Karlsruhe-Mittlerer Oberrhein besuchten die Witzenmann GmbH in Pforzheim. Bild: BME-Region Karlsruhe-Mittlerer Oberrhein

Rund 70 Experten aus Einkauf und Logistik der BME-Region Karlsruhe-Mittlerer Oberrhein besuchten die Witzenmann GmbH in Pforzheim. Als größter gewerblicher Arbeitgeber der Region hat der Hersteller von flexiblen metallischen Leitungselementen die Weichen für eine strategische Neuausrichtung gestellt. Standardprodukt des Unternehmens sind flexible metallische Elemente. Sie dienen zur Medienleitung, zum Ausgleich von Wärmedehnungen, zur Bewegungsaufnahme und zur Schwingungskompensation. In den vergangenen Dekaden hatte Witzenmann seine Aktivitäten schwerpunktmäßig rund um den Verbrennungsmotor ausgerichtet. Die Entwicklungen der Klimapolitik erfordern jedoch weitläufige Anpassungen in dem Familienunternehmen. Daher hat sich die Geschäftsführung intensiv mit den Megatrends und deren Auswirkungen auseinandergesetzt.

Die Ausrichtung ist klar: „Wir sind dabei, vom Verbrennungsmotor unabhängige Geschäftsfelder verstärkt auszubauen“ zeigte Andreas Kämpfe, Vorsitzender der Geschäftsführung bei der BME-Regionenveranstaltung in Pforzheim auf. Darüber hinaus bieten Industrieanwendungen, das Nutzfahrzeuggeschäft sowie die Luft-und Raumfahrt langfristig Geschäftsmöglichkeiten für bisherige Technologien. Organisiert wurde das Event von den BME-Regionsvorständen Ludwig Glocker, Michael Schmid und Bernd Dürring.

Sensoren in Kompensatoren

Im Witzenmann Trendradar kristallisierten sich unter anderem Megatrends wie Urbanisierung, neue Mobilität, Ressourcenknappheit und Digitalisierung heraus. Die gewaltige Sprengkraft des Klimawandels in Kombination mit der Urbanisierung treibe die E-Mobilität weiter voran, so Kämpfe. „Im urbanen Raum werden wir immer mehr batterieelektrische Fahrzeuge sehen, insbesondere Flottenfahrzeuge, Stadtbusse oder leichte Baumaschinen.“ Doch der zu erwartende deutliche Rückgang des Verbrennungsmotors bedeute keinesfalls eine Stagnation für das Familienunternehmen. „E-Mobilität ist der Treiber für unsere neue strategische Ausrichtung“, so Kämpfe. „Alles, was digital ist, braucht einen Chip. Davon werden wir mit Anwendungen für die Vakuum- und Elektronikindustrie partizipieren“, führte der promovierte Ingenieur aus. Neue Möglichkeiten für digitale Geschäftsfelder ergeben sich auch im Hinblick auf die Ausstattung von Kompensatoren mit Sensoren. Sie liefern Daten über Druck, Temperatur oder Bewegungen. Ebenfalls zeigen sie Wartungen und notwendige Reparaturen an. Witzenmann nutzt diese Daten bereits heute für Innovationen in diesem Segment.

Nutzfahrzeuge im Fokus

Ein Drittel des Umsatzes, der 2018 auf 630 Millionen Euro geschätzt wird, entfällt bei dem Familienunternehmen auf Deutschland, ein Drittel auf Europa. Auch bei den Märkten gibt es eine Neuausrichtung. In China und Indien erwartet Witzenmann noch eine steigende Nachfrage u. a. nach Komponenten für Nutzfahrzeuge. „Dort werden wir bei Nutzfahrzeugen den Verbrennungsmotor noch lange sehen.“

Das Unternehmen verteilt sich global über 19 Länder. Weltweit werden die Bedarfe gebündelt. „Das bedingt die Vernetzung der Witzenmann-Gruppe“, unterstreicht Witzenmann-Einkaufsleiter Michael Schmid. Wichtig sei die Verzahnung mit den lokalen Standorten über eine klare Verteilung von Verantwortung und Aufgaben. Einmal jährlich findet eine weltweite Einkaufskonferenz statt.

Zukünftig sollen auch in den Tochtergesellschaften Lead Buyer vertreten sein. Der Einkauf deckt ein breites Spektrum an Warengruppen ab. Hauptwarengruppen sind Edelstahlbänder, Maschinen und Werkzeuge sowie Drahterzeugnisse, Dreh- und Umformteile. Teile und Rohmaterial sind im strategischen Einkauf verankert. Darüber hinaus gibt es eigenständige Einheiten zu Projekteinkauf und Lieferantenentwicklung.

„Unser strategischer Einkauf schaut auf Beschaffungsmärkte und Warengruppenstrategien“, erklärt Schmid. Beim Projekteinkauf liegt der Fokus auf Produkten und Kostenvermeidung.

„Wir vermeiden durch eine enge Zusammenarbeit mit den Projektteams Kosten bei der Produktentstehung.“ Der Projekteinkauf bringe die Warengruppenstrategie auf die Straße. Die übergreifende Klammer ist neben dem Kostenbewusstsein allerdings die Zusammenarbeit im Team. „Jede wichtige Vergabe erfolgt einstimmig im Gremium.“

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