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Chinesische Energiepolitik lässt Preise für Silizium stark steigen

EU prüft Importrestriktionen
Energieprobleme in China lassen Preise für Silizium stark steigen

Energieprobleme in China lassen Preise für Silizium stark steigen
Polysilizium wird insbesondere bei der Herstellung von Solarpanelen, aber auch in der Chip-Industrie, verwendet. Bild: Aleksandr Matveev/stock.adobe.com
Die Preise für Polysilizium, das insbesondere in der Photovoltaik- und Chipindustrie verarbeitet wird, haben sich seit Anfang diesen Jahres verdreifacht. Auch die Kosten für Siliziummetall haben seit diesem Juli vergleichbare Preissprünge verzeichnet. Gründe hierfür sind die aktuelle chinesische Energiepolitik und eine steigende Nachfrage. Zu diesen Ergebnissen kommt die deutsche Rohstoffagentur DERA.

Silizium ist als Legierungszusatz für die Stahlproduktion ein wichtiger Rohstoff. Es erhöht die Festigkeit und verringert den Abrieb. Abseits davon ist der Rohstoff, in der hochreinen Form des Polysiliziums, unverzichtbar für die Photovoltaik- und Chipindustrie. Rund 90 Prozent des weltweit produzierten Polysiliziums wird für die Herstellung von Solarpanelen verwendet und etwa 10 Prozent gehen in die Chipindustrie.

Preissprünge bei Siliziummetall und Polysilizium

Die Preise für Polysilizium verdreifachten sich seit Anfang des Jahres 2021, so die deutsche Rohstoffagentur DERA. Auch die Preise für Siliziummetall (99 %) haben seit Juli 2021 demnach vergleichbare Preissprünge verzeichnet. Die aktuellen Beschränkungen des Energieverbrauchs in China, dem weltweit bedeutendsten Produzent von Polysilizium, sowie Produktionskürzungen in den letzten Jahren sorgten zuletzt für einen unausgeglichenen Markt. Denn die Nachfrage, vor allem aus der Solarbranche, ließ den Bedarf nach Polysilizium weiter ansteigen.

Polysilizium wird hauptsächlich aus Siliziummetall gewonnen. Die wichtigsten chinesischen Produktionsregionen für Siliziummetall sind die autonome Region Xinjiang, mit 43 Prozent der chinesischen Gesamtproduktion, sowie die Provinzen Yunnan (23 %) und Sichuan (12%).

Anfang September 2021 gab die Entwicklungs- und Reformkommission der Provinz Yunnan bekannt, dass die monatliche Produktion von Siliziummetall aufgrund der Beschränkung des Energieverbrauchs für den Rest des Jahres 2021 um 90 Prozent gesenkt werden soll. Damit steht auch potenziell weniger Siliziummetall für die Produktion von Polysilizium zur Verfügung.

Menschenrechte im Fokus

Das US-Handelsministerium hatte im Juni 2021 die Einfuhr von Silizium und siliziumbasierten Produkten von fünf chinesischen Unternehmen untersagt, die in Xinjiang produzieren. Den Unternehmen werden Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen. Es wird vermutet, dass damit ca. 20 Prozent der globalen Polysiliziumproduktion von den Einfuhrbeschränkungen betroffen sind. Auch die Europäische Union prüft die Vorwürfe.

Sollte sich auch die EU zu Importrestriktionen entscheiden, würde sich der Bedarf nach Polysilizium, welches außerhalb von Xinjiang produziert wird, deutlich erhöhen und könnte das Angebot übersteigen. Angekündigte Kapazitätserweiterungen in China könnten den Markt ab dem Jahr 2023 aber wieder ins Gleichgewicht bringen und somit die Situation wieder entspannen. (ys)

www.deutsche-rohstoffagentur.de

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