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Handel zwischen Großbritannien und Deutschland bricht ein

Brexit
Handel zwischen Großbritannien und Deutschland bricht ein

Handel zwischen Großbritannien und Deutschland bricht ein
Bild: ty/Fotolia

Schon viele Monate vor dem offiziellen Austritt Großbritanniens aus der EU zeigen sich die negativen Folgen für den deutschen Handel mit den Briten. Im ersten Halbjahr 2018 brachen die deutschen Exporte nach Großbritannien, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, um 8,1 % auf 8,7 Mio. t ein. In die umgekehrte Richtung wurden 7,6 Mio. t Güter gehandelt – das sind sogar 15,2 % weniger als im 1. Halbjahr 2017. Das ergibt sich aus der aktuellen Ausgabe des Export-/Import-Seismographen Deutschland (ESD/ISD), der die deutschen Außenhandelsströme analysiert. Er wird vom Institut für Angewandte Logistik (IAL) der Hochschule Würzburg-Schweinfurt und dem Softwarehaus AEB herausgegeben.
Dieser Rückgang zeigt sich ganz deutlich in zwei Branchen, in denen bisher eng vernetzt gearbeitet wurde: In der chemischen Industrie sanken die deutschen Exportmengen auf die Insel um 21 %, in umgekehrter Richtung betrug der Rückgang 5,5 %. Ein ähnliches Bild bietet die Automotivebranche. Bei den Kfz-Teilen betrug das deutsche Minus bei den Exporten 9,3 %, bei den Importen 6,8 %.

Außenhandel boomt

Insgesamt boomt der deutsche Außenhandel. Die Exporte, gemessen am Gewicht, stiegen im 1. Halbjahr 2018 um 3,2 % auf 218 Mio. t, während die Importe um 1,9 % auf 332 Mio. t zulegten. Dazu trug übrigens auch der Handel mit den USA bei – trotz der Handelskriegsrhetorik von Donald Trump und erster Strafzölle. Die Importe aus den USA, gemessen am Gewicht, stiegen sogar um 19,9 % auf 9,7 Mio. t. Interessanterweise stiegen die Importe von durch die EU mit Strafzöllen belegten Gütern wie Bourbon und Motorräder um mehr als 20 %. Hier haben möglicherweise deutsche Importeure vor Inkrafttreten der Zölle im Juni noch einmal kräftig ihre Vorräte aufgebaut. Die deutschen Exportmengen in die USA kletterten um 5,7 % auf 4,9 Mio. t.

Handelssituation mit der Türkei

Zweischneidig entwickelte sich der Außenhandel mit der Türkei. Aufgrund der Schwäche der türkischen Lira sanken die deutschen Exportmengen im 1. Halbjahr 2018 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 4,3 % auf 2,2 Mio. t, da sich deutsche Waren für türkische Kunden verteuerten. Die Türkei entwickelte sich im Gegenzug zum Einkaufsparadies für deutsche Unternehmen. Die Einfuhren aus der Türkei nahmen um 9,2 % auf 2 Mio. t zu. Besonders Stahlprodukte, andere Metallteile sowie Obst und Gemüse aus der Türkei boomten auf dem deutschen Markt. (lc)

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