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Höchstleistungen über Vertragssoll hinaus

Deutsche Bahn hat Lieferanten ausgezeichnet
Höchstleistungen über Vertragssoll hinaus

Höchstleistungen über Vertragssoll hinaus
Bahn-Lieferantenpreis auf der InnoTrans 2022 Bild: Deutsche Bahn AG / JET Foto Kranert

Die Deutsche Bahn hat die Performance von rund 20.000 Lieferanten über global weitverzweigte Lieferketten hinweg zu überwachen. Die große Frage: Welche Partnerschaften erweisen sich in „herausfordernden Zeiten“, wie es allenthalben heißt, als besonders belastbar? Wer mit dem DB-Lieferantenprädikat und dem DB-Supplier-Innovation-Award ausgezeichnet wird, hat zuvor eine Reihe von Kriterien erfüllt – und zwar weit über das Vertragssoll hinaus. Wir stellen Ihnen Hintergrund, Wettbewerbsprozess, Kriterien und Gewinner vor.

Alle 42 Hallen belegt, vermeldet die Messe Berlin in Sachen InnoTrans 2022. Auf der internationalen 13. Verkehrstechnik-Leitmesse (20. bis 23. September 2022) präsentieren sich knapp 3000 Aussteller aus 56 Ländern. Rund 250 Weltpremieren stehen auf der Messeagenda. Was sich davon später tatsächlich als nutzwertig und erfolgreich erweist, steht freilich in den Sternen. Die Deutsche Bahn (DB) legte am Abend des ersten Messetages mit der Verleihung ihrer DB-Lieferantenprädikate und dem DB-Supplier-Innovation-Award 2022 den Fokus auf bereits bestehende Partnerschaften, die sich – in „herausfordernder Zeit“ – als besonders belastbar herauskristallisiert haben.

Prozess und Jury

Um das DB-Lieferantenprädikat kann sich kein Unternehmen bewerben. Vorschläge werden von den DB-Geschäftsfeldern und der Beschaffungsorganisation eingereicht – gestützt durch das konzernweite Lieferantenmanagement. Im geschäftsfeldübergreifenden Auswahlprozess werden die drei besten Kandidaten pro Kategorie nominiert. Zum Auswahlprozess gehören einvernehmliche Abstimmungen über die Vorschläge mit den Geschäftsfeldern sowie mit der internen Compliance-, Rechts-, Qualitäts- und Umweltorganisation der DB. Die interne Fachjury wird wissenschaftlich durch das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI (Karlsruhe) begleitet

Um den DB-Supplier-Innovation-Award können sich Unternehmen hingegen bewerben. Den Startschuss für das nächste Bewerbungs- und Auswahlverfahren wird CPO Jan Grothe während des 8. Railway Forums am 5./6. September 2023 in Berlin geben.

DB-Lieferantenprädikat

Das DB-Lieferantenprädikat wird herausragenden Lieferanten zuerkannt, die sich in den Bereichen Allgemeine Bedarfe und Leistungen, Schienenfahrzeuge und Schienenfahrzeugteile, Infrastruktur und Umwelt besonders um Versorgungssicherheit, Qualität der Waren und Leistungen sowie Gesundheitsschutz während der Pandemie verdient gemacht haben. Ihre Beiträge gehen weit über das Vertragssoll hinaus. Zentrale Auswahlkriterien sind Qualität und Zuverlässigkeit, Kundennutzen und Serviceleistung, Preispolitik, Nachhaltigkeit und Umweltschutz, Termintreue, Innovation, partnerschaftliche Zusammenarbeit sowie Ziele der Konzernstrategie Starke Schiene – und das bereits zum zehnten Mal.

DB-Supplier-Innovation-Award

Zum vierten Mal wurde jetzt ein Unternehmen mit dem DB-Supplier-Innovation-Award gewürdigt. Voraussetzung hier: eine besondere Innovationsleistung, die das Leistungsangebot der DB unterstützt, einen hohen Neuheitsgrad aufweist und sich ebenso durch Nachhaltigkeit auszeichnet. Die interne Fachjury und das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI bewerten Neuheitsgrad und Einzigartigkeit, Mehrwert und Ergebnisbeitrag, Anwendungspotenzial und Integrierbarkeit sowie Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Grundlage der Bewertung sind die von den Bewerbenden ausgefüllten Bewerbungsbögen. 2022 waren die Firmen Enviral Oberflächenveredelung, Strama-MPS Maschinenbau, Gestalt Robotics GmbH und Götting KG sowie Plasser & Theurer nominiert.

Wertschätzung und Werbung

„Uns ist wichtig, herausragende Leistungen eindeutig zu benennen und diese auch öffentlich zu würdigen“, sagt CPO Jan Grothe. Die Auszeichnungen bekundeten einerseits Wertschätzung für besonders professionelle Lieferanten, setzen zugleich aber auch einen attraktiven Anreiz für Wettbewerber, ihre Geschäftsbeziehungen mit der Deutschen Bahn stetig zu verbessern. Eine Nominierung und vor allem ein Sieg in einer der Kategorien gelten als renommierte Referenz über die Branche hinaus. Mit dem Prädikat „Lieferant der Deutschen Bahn AG des Jahres“ darf ein prämiertes Unternehmen bis zur Verleihung des nächsten DB-Lieferantenprädikats (höchstens zwei Jahre lang) für das ausgezeichnete Produkt werben.

Europas führendes Mobilitäts- und Logistikunternehmen weist ein jährliches Einkaufsvolumen von rund 24 Mrd. Euro (mit DB Schenker) aus. Jan Grothes 1200-köpfiges Einkaufsteam führt etwa 20.000 Lieferanten im Portfolio. (su)

 

Die Sieger 2022

DB Lieferantenprädikat 2022 (4 Kategorien)

Allgemeine Bedarfe und Leistungen
HRS GmbH (Köln)

Die Deutsche Bahn treibt ihre Digitalisierung weiter voran. In einem Projekt wurde die DB dabei von dem Zahlungsdienstleister Itelya unterstützt, der im vergangenen Jahr von der HRS Group übernommen wurde. Innerhalb von nur vier Monaten entwickelten das Deutsche Bahn Travel Management und die HRS Group das System DiDi iPoint. Müssen Bahnreisende aufgrund von Zugausfällen untergebracht werden, laufen Buchung und Abrechnung künftig schnell und unkompliziert über diese Anwendung. Getestet wird DiDi Point bereits in Nürnberg und Frankfurt. Die DB plant in Kürze, alle Standorte in Deutschland mit diesem System auszustatten. 

Infrastruktur
W. Markgraf GmbH & Co. KG (Bayreuth)

Mit der Bauunternehmung Markgraf errichtet die Deutsche Bahn seit 23 Jahren Brücken oder Lärmschutzwände und legt Rohrleitungen. „Auch für unvorhergesehene Herausforderungen findet man dort kreative und wirtschaftliche Lösungen“, so die Jury. Hervorzuheben sei das nachhaltige Denken, für das Markgraf bereits die Goldzertifizierung der Nachhaltigkeitsbewertung Ecovadis erhielt. Bauschutt und Boden wird vor Ort wiederaufbereitet, Elektrofahrzeuge und Photovoltaikanlagen auf den Baustellen sparen Energie und CO2.

Schienenfahrzeuge und -fahrzeugteile
Herstellerkonsortium NSB (Neue S-Bahnzüge für Berlin) – Stadler Deutschland GmbH (Berlin) und Siemens Mobility GmbH (München)

Die Unternehmen Stadler Deutschland und Siemens Mobility haben im Auftrag der DB eine neue S-Bahn für Berlin entwickelt, die durch innovative Technik, Komfort und Nachhaltigkeit mehr Menschen für den Nahverkehr begeistern soll. Die S-Bahn ging im Juni 2022 früher als geplant an den Start. Die Zusammenarbeit von Stadler und Siemens als Konsortium für Nah- und Fernverkehrsfahrzeuge ist ein Novum für die Deutsche Bahn und bis dato einmalig in Deutschland und Europa.

Umwelt
Faiveley Transport Leipzig GmbH & Co. KG (Leipzig)

Faiveley Transport Leipzig stellt Klimatechnik für Schienenfahrzeuge her und entwickelt neue Technologien und Produkte. Hier entstand das Kältemittel R290 auf Basis von Propangas. Gelangt es in die Umwelt, hat es keine Auswirkung auf den Treibhauseffekt und ist damit sehr viel umweltfreundlicher als synthetische Kältemittel. Die Deutsche Bahn testet das neue System bereits im Regionalverkehr und plant im nächsten Jahr 45 Züge des Fernverkehrs damit auszurüsten.

 

Preisträger DB Supplier Innovation Award 2022

Strama-MPS Maschinenbau GmbH & Co. KG (Straubing),
Gestalt Robotics GmbH (Berlin) und Götting KG (Lehrte)

Der Tech-Anbieter Gestalt Robotics, Maschinenbau-Unternehmen Strama-MPS sowie Götting entwickelten den E-Check für eine automatisierte Instandhaltung von Zügen. Dafür scannen hochauflösende Kameras und Sensoren den Zug und analysieren dessen Zustand mit Hilfe künstlicher Intelligenz. Die Mitarbeitenden am E-Check-Gleis erfahren so schnell und präzise, wo Handlungsbedarf besteht. Das automatisierte Verfahren erleichtert die Instandhaltung und sorgt dafür, dass die Züge schneller wieder einsatzbereit sind.

 

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