Die deutsche Industrie ist im November mit annähernder Rekordrate gewachsen. Das signalisiert der finale saisonbereinigte IHS Markit/BME-Einkaufsmanager-Index (EMI), gegenüber Oktober 1,9 Punkte gewann und auf 62,5 nach oben schnellte. Damit erreichte der wichtige Konjunkturindikator für das Verarbeitende Gewerbe den zweithöchsten Wert seit Umfragebeginn im April 1996. Höher notiert hatte der Index mit 62,7 Punkten lediglich im Februar 2011. Zum Vergleich: Der niedrigste, jemals gemessene Wert lag im Januar 2009 auf dem Höhepunkt der Finanz- und Wirtschaftskrise bei 32 Zählern. Die Teilindizes für Auftragseingang, Exportneugeschäft und Beschäftigung wiesen im November Steigerungsraten nahe ihrer Allzeithochs von 2010 und 2011 aus. Allerdings nahm der Kapazitätsdruck weiter zu, was die zweitstärkste jemals gemessene Zunahme der Auftragsbestände und eine abermals drastische Verlängerung der Lieferzeiten nach sich zog. Der Preisdruck fiel indes so hoch aus wie zuletzt vor sechseinhalb Jahren.
Der PMI-Hauptindex spiegelt das Ergebnis der November-Umfrage zur Wirtschafslage der Industrie Deutschlands in einem Wert wider. Eine EMI-Notierung unter der Referenzlinie von 50 zeigt an, dass die Geschäfte in der Industrie im Vergleich zum Vormonat schrumpften, Werte über 50 signalisieren Wachstum. Ein Wert von 50 bedeutet keine Veränderung zum Vormonat.
„Die deutsche Wirtschaft ist in prächtiger Verfassung. Das zeigt die anhaltende Flut an Neuaufträgen“, betonte Dr. Silvius Grobosch, Mitglied des geschäftsführenden Bundesvorstandes des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME). Sorge bereiteten allerdings der Mangel an Ressourcen, sinkende Lagerbestände, wachsende Transportengpässe sowie die erneut deutlich gestiegenen Einkaufspreise.