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Klimafreundliche Unternehmen und Lieferketten ausgezeichnet

CDP-Report zur Nachhaltigkeit
Klimafreundliche Unternehmen und Lieferketten ausgezeichnet

Klimafreundliche Unternehmen und Lieferketten ausgezeichnet
Die amerikanische Regierung zieht sich zwar aus dem Pariser Klimavertrag zurück, doch amerikanische Unternehmen handeln um so energischer, was den Klimawandel angeht, und sagen: We Are Still In. 32% der Organisationen auf der Supplier Engagement Bestenliste der CPD sind amerikanisch, womit die Nation am stärksten vertreten ist. (Bild: Jürgen Fälchle/Fotolia)

CDP, die internationale Plattform für Umweltoffenlegung, zeichnet 58 Unternehmen als Vorreiter im Bereich „Supplier Engagement“ aus, unter anderem Apple, Bank of America, Honda, Microsoft, Nestlé, Société Générale, Tokyo Gas Co. und Unilever. Sie fördern die Nachhaltigkeit und werden für ihre Zusammenarbeit mit Zulieferern bei der Reduktion von Emissionen und Umweltgefahren in der Lieferkette gewürdigt.
Obwohl es unter den 58 Unternehmen, die in der Supply-Leadership-Rangliste vertreten sind, keine deutschen Unternehmen gibt, sei es laut CDP-Europe-Pressesprecher Josh Snodin ermutigend zu sehen, dass die Mehrheit der deutschen Unternehmen, auf die Aktion geantwortet hätten, das richtige Umfeld geschaffen habe. Die Offenlegungsraten bei deutschen Anbietern sind für Klima-, Wasser- und Forstprogramme hoch. Deutsche Unternehmen meldeten Emissionseinsparungen von fast 8 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten und Einsparungen von mehr als 400 Millionen Dollar pro Jahr.

Gleichermaßen schneiden deutsche Unternehmen bei wichtigen Klimamessgrößen sehr gut ab, so wie die 86%, die die Verantwortung für den Klimawandel auf Vorstandsebene festgelegt haben. Der nächste Schritt auf diesem Weg ist es, sich auf die Lieferkette zu konzentrieren, ambitionierte langfristige Ziele zu setzen und Möglichkeiten zu identifizieren, mit Lieferanten zusammenzuarbeiten, um die Emissionen weiter zu reduzieren.

Überblick Deutschland
In vielerlei Hinsicht ist Deutschland mit seiner ehrgeizigen Energiewende-Politik im Bereich der erneuerbaren Energien und den hohen öffentlichen Interesse in Bezug auf Umweltfragen führend in Fragen der Nachhaltigkeit. Allerdings sei für Deutschland schwierig, seine CO2-Reduktionsziele zu erreichen, was teilweise auf den gestiegenen Kohleverbrauch wegen Abschaltung einiger Atomkraftwerke zurückzuführen ist. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung schaffen die laufenden Verhandlungen zur Bildung einer neuen Regierung zusätzliche Unsicherheit und können die ökologischen Ambitionen schwächen.

Wissenschaftsbasierte Ziele
Deutschland entspricht in etwa den globalen Durchschnittswerten für die Festlegung wissenschaftsbasierter Ziele. Angesichts der fortgeschrittenen Wirtschaft des Landes und des hohen Engagements für die Umwelt ist zu erwarten, dass mehr Unternehmen solche Ziele planen würden. Ein Fünftel (19%) der Unternehmen gaben an, innerhalb der nächsten zwei Jahre wissenschaftlich fundierte Ziele zu setzen.

Klimaschutzpraktiken
Deutschland erreichte in allen Klimamesswerten den globalen Durchschnitt oder lag sogar über dem globalen Durchschnitt, wobei die Geschäftsstrategie und die Verantwortung für Klimafragen auf Vorstandsebene besonders hoch waren. Obwohl die 16%, die Ziele für erneuerbare Energien festgelegt haben, über dem globalen Durchschnitt von 12% liegen, ist sie angesichts der deutschen Umsiedlung mit sauberer Energie etwas niedrig.
Die am häufigsten genannten Initiativen zur Emissionsreduzierung betrafen die Energieeffizienz von Prozessen und die Energie‧effizienz von Gebäuden, während die wirksamsten Initiativen im Zusammenhang mit der Herstellung effizienterer Produkte und der Nutzung innovativerer Produktionsprozesse standen.

Wasserpraktiken
Deutsche Lieferanten zeigten eine durchschnittliche oder unterdurchschnittliche Leistung in Bezug auf Wasserrisiken. Obwohl nur 22% der Lieferanten Wasser als lebenswichtig für den direkten Betrieb ansehen, gab knapp die Hälfte (42%) an, dass der indirekte Wasserverbrauch für den erfolgreichen Betrieb ihres Unternehmens wichtig ist.

Laut sind die klimafreundlichsten Konzerne in Deutschland:
BMW AG (Consumer discretionary)
Deutsche Bahn AG (Industrials)
Deutsche Telekom AG (Telecommunication services)
Lanxess AG (Materials)
Thyssenkrupp AG (Materials)

im Bezug auf Wasserverbrauch:
BMW AG (Consumer discretionary)
Volkswagen AG (Consumer discretionary)
BASF (Materials)
Bayer AG (Healthcare)
Symrise AG (Materials)

Über den Report:
„Closing the Gap: Scaling up sustainable supply chain practices“ heißt CPDs Bericht über globale Lieferketten für das Jahr 2018 – basiert auf Daten bezüglich Klima, Wasser und Abholzung, die von insgesamt 4872 Zulieferern auf der ganzen Erde auf Anfrage von 99 der weltweit größten Einkäuferorganisationen gesammelt wurden. Diese Unternehmen machen insgesamt mehr als drei Milliarden US-Dollar Kaufkraft aus.
Sowohl die Diskussionen in Davos bezüglich des internationalen Handels wie auch der Global Risks Report 2018, den das World Economic Forum vor Kurzem veröffentlicht hat – und welcher Umweltrisiken als das weltweit wichtigste Problem der Menschheit bestätigt hat – haben gezeigt, wie wichtig es ist, beim Angehen von Umweltherausforderungen auch Lieferketten zu berücksichtigen. Dies ist besonders wichtig, weil in der Lieferkette im Durchschnitt viermal so viele Treibhausgasemissionen entstehen, wie bei den direkten Operationen eines Unternehmens.
„Um den Ambitionen des Pariser Klimavertrages gerecht zu werden, werden Unternehmen eine Schlüsselrolle spielen müssen: Sie müssen ihre Emissionen verringern, ihre Wasserressourcen effizienter verwalten, und Abholzung begrenzen – sowohl unternehmensintern als auch in den Lieferketten“, kommentierte Patricia Espinosa, Generalsekretärin der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen, die für den Bericht das Vorwort verfasst hat.
„Ich bin froh darüber, dass immer mehr der Unternehmen, die CDP ihre Umweltdaten melden, nachhaltiges Denken in ihre Geschäftsmodelle integrieren, und halte die Mitglieder des CDP Lieferkettenprogramms aufgrund ihrer Pionierarbeit in diesem Bereich für besonders lobenswürdig. Ich möchte Unternehmen anspornen, in Zusammenarbeit mit ihren Zulieferern entlang der gesamten Lieferkette noch ehrgeiziger zu werden.“
Der Bericht – welcher auch einen Kommentar des Carbon Trusts beinhaltet – zeigt, dass sich derartige Pionierarbeit auszahlt: das Bewusstsein für die Risiken und Chancen des Klimawandels erhöht sich entlang der gesamten Lieferkette. Mehr als drei Viertel (76%) der Zulieferer, die auf die Anfrage CDPs reagiert haben, haben einige Klimawandelrisiken innerhalb ihres Unternehmens identifiziert, und mehr als die Hälfte (52%) berichten, dass der Klimawandel ihre Geschäftsstrategie beeinflusst hat.
Es besteht ein großes Potenzial für positive Auswirkungen. Zulieferer weltweit haben über Emissionsreduzierungen in Höhe von 551 Millionen Tonnen Kohlenstoffdioxid für das vergangene Jahr berichtet – eine Zahl, die über den gesamten Emissionen Brasiliens 2016 liegt. 2016 lagen die Emissionsminderungen noch bei 434 Millionen Tonnen. Aus den Emissionsminderungen haben sich für die Unternehmen Kosteneinsparungen von insgesamt 14 Milliarden US-Dollar für das Jahr 2017 ergeben.
Doch dieser Effekt ist nur ein Bruchteil dessen, was erreicht werden könnte, wenn alle Organisationen, entlang der gesamten Lieferkette, daran arbeiten würden, ihre Emissionen zu reduzieren. Weniger als ein Viertel (23%) der befragten Zulieferer arbeiten wiederum mit ihren eigenen Zulieferern daran, Emissionen zu reduzieren – was nahelegt, dass sich viele Unternehmen noch immer Geschäftschancen und finanzielle Einsparungen entgehen lassen.
Dexter Galvin, Global Director of Corporates and Supply Chains bei CDP, sagte hierzu: „Große Unternehmen verstehen bereits seit geraumer Zeit, wie wichtig es ist, ihre […] Emissionen im Auge zu behalten; aber Scope 3 Emissionen, die in der Wertschöpfungskette versteckt sind – und insgesamt ein deutlich größeres Volumen haben – sind ebenso entscheidend. Es ist zwar ermutigend, dass Bewusstsein für Klimarisiken entlang der gesamten Lieferkette entsteht, aber ausschlaggebend ist, dass durch dieses Bewusstsein auch Engagement und Taten entstehen. Wie unsere Ergebnisse zeigen, ist dies aus geschäftlicher Perspektive in jeder Hinsicht sinnvoll: Derartiges Engagement kann zu erheblichen Kosteneinsparungen führen, sowohl für Zulieferer wie auch für Endhersteller.“

Über CDP
CDP ist eine internationale gemeinnützige Organisation, die Unternehmen und Regierungen dazu anregt, ihre Treibhausgas-Emissionen zu reduzieren, Wasserressourcen zu schonen sowie die Wälder zu schützen. CDP, von Investoren mehrfach als bester Anbieter von Klimadaten ausgezeichnet, arbeitet mit institutionellen Investoren zusammen, die über ein Anlagevermögen von 100 Billionen US$ verfügen. Gemeinsam arbeiten die Investoren und CDP daran, Unternehmen Anreize zu bieten, ihren Einfluss auf die Umwelt und ihre Ressourcennutzung offenzulegen und diese zu reduzieren. Im Jahr 2016 haben über 6300 Unternehmen, die zusammen rund 55% der globalen Marktkapitalisierung ausmachen, ihre Umweltdaten durch CDP offengelegt. Zusätzlich haben über 500 Städte sowie 100 Länder und Regionen ihre Daten veröffentlicht. Die CDP-Plattform ist somit eine der umfangreichsten Quellen weltweit für Information darüber, wie Unternehmen und Regierungen Umweltmanagement and -schutz vorantreiben. CDP (ehemals Carbon Disclosure Project) ist ein Gründungsmitglied der „We Mean Business Coalition.“ sas
Für weitere Informationen besuchen Sie cdp.net

 

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