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Macht SAP Ariba den Einkauf fit für das 21. Jahrhundert?

Buchrezension
Macht SAP Ariba den Einkauf fit für das 21. Jahrhundert?

Macht SAP Ariba den Einkauf fit für das 21. Jahrhundert?
Marcus Mock; Susanne Wagner: Einkauf mit SAP Ariba. Rheinwerk Verlag, Bonn 2018, 365 Seiten, 79,90 Euro
Die Digitalisierung des Einkaufs ist in vollem Gange. Es wird viel Geld in neue Systeme investiert. Man verspricht sich davon agile und smarte Einkaufsorganisationen mit professionellen Prozessen. Doch vor den Erfolg haben die Götter auch in diesem Falle den Schweiß gesetzt: Die digitale Transformation ist jenseits der wolkigen Visionen harte Knochenarbeit für die darin involvierten Verantwortlichen im Einkauf.

Die cloudbasierte Lösung SAP Ariba wird von SAP mit der Aussage beworben, dass sie die strategischen und operativen Beschaffungsprozesse auf einer einzigen Plattform vereine und den direkten und den indirekten Einkauf abdecke. Damit – so die SAP-Ariba-Oberen – werde die Grundlage geschaffen für den Einkauf des 21. Jahrhunderts, der „awesome“ – wie es heißt – sei. Doch wie kommt man dahin, und reicht das?

Das vorliegende Buch verspricht zu helfen und ist daher als Leitfaden in der SAP-PRESS-Reihe einer gemeinschaftlichen Initiative von SAP und dem Rheinwerk Verlag erschienen. Es will (und tut dies auch wirklich) ebenso wie die anderen Schriften der Reihe Anwendern qualifiziertes, für die Praxis bestimmtes SAP-Wissen zur Verfügung stellen. Mit dieser löblichen Intention zeigen die beiden Autoren, die über einschlägige Projekterfahrung verfügen, anschaulich auf, wie man SAP Ariba implementieren, einrichten und bedienen sollte. Sie beschreiben kenntnisreich die SAP-Ariba-Applikationen und das Vorgehensmodell zur Einführung der Source-to-Pay-Suite und skizzieren dabei viele Details und nützliche Kniffe. Unter anderem werden die Vorteile einer Nutzung des SAP Ariba Networks für den Austausch von Bestellungen, Auftragsbestätigungen, Rechnungen etc. herausgearbeitet. Als Kunde verbinde man sich einmal mit dem Ariba Network und könne dann auf der anderen Seite beliebig viele Lieferanten – es werden täglich mehr – erreichen.

Cloud versus on premise

Der Aufbau des Leitfadens ist logisch. Das erste Kapitel vermittelt einen Überblick über aktuelle Trends in der Softwareunterstützung des Einkaufs. Dabei wird u. a. die Frage Cloud versus on premise diskutiert. Das SAP-Portfolio im Einkauf wird vorgestellt, und es wird auch, jedoch leider viel zu kurz eine Marktübersicht der existierenden Einkaufslösungen präsentiert. Im zweiten Kapitel werden die Bestandteile von SAP Ariba anschaulich skizziert.

Das dritte Kapitel fokussiert sich auf die Prozesse und SAP-Ariba-Lösungen für den strategischen Einkauf. Dieser beginnt bei SAP mit der Spend-Analyse und geht weiter über Ausschreibungen, Lieferantenmanagement bis hin zum Vertragsmanagement. Das vierte Kapitel widmet sich den Prozessen des operativen Einkaufs. Hier wird aus der Praxis für die Praxis von den Autoren aufgezeigt, wie Anforderungen und Bestellungen über SAP Ariba abgewickelt werden, und wie die sich anschließende Rechnungsprüfung und Zahlungsabwicklung durchgeführt werden können.

Das fünfte Kapitel skizziert den Prozess der Implementierung des Systems und geht in diesem Zusammenhang auch auf die wichtige Frage des Onboardings von Lieferanten für das Ariba Network ein. Im sechsten Kapitel geht es um technische Fragen der Erstellung und Verwendung von Workflows und Formularen.

Auf besonderes Interesse dürfte das siebte Kapitel stoßen, denn hier wird aufgezeigt, wie SAP Ariba mit SAP ERP und SAP S/4 HANA integriert werden kann. Das achte Kapitel zeigt auf, welche weitere Entwicklung von SAP Ariba im Hause SAP geplant ist. Es ist noch längst nicht das Ende der Fahnenstange erreicht. Dennoch sind die Autoren überzeugt, dass Einkauf wie bei Amazon in nicht allzu ferner Zukunft in den Unternehmen Realität wird.

Nützliches Nachschlagewerk

Die Schrift eignet sich als nützliches Nachschlagewerk für SAP-Einkaufsorganisatoren. Dennoch beinhaltet sie nicht das Fitnessprogramm für den Einkauf des 21. Jahrhunderts. So fehlen leider kritische Anmerkungen zu den Kosten der Lösung. Sicherlich hätten Entscheidungsträger auch gerne Business Cases aus der Praxis kennen gelernt, die aufzeigen, dass sich die nicht unerheblichen Investitionen für das System lohnen. Moderne Ansätze wie Artificial Intelligence und Predictive Analytics, die den modernen Einkauf intelligenter machen können, werden nicht näher beleuchtet.


Prof. Dr. Robert Fieten,
fachlicher Berater der
Beschaffung aktuell,
Köln

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