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Marokko als Schlüsselmarkt für Afrika

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Marokko als Schlüsselmarkt für Afrika

Marokko als Schlüsselmarkt für Afrika
Das Deutsch-Marokkanische Wirtschaftsforum in Berlin stieß auf reges Interesse. Bild: Jens Jeske

Marokko im Norden Afrikas erlebt einen sichtbaren Boom. Die Bautätigkeit hat stark angezogen, Infrastruktur und Verkehrsnetz sind gut ausgestattet. In der bilateralen Zusammenarbeit sieht Khalid Lahsaini, Geschäftsträger der marokkanischen Botschaft in Berlin, noch viel ungenutztes Potenzial. Bislang seien erst 200 deutsche Unternehmen in Marokko präsent. Auch liege das Handelsvolumen zwischen Deutschland und Marokko bei nur drei Milliarden Euro, wobei ein Großteil der Mittel zusätzlich im deutsch-französischen Austausch „versteckt“ sei, so Lahsaini auf dem Deutsch-Marokkanischen Wirtschaftsforum in Berlin. Denn viele deutsche Unternehmen engagieren sich in Marokko durch ihre französischen Tochter- und Partnergesellschaften. In dem Maße, in dem Deutschland für marokkanische Exporteure einen Hub für den europäischen Markt darstelle, so sei Marokko ein Hub für Afrika, lud der BME-/EMA-Partner und Präsident des marokkanischen Exportverbands ASMEX Hassan Sentissi zu einem verstärkten bilateralen Engagement ein.

Mit einem konkreten Beispiel verband Lars Wilke, Vertreter des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und zuständig für die neue Sonderinitiative der Bundesregierung „Ausbildung und Beschäftigung“, mögliche Formen der zukünftigen Kooperation zwischen beiden Ländern. Sein Ministerium betreibt Wirtschaftsförderung zum Beispiel durch Ecosystem Development und will gemeinsam mit den marokkanischen Partnern Industrieparks und Gewerbegebiete in Marokko für deutsche Investitionen attraktiver gestalten. Der besondere Fokus liegt dabei auf mittelständischen Unternehmen in der Automotive-Industrie und im Agribusiness.

Automotive: Fördermöglichkeiten für deutsche Investoren

Dass die bilaterale Zusammenarbeit in diesen und in weiteren Sektoren ausbaufähig ist, zeigte das Forum anhand von drei Panels. Diese multisektorielle Aufstellung ist zugleich eine Besonderheit der BME-/EMA-Aktivitäten, bringt sie doch die Diversifizierung der marokkanischen Wirtschaft zum Vorschein.

Abdelouahed Rahal, Direktor für die Automobilindustrie im marokkanischen Ministerium für Industrie, Handel, Investitionen und digitale Wirtschaft, verdeutlichte die Bedeutung der Automobilindustrie mit ihren Zulieferern in Marokko. Alle einschlägigen Messen und Konferenzen stünden unter der Schirmherrschaft König Mohammed VI. Investoren mache der Staat passgenaue Förderangebote, etwa im Hinblick auf Steuererleichterungen für Grunderwerb, die Einrichtung von Test- und Entwicklungszentren und die Ermöglichung von Joint Ventures. Jetzt gelte es, bestehende „Lücken in der Zusammenarbeit zu füllen“, so der BME-/EMA-Partner Abdelaziz Meftah, Generaldirektor des marokkanischen Automotive-Verbands AMICA.

Connect Achat: Schaffung von Perspektiven zum gemeinsamen Vorteil

Dass es noch Verbesserungsbedarf an einigen Stellen gibt, wurde nicht verschwiegen. In der Textilindustrie etwa seien die Exportzahlen aus Marokko nach Deutschland in den vergangenen Jahren rückläufig, ohne dass ein besonderer Grund erkennbar sei. Derlei strukturelle Probleme sollten auf Augenhöhe zwischen beiden Partnerländern besprochen werden.

Denn am Ende stehe die Schaffung von Perspektiven zum gemeinsamen Vorteil im Vordergrund. Die vom BMZ geförderte und von Sequa gesteuerte Kammer- und Verbandspartnerschaft Connect Achat sei hier ein vorbildliches Projekt zur Stärkung der bilateralen Beziehungen, betonte EMA-Präsidentin Gabriele Groneberg. Es habe die große Vision, als Brücke zwischen beiden Ländern zu dienen, so Olaf Holzgrefe, Leiter International Business Development & Affairs beim BME. Marokko bleibt also im Fokus der BME-/EMA-Aktivitäten auch im Jahr 2019.

Weitere Infos:

olaf.holzgrefe@bme.de

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