Startseite » News »

Nachhaltigkeit in der chemischen Lieferkette

Initiative der Chemieindustrie „Together for Sustainability“ – TfS begrüßt 20. Mitgliedsunternehmen
Nachhaltigkeit in der chemischen Lieferkette

Nachhaltigkeit in der chemischen Lieferkette
Borealis, ein Anbieter in den Bereichen Polyolefine, Basischemikalien und Pflanzennährstoffe, gibt seinen Beitritt zu „Together for Sustainability“ (TfS), einer Initiative der chemischen Industrie zur Bewertung und Verbesserung der Nachhaltigkeitspraktiken in der globalen Lieferkette, bekannt. Sie unterstützt und fördert die Prinzipien des UN Global Compact und der Initiative Responsible Care. (Bild: Industrieblick/Fotolia)

Um die Nachhaltigkeit in der Lieferkette zu verbessern, haben die Chemieunternehmen BASF, Bayer, Evonik Industries, Henkel, Lanxess und Solvay im Jahr 2011 die Initiative „Together for Sustainability“ (TfS) gegründet. Seither sind Akzo Nobel, Arkema, Brenntag, Clariant, covestro, DSM, DuPont, Eastman, IFF, Merck, Syngenta und Wacker der Initiative beigetreten. Neuestes Mitglied der Einkaufsinitiative ist Borealis, die im November 2017 hinkam.

„Der Beitritt zu TfS unterstreicht, wie wichtig nachhaltige Beschaffungsstrukturen für Borealis sind“, erklärt Borealis‘ CEO Mark Garrett. „Die zunehmend strengeren gesetzlichen Bestimmungen und steigende Kundenanforderungen in Verbindung mit rechtlichen Risiken und Reputationsrisiken bei Problemen in der Lieferkette erfordern, dass wir weiterhin daran arbeiten, unsere Standards zu verbessern. TfS hilft uns dabei, dieses Ziel kosteneffektiv zu erreichen und gleichzeitig unsere eigene Nachhaltigkeit zu steigern.“

„Bei TfS bauen wir auf eine enge Zusammenarbeit und verfolgen gemeinsame Ziele. Wir möchten unsere Nachhaltigkeitspraktiken verbessern und größere Resilienz in den Beschaffungsketten der chemischen Industrie erlangen“, erklärt Rüdiger Eberhard, Senior Vice President, Head of Procurement (CPO) Evonik Industries und TfS-Präsident. „Wir freuen uns, Borealis als unser 20. TfS-Mitglied begrüßen zu dürfen, und sind überzeugt, dass wir unsere Gruppe dadurch stärken werden.“

In den sechs Jahren seit der Gründung hat sich TfS zu einem Industriestandard bei der Zusammenarbeit für nachhaltige Lieferketten entwickelt. Das zeigt die Mitgliederzahl, die sich von 6 auf 20 Unternehmen mehr als verdreifacht hat.

Die Initiative basiert auf bewährten Verfahren und etablierten Grundsätzen wie dem United Nations Global Compact (GC) und der Responsible Care Global Charter. Darüber hinaus werden die Richtlinien der Internationalen Organisation für Arbeit (ILO), der Internationalen Organisation für Normung (ISO) und der amerikanischen Nichtregierungsorganisation Social Accountability International (SAI) berücksichtigt.

Ziel der TfS-Initiative ist die weltweite Vereinheitlichung von Bewertungen und Audits von Lieferanten. Dahinter steht die Entwicklung und Umsetzung eines globalen Programms zur verantwortungsvollen Beschaffung von Gütern und Dienstleistungen und der Verbesserung der ökologischen und sozialen Standards bei Lieferanten.

Risiken identifizieren

Bei der Umsetzung des TfS-Ansatzes helfen Risikomatrizen dabei, Lieferanten mit hohem potenziellen Nachhaltigkeitsrisiko, unterteilt nach Länder- und Produktrisiken, zu identifizieren. Auf Grundlage dieser Risikoanalyse und weiterer Analysen werden Standorte von Rohstofflieferanten zu Nachhaltigkeitsstandards auditiert und Nachhaltigkeitsbewertungen durch einen externen Dienstleister initiiert.

Darüber hinaus will TfS Synergien schaffen, um bei minimiertem Verwaltungsaufwand vorhandene Ressourcen effizienter zu nutzen. Für das Assessment und das Audit ihrer Lieferanten bündeln die TfS-Mitglieder ihre Kräfte und ermöglichen sich untereinander – mit Zustimmung der jeweiligen Lieferanten – den Zugang zu den Bewertungs- und Auditergebnissen der Lieferanten. So entstehen Vorteile für beide Seiten: Lieferanten erhalten nur noch eine einzige Anfrage von TfS, anstatt einzelne von jedem Kunden. Die TfS-Mitglieder wiederum haben Einsicht in alle Prüfergebnisse. Die hierdurch eingesparten Ressourcen fließen direkt in Verbesserungsmaßnahmen. Together for Sustainability ermöglicht es den Mitgliedern also, bei der Implementierung nachhaltiger Beschaffungsstandards in den einzelnen Mitgliedsunternehmen zusammenzuarbeiten, indem Ergebnisse von Lieferantenaudits sowie von Evaluierungen geteilt werden. Die Evaluierungen von unabhängigen Experten decken Schlüsselbereiche nachhaltigen Unternehmertums ab, wie bspw. Umweltverträglichkeit, Arbeitsschutz, Arbeitnehmer- und Menschenrechte, Management und Governance. Die Audits und Evaluierungen nützen sowohl Mitgliedern als auch Zulieferern, die den Prozess jeweils nur einmal durchlaufen müssen, wodurch eine Mehrfachevaluierung durch verschiedene Kunden vermieden wird.

Lieferanten müssen dann beispielsweise bei der BASF nur noch ein global einheitliches Assessment- oder Audit-Formular, anstatt mehrerer Fragebögen, beantworten. Die sich daraus ergebenden Nachhaltigkeitsinformationen werden allen Partnern der Initiative zur Verfügung gestellt. Im Jahr 2015 haben die Mitglieder von TfS insgesamt rund 5000 Nachhaltigkeitsbewertungen und -audits durchgeführt. Zusammen mit der TfS-Initiative hat BASF 2015 einen Supplier Day in Sao Paulo/Brasilien veranstaltet. Darüber hinaus hat TfS eine gemeinsame Konferenz mit der China Petroleum and Chemical Industry Federation (CPCIF) in Schanghai/China durchgeführt. Ziel dieser Veranstaltung war es, das gegenseitige Verständnis über die Herausforderungen in Bezug auf Nachhaltigkeit weiter zu verbessern.

8500 bewertete Lieferanten

Im Jahr 2015 hat BASF insgesamt 135 Standorte auditiert und 1044 Nachhaltigkeitsbewertungen initiiert. Stellen der Einkauf der BASF Verbesserungsbedarf fest, unterstützt er die Lieferanten bei der Erarbeitung von Maßnahmen, um die Standards zu erfüllen. Nach einem definierten Zeitraster, das sich an dem bewerteten Nachhaltigkeitsrisiko orientiert, führen er eine erneute Überprüfung durch. Kann er keine Verbesserung feststellen, beenden er die Geschäftsbeziehung. Im Jahr 2015 geschah dies in vier Fällen.

Seit der Gründung von TfS haben über 8500 Lieferanten ihre Nachhaltigkeits-Performance im Rahmen der Initiative auf Basis des EcoVadis-Assessments bewerten lassen und ihre Ergebnisse mit den TfS-Mitgliedern geteilt. Zudem wurden mehr als 950 TfS-Audits durchgeführt und geteilt.

Quellen: Chemmanager, BASF, Borealis

Unsere Webinar-Empfehlung
Aktuelles Heft
Titelbild Beschaffung aktuell 3
Ausgabe
3.2024
PRINT
ABO

Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de