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Nachhaltigkeitsbewertung der Lieferanten in der Automobilindustrie

Nachhaltigkeit als Vergabekriterium
Nachhaltigkeitsbewertung der Lieferanten in der Automobilindustrie

Nachhaltigkeitsbewertung der Lieferanten in der Automobilindustrie
Markus Riegger, Vorstand der Staufen AG Bild: Staufen
Für 89 Prozent der Automotive-Unternehmen gelingt eine nachhaltige Lieferkette nur mit dem Austausch ökologischer Daten. Doch es mangelt an der entsprechenden Zusammenarbeit mit vielen Lieferanten, wie eine aktuelle Studie der Unternehmensberatung Staufen zeigt. Weniger als die Hälfte der Unternehmen sagt, dass die Zulieferer sie aktiv beim Wandel unterstützen.

Beim dringend notwendigen Umschalten auf eine CO2-freie Produktion setzt die deutsche Automotive-Industrie verstärkt auf ihre Zulieferer: Vier von zehn Unternehmen berücksichtigen bei den ökologischen Belastungen bereits die Emissionen der vorgelagerten Lieferkette, so die Studie „Green Transformation in der Automobilindustrie“. Im vergangenen Jahr hat das erst ein Drittel der Unternehmen getan. Allerdings ist mehr als die Hälfte der Firmen nicht bereit, für eine ökologisch nachhaltigere Beschaffung auch höhere Kosten in Kauf zu nehmen.

„Bei den Lieferanten spitzt sich durch den grünen Wandel die Lage weiter zu“, sagt Markus Riegger, der im Vorstand der Staufen AG den Automotive-Sektor verantwortet. „Sie müssen nicht nur die Übergangsphase vom Verbrennungs- zum Elektroantrieb meistern, sondern auch eine zunehmend digitalisierte und vernetzte Fertigung.“

Potenzial bei der grünen Zusammenarbeit

Zwar verfolgt heute schon nahezu die Hälfte der Unternehmen in der Automobilbranche gemeinsame Verpackungsstrategien mit den Lieferanten, je ein Drittel arbeitet an flexiblen Lieferintervallen und gemeinsamen Recyclingstrategien. „Doch das kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass es bei der Zusammenarbeit in Sachen Ökologie noch viel Luft nach oben gibt“, so Riegger. „Sieben von zehn der für die Staufen-Studie befragten Unternehmen halten die ökologischen Fortschritte in der Lieferkette derzeit noch eher für gering.“

Das dürfte sich in Zukunft ändern: Für 61 Prozent der Automotive-Unternehmen ist die Nachhaltigkeitsbewertung bereits heute ein Vergabekriterium bei der Lieferantenauswahl. Zum Vergleich: In der Vorjahresstudie lag dieser Wert erst bei 53 Prozent.

Komplexität beherrschbar machen

In welchem Maß der grüne Wandel bereits gelebter Alltag bei OEMs und Lieferanten ist, verdeutlicht auch der im Rahmen der Studie ermittelte Green Maturity Index. Die Kennzahl – dargestellt als Dezimalwert zwischen eins und vier – beschreibt den Reifegrad der Nachhaltigkeitsmaßnahmen.

Während der Index in diesem Jahr für OEMs bei 2,79 (2020: 2,70) liegt, kommen die Zulieferer auf einen Wert von 2,13 (2020: 2,02). „Diese Lücke können OEMs, Systemlieferanten und Zulieferer nur gemeinsam schließen“, ist Staufen-Vorstand Riegger überzeugt. „Die Green Transformation stellt die Branche vor erhebliche Herausforderungen und erhöht die Komplexität der Zusammenarbeit. Mit mehr Transparenz und flexiblen Abläufen lässt sich das aber beherrschbar machen.“ Die Automobil-Experten der Unternehmensberatung haben für die Studie fast 250 Unternehmen aus der Automobilindustrie in Deutschland befragt. (ys)

Der Link zur kostenlosen Studie „Green Transformation 2021“

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