Im Juni wurde der Aufwärtstrend der Preise für die meisten Industrierohstoffe zum ersten Mal seit Monaten unterbrochen, und die Märkte für Nichteisenmetalle und Holz verzeichneten Preisrückgänge, meldet das Hamburger Forschungsinstitut HWWI in seinem monatlichen Rohstoffpreisindex.
Demnach sank der Teilindex für Nichteisenmetalle im Juni um durchschnittlich 1,9 % gegenüber dem Vormonat, was auf Preisrückgänge an den Märkten für Kupfer und Zink zurückzuführen ist. Um den extremen Preisanstiegen an den Kupfermärkten in den letzten Monaten entgegenzuwirken, verkaufte China Kupfer aus staatlichen Lagerbeständen. Infolgedessen fielen die Kupferpreise um durchschnittlich 5,5 % gegenüber dem Vormonat, erklärt das HWWI die erstaunliche Entwicklung. Die chinesischen Behörden kündigten die gleiche Vorgehensweise auch für Aluminium und Zink an.
Auch auf den Eisenerzmärkten waren im Juni nur leichte Preissteigerungen gegenüber dem Vormonat zu beobachten. Begründet wird die Entwicklung auf den Eisenerzmärkten damit, dass China seine Stahlproduktion reduzieren muss, um seine CO2-Emissionsziele zu erreichen.
Auch die Preise an den Zellstoff- und Schnittholzmärkten sind im Juni durchschnittlich gesunken, nachdem sie in den Vormonaten stark gestiegen waren. Die US-amerikanischen Sägewerke, die die steigende Nachfrage nach Bauholz seit Monaten nicht mehr bedienen konnten, haben nun ihre Produktionskapazitäten erweitert. Darüber hinaus ist zu beobachten, dass Bauprojekte aufgrund der gestiegenen Rohstoffpreise zurückgestellt wurden, was die Nachfrage ebenfalls etwas abschwächte.
Dagegen verzeichneten die Rohölpreise im Juni einen Aufwärtstrend. Die Preise für die europäische Referenzsorte Brent überstiegen zu Beginn des Monats die Marke von 70 US-Dollar pro Barrel und beendeten den Monat knapp unter 75 US-Dollar pro Barrel. (sas)