Die Risiken in globalen Lieferantennetzwerken nehmen zu. Doch die wenigsten Unternehmen verfügen über Maßnahmen für den Fall plötzlicher Unterbrechungen in der Lieferkette. Das ist das Ergebnis der Studie „Supply Chain Risk Management – Herausforderungen und Status quo“, die der BME und riskmethods durchführten.
Laut der Umfrage verzeichnete die Mehrheit der befragten Firmen (77 %) im letzten Jahr mindestens eine Unterbrechung in der Lieferkette. Jede fünfte Lieferkettenunterbrechung kostete bis zu einer Million Euro an Schaden. Trotzdem verfügen erst 24 % der Unternehmen über Pläne zur Krisenreaktion und die wenigsten messen den finanziellen Schaden, der durch die Unterbrechung entsteht. Nur 7 % nehmen eine strukturierte Bewertung eines Schadens auf den Umsatz vor. Jedes zweite Unternehmen meldet, dass Störungen von Sublieferanten verursacht werden. Andere Ursachen liegen bei den eigenen Produktionsstätten (28 %) oder logistischen Knotenpunkten wie Häfen oder Flughäfen (20 %). Die Studie zeigte, dass die Risikoüberwachung im Rahmen der Lieferantenanalyse und -bewertung erfolgt. Indikatoren wie Qualität und Performance (88 %) sowie Finanzkennzahlen und Bonitäten (81 %) stehen im Vordergrund. Veränderungen wie zum Beispiel ein Managementwechsel beim Lieferanten, verarbeitet nur die Hälfte der Unternehmen.
Cyber-Risiken überwachen gerade einmal 11 % und nur 34 % der Unternehmen überwachen ihre Risiken automatisiert, 59 % behelfen sich manuell mit Excel-Tabellen. (sd)