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Der Crystal Cabin Award - Preis für Flugzeugkabinen

Ausgezeichnet Flugzeugkabinen mit mehr Komfort
Wie Flugreisen bequemer werden

Weltweit steigen immer mehr Menschen in ein Flugzeug. Doch enge Bestuhlungen und immergleiche graue Kabinen sorgen dafür, dass der Zauber des Fliegens zunehmend verloren geht. Dass es auch anders geht, zeigt der Crystal Cabin Award. Der unabhängige Branchenpreis für Innovationen bei Flugzeugkabinen und Bordprodukten zeigt, dass es an frischen Ideen nicht mangelt.

Unter dem Motto „Let your ideas take off“ prämiert eine renommierte Jury außergewöhnliche Kabinenkonzepte und -produkte. Erstmals verzeichnete der Wettbewerb mehr als 100 Einreichungen aus aller Welt. Seit 2007 wird der Award im Rahmen der Aircraft Interiors Expo, die vom 2. bis zum 4. April in Hamburg stattfindet, verliehen. Die Trophäen haben sich inzwischen zu einem bekannten und begehrten Gütesiegel entwickelt. Die Ideen umfassen dabei ein weites Spektrum.

Die 1. Klasse als Suite

Wer über die nötigen finanziellen Mittel verfügt, fliegt heutzutage so exklusiv wie nie zuvor. Demonstrativ belegt dies die Fluggesellschaft Emirates mit den neuen First Class Private Suites in der Boeing 777. Die abgetrennten Abteile schirmen den Fluggast vom Rest der Kabine ab und haben so eine Privatjet-Atmosphäre. Dank hochauflösenden Echtzeit-Bildschirmen in der Wand haben auch die innen liegenden Kabinen freien Blick aus dem Fenster – das ist weltweit einmalig.

Ruhe statt Luxus in der Business Class

Energiezehrende Geschäftstreffen und ein voller Terminkalender führen dazu, dass sich Business-Passagiere auf ihrem Flug statt Luxus immer häufiger Ruhe und Entspannung wünschen. Panasonic hat deshalb einen Schlafsessel mit einer Begrenzung versehen, die nicht nur lärmschluckend wirkt, sondern auf Wunsch auch beruhigende Musik spielt, begleitet von der entsprechenden Lichtstimmung. Mit dem Luftfiltersystem nanoe werden zusätzlich penetrante Gerüche, etwa nach dem Essen, entzogen und die Raumluft gezielt verbessert.

Mehr Komfort auf gleichem Raum

Im Economy-Class-Segment finden sich ebenfalls eine Vielzahl Ideen in der Shortlist. Die Bandbreite reicht von ergonomisch verstellbaren Langstrecken-Sitzen von Recaro bis hin zur Selbstbedienungstheke für Snacks und Getränke von Collins Aerospace. Der Clou der Snackbar: sie wird einfach wie ein Wohnzimmerschrank aus- und vor die Flugzeugtür geklappt. Enge Räume neu gestaltet hat auch der norddeutsche Mittelständler Krüger Aviation mit dem Future Lavatory: Die neu konzipierte Toilettenkabine bietet auf gleicher Grundfläche eine deutlich bessere Bedienung, einen großen Wickeltisch sowie eine zusätzliche Sitzfläche, um sich vor der Landung umzuziehen.

Das Ende der Klassengesellschaft

Wie man das Kabinenlayout revolutionär neu denken könnte, zeigen gleich mehrere Einreichungen. Die radikalste Idee stammt von der koreanischen Hongik Universität in Zusammenarbeit mit dem Sitzhersteller Adient: „1 For All“ verschachtelt unterschiedliche Buchungsklassen so miteinander, dass die größtmögliche Raumnutzung entsteht. First und Economy Class Passagiere könnten so neben oder übereinander sitzen.

Miteinander sitzt man hingegen in der Ultraflex-Zone, die von AIM Altitude eingereicht wurde und die auf den Trend der Langstrecken wie London-Australien reagiert: Hier hätten Passagiere aller Buchungsklassen die Möglichkeit, sich an der Snackbar zu bedienen, auf Loungemöbeln zu entspannen, am Laptop-Platz zu arbeiten oder in der Yoga-Zone etwas für das körperliche Wohlbefinden zu tun.

Nachhaltigkeit an Bord

Nicht nur das Wohl der Passagiere steht beim Crystal Cabin Award im Vordergrund. Wie Flugreisen gleichzeitig auch den CO2-Fußabdruck reduzieren und die Umwelt weniger belasten könnten, ist ebenfalls Teil der Branchen-Überlegungen. Der Zuliefererkonzern Safran möchte dazu an Gewicht sparen. Der „Essential“-Schlafsitz für die Business Class verzichtet vollständig auf schwere Mechanik und nutzt stattdessen innovative Polsterformen. Das Resultat sind 25 Prozent weniger Gewicht bei fast 20 Prozent mehr Platz für den Passagier.

Smartphones lernen fliegen

Nahezu jeder Flugreisende betritt die Kabine heute mit einem Smartphone in der Tasche. Ein Konzept der Universität Cincinatti schlägt vor, dass Passagiere künftig via Smartphone ein Gericht aus einem der Flughafenrestaurants am Abflugort bestellen. Dieses würde direkt ins Flugzeug geliefert und in der Luft serviert. Auch für Gesundheit und Wohlbefinden auf Langstrecke ließe sich die Smartphone-Technik nutzen, wie das Unternehmen ACM demonstriert: Sensoren im Sitz registrieren die Körperhaltung des Passagiers und melden an die Software, wenn durch falsche Haltung Rückenleiden drohen. Die App gibt daraufhin Anleitungen, um sich ergonomischer hinzusetzen.

Ohne Pause Filme schauen

Ein weiterer Trend: personalisierte Bordunterhaltungssysteme. Einer der Vorreiter ist myKrisworld von Singapore Airlines, die eine Nutzerfreundlichkeit wie bei einem Streamingdienst bieten. So können Passagiere, die beispielsweise in Singapur umsteigen und mit der Airline weiterfliegen, Filme und Serien dort weiterschauen, wo sie im vorherigen Flug aufhören mussten. Es gilt also weiterhin: Fliegen kann auch schön sein. (sd)

 

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