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Warum der Einkauf mitreden muss

Strategische Personalplanung
Warum der Einkauf mitreden muss

Warum der Einkauf mitreden muss
(Foto: Trueffelpix – Fotolia) Die Autoren Frank Schabel, HAYS AG Dr. Andreas Stiehler, PAC GmbH
Den perfekten Kandidaten für das Unternehmen finden, ist das Ziel jeder Personalabteilung. Nicht nur wegen der Kosten geht das dem Einkauf gegen den Strich. Denn er versteht sich als wichtiger Teilnehmer an der strategischen Personalplanung.

Das alte Lied: Personalverantwortliche rekrutieren meist im Alleingang neue Mitarbeiter – und wenn es sein muss, um jeden Preis. Der Einkauf beschwert sich über zu hohe Kosten. Die Konsequenz aus diesem Vorgehen birgt für beide Seiten über kurz oder lang gegenseitiges Misstrauen und verhärtete Abteilungsfronten.

Dabei sitzen in punkto Personalplanung beide im selben Boot. Die Personaler, wenn es um die eigentliche Rekrutierung geht, der Einkauf bei der Beschaffung von Dienstleistungen. Wie und warum Einkauf und Personalorganisation künftig enger zusammenrücken müssen, damit haben sich der Personaldienstleister Hays und das Analystenhaus PAC in ihrer Studie „Personalbedarfsplanung und -beschaffung in Unternehmen“ auseinandergesetzt.
Die Sicherstellung des Personalbedarfs gerät immer mehr zum kritischen Wettbewerbsfaktor. Denn gut ausgebildete Fachkräfte sind angesichts der demografischen Entwicklung immer seltener zu finden, gleichzeitig steigen die Anforderungen an die Qualifikation der Mitarbeiter. Um diesem Spagat erfolgreich begegnen zu können, müssen bisherige Personal- und Sourcing-Strategien samt Zusammenarbeit der Fachbereiche auf den Prüfstand gestellt werden. Zwar geben 80 Prozent der Befragten an, über eine Strategie zur Personalplanung zu verfügen, wenden diesen Ansatz dann allerdings nur auf die Sicherung des Personals in Festanstellung an. Geht es um die Planung externer Fachkräfte, beschränken sie sich häufig noch viel zu stark auf die operative Personalarbeit. Warum erfordert die Beschaffung externer Fachkräfte in den Augen der Befragten keine langfristige Planungsgrundlage?
Beschaffung Externer wird ad hoc gelöst. Schuld daran sind laut Studie unterschiedliche Interpretationen von „strategischer Planung“. Der Einsatz von Freiberuflern bzw. Mitarbeitern in Arbeitnehmerüberlassung wird von den Fachbereichsverantwortlichen meistens ad hoc, und abhängig vom aktuellen Bedarf getroffen. Diese Einstellung ist zwar auf der einen Seite nachvollziehbar. Schließlich besteht ein wesentlicher Mehrwert des Einsatzes von Externen darin, kurzfristig auftretende Ressourcen und Know-how-Engpässe umgehend zu schließen. Andererseits kommen externe Fachkräfte laut Studienverfassern heute in einem so signifikanten Anteil in den Unternehmen zum Einsatz, dass ihre Arbeit in jedem Fall bei der strategischen Personalplanung- und beschaffung ins Kalkül gezogen werden sollte.
Ein weiterer Beweis für die Wichtigkeit externer Fachkräfte ist die Aussage, dass 40 Prozent ihren Pool an externen Mitarbeitern in den nächsten Jahren erweitern wollen.
Bei der Rekrutierung externer Fachkräfte sehen sich zwar Zweidrittel (80 Prozent) der befragten Einkaufsleiter involviert, fühlen sich aber keineswegs als Mitentscheider im Planungsprozess. Und selbst bei dieser Einschätzung der Befragten, trennt sich noch die Spreu vom Weizen. So zeigen sich zwischen Eigen- und Fremdwahrnehmung der Rolle des Einkaufs im Rekrutierungsprozess deutliche Unterschiede.
Aus der Sicht des Fachbereichsleiters wird der Einkauf bei der Rekrutierung externer Fachkräfte bei weitem noch nicht konsequent genug eingebunden. Nur 9 Prozent sehen ihren Einkauf ausreichend bei der Rekrutierung von Freiberuflern in Arbeitnehmerüberlassung beteiligt. Und nahezu niemand der knapp 300 Befragten sieht den Einkauf hier in der Hauptverantwortung. Das legt die Schlussfolgerung nahe, dass die Verantwortung für den Planungsprozess vielfach noch nicht klar genug ist.
Zwar übernimmt die Personalabteilung meist die Treiberrolle, merkt aber zu einem bestimmten Zeitpunkt, dass die eigenen Interessen nur mithilfe von Fachbereichskollegen in der Geschäftsleitung durchgesetzt und langfristig angegangen werden können.
Das bedeutet, die Beschaffung von zusätzlichem Personal verharrt überwiegend im operativen Stadium, sollte aber gerade vor dem Hintergrund der Rekrutierung externer Ressourcen strategisch angegangen werden. Nicht zuletzt durch eine ganzheitliche Sourcing-Strategie, in der Rekrutierungskanäle, -prozesse, und Partner klar definiert sind. Denn je höher die Relevanz externer Fachkräfte, desto größer werden die Optimierungspotenziale, was eine strategische, fachbereichsübergreifende Personalplanung rechtfertigen würde. Hier stehen Personalmanagement und Einkauf gleichermaßen in der Pflicht.
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