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Steigende Energiekosten sorgen für Produktionskürzungen

Versorgungssituation in Europa
Steigende Energiekosten sorgen für Produktionskürzungen

Steigende Energiekosten sorgen für Produktionskürzungen
Bild: Kybele/stock.adobe.com

Steigende Gas- und Strompreise sowie höhere CO2-Kosten setzen vor allem energieintensive Branchen, wie die Rohstoff- und Metallindustrie, unter Druck. Seit dem dritten Quartal 2021 mehrten sich Meldungen über Kürzungen oder Stilllegungen von ganzen Produktionslinien europäischer Metallproduzenten. Laut Schätzungen der deutschen Rohstoffagentur DERA sind in den letzten Monaten europaweit Hüttenkapazitäten im Umfang von rund 790.000 t Aluminium und ca. 595.000 t Zink stillgelegt worden. Das entspricht etwa 17 Prozent der europäischen Aluminiumkapazität und ca. 24 Prozent der europäischen Zinkkapazität. Branchenverbänden zufolge könnten durch die hohen Energiekosten weitere Produktionsdrosselungen oder Stilllegungen folgen. Beispielsweise kündigten bereits im September europäische Produzenten von Ferrolegierungen an, die Produktion temporär zu reduzieren. Im November gab Glencore bekannt, die Blei-Zink-Produktion im italienischen Portovesme vorerst einzustellen. Mitte Dezember wurde bekannt, dass die Trimet Aluminium SE die Produktion an den Standorten Voerde und Hamburg um ca. 30 Prozent drosselte. Zur gleichen Zeit kündigte der französische Zinkproduzent Nyrstar an, die Produktion am Standort Auby einzustellen und an den übrigen zwei europäischen Standorten die Produktion um bis zu 50 Prozent zu reduzieren. Zuletzt gab Ferroglobe im Januar bekannt, die Produktion von Manganlegierungen im spanischen Boo zu drosseln.

Die hohen Energiepreise zwingen die Rohstoffindustrie dazu, mittels Produktionskürzungen drohende Verluste abzuwenden. Diese Maßnahme könnte allerdings zu steigenden Rohstoffpreisen führen und die Versorgungssicherheit von Unternehmen bedrohen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die bessere CO2-Bilanz europäischer Hütten im internationalen Vergleich. Klimaschutzbemühungen könnten untergraben werden, wenn die reduzierte Produktion in Europa durch Importe ausgeglichen werden, die eine schlechtere CO2-Bilanz aufweisen. (ys)

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