Nach leichten Einbußen in den beiden Vormonaten machte der saisonbereinigte IHS Markit/BME Einkaufsmanagerindex im Juni wieder etwas an Boden gut und stieg auf 65,1 Punkte nach 64,4 im Mai.
Der Aufschwung wurde dabei vor allem von der höheren Produktionsrate getragen, die im Vorleistungsgüterbereich am deutlichsten anstieg. Während zahlreiche Unternehmen ihre Produktion hochfuhren, um die höhere Nachfrage zu bedienen, berichteten gleichzeitig viele Umfrageteilnehmer, dass die andauernden Materialengpässe das Produktionsniveau drosselten.
Auch das Plus beim Auftragseingang fiel im Juni wieder etwas höher aus. Im Exportgeschäft wurden ebenfalls Zuwächse verzeichnet. Die Fertigwarenlager schrumpften unterdessen stark – ein weiteres Zeichen dafür, dass die Nachfrage das Angebot nach wie vor übersteigt. Die Industrie litt auch im Juni unter massiven Versorgungsengpässen. So trugen die geringe Verfügbarkeit an Rohstoffen und Schiffscontainern erneut zu einer erheblichen Verlängerung der Vorlaufzeiten bei.
Die im Verhältnis zur Nachfrage geringe Verfügbarkeit von Rohmaterialien ließ die Einkaufspreise weiter steigen. Die Inflationsrate schwächte sich gegenüber Mai zwar leicht ab, war aber immer noch die zweithöchste in der Umfragegeschichte. Neben höheren Preisen für eine ganze Reihe von Materialien und Komponenten, wie zum Beispiel Elektronik, Metalle (insbesondere Aluminium und Stahl), Kunststoffe und Holz hoben viele Befragte in diesem Zusammenhang auch die stark gestiegenen Transportkosten hervor.
Auch bei den Verkaufspreisen hielt der steile Aufwärtstrend im Juni an. Abschließend zeigen die aktuellen Daten, dass sich der Geschäftsausblick abermals verbessert hat. Dieser starke Optimismus hinsichtlich der Produktionsniveaus binnen Jahresfrist in Verbindung mit der Notwendigkeit, die Kapazitäten zu erweitern, führte zu einem erneuten Zuwachs bei der Beschäftigung – dem höchsten seit Januar 2018. (sd)