Die aktuellen Umfrageergebnisse zeigen, dass der Industriesektor in Deutschland im Dezember 2020 kräftig gewachsen ist. Der saisonbereinigte IHS Markit/BME Einkaufsmanagerindex verbesserte sich im Dezember auf 58,3 Punkte nach 57,8 im Vormonat. Dies ist es der höchste Wert seit Februar 2018.
Die Daten spiegeln einen weiteren kräftigen Zuwachs sowohl der Produktion als auch der Neuaufträge wider. Das Wachstum beim Auftragseingang blieb auf einem der höchsten Stände seit Beginn der Datenerfassung 1996. Das Plus der Exportorder schwächte sich auf ein 4-Monatstief ab, was in erster Linie mit der geringeren Nachfrage nach Konsumgütern im Ausland zusammenhing.
Derweil wuchsen die Auftragsbestände der Hersteller den sechsten Monat in Folge an. Dennoch kam es auch im Dezember wieder zu Stellenkürzungen. Im Gegensatz dazu erhöhten die Unternehmen ihre Einkaufsmenge deutlich. Entsprechend dem höheren Bedarf an Rohmaterialien nahm auch der Druck auf die Lieferketten zu. So verlängerten sich die Lieferzeiten massiv. Umfrageteilnehmer berichteten von Rohstoffknappheit, Kapazitätsengpässen in der Seefracht aufgrund fehlender Container sowie weiteren Covid-bedingten Störungen.
Dieser höhere Druck führte zu einer merklichen Verteuerung im Einkauf. Auch die Verkaufspreise wurden kräftiger als im November angehoben. Beim Geschäftsausblick zeigten sich die Hersteller auch im Dezember äußerst zuversichtlich hinsichtlich ihrer Produktionsraten binnen Jahresfrist. (sd)