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Rohstoffpreise: Die Lage bleibt angespannt

Mittelstandsumfrage zur Preisentwicklung
Rohstoffpreise: Die Lage bleibt angespannt

Das Münchner Unternehmen Tacto hat eine Branchenumfrage zu den Auswirkungen der Rohstoffpreisentwicklungen auf das mittelständische produzierende Gewerbe durchgeführt. Für viele mittelständische Unternehmen hat sich die Lage demnach nur bedingt entspannt.

Der Spezialist für Einkaufssoftware Tacto hat im Zeitraum August und September seine erste Mittelstandumfrage vorgestellt. Befragt wurden 48 Einkaufsleiter sowie Einkaufs- und Supply Chain Manager aus dem DACH-Raum, zu ihrer Einschätzung der aktuellen Situation am Rohstoffmarkt. Neben Angaben zum Umgang mit der Situation standen vor allem auch Fragen zu den erwartenden zukünftigen Preisentwicklungen im Vordergrund.

„Viele unserer Kunden und Partner hatten Mitte des Jahres noch einer Entspannung der Lage entgegengesehen und sich ein Ende der Preisrallye erhofft“, sagt Johannes Groll, Geschäftsführer von Tacto. „Gerade aber mit der zunehmenden Energieproblematik und den strukturellen Lieferschwierigkeiten in den Bereichen Maschinenbau und Elektronikteile, ist die Lage nach wie vor schwierig und könnte sich weiter zuspitzen. Das macht sich in den Einkaufsabteilungen meist sehr schnell und deutlich bemerkbar.“

Rohstoffe zum Teil nicht lieferbar

83 Prozent der Befragten gaben an, in ihrem Tagesgeschäft mit Materialengpässen und gestiegenen Preisen zu tun zu haben. Davon sagten 30 Prozent, dass sie einen Rohstoff im Sortiment haben, der nicht lieferbar ist. Ein Großteil der befragten Einkaufsverantwortlichen kam aus dem Bereich Maschinen- und Anlagenbau sowie der Beschaffung von Elektronikteilen.

Gefragt wurde außerdem, wie mittelständische Einkaufsabteilungen mit den erhöhten Preisen umgehen. Ein Großteil der Befragten (77 %) gab an, dass die höheren Kosten meist an Kunden weitergereicht werden. 60 Prozent setzen zudem auf indexbasiertes Pricing oder auf Preisklauseln, die den Rohstoffpreis berücksichtigen. 25 Prozent gaben an, zur Steuerung ihrer Einkaufsaktivität auf digitale Tools zu setzen.

Vorteile digitaler Tools nutzen

„Der Mittelstand befindet sich in einer anhaltend schwerwiegenden Situation. Zum einen ist der Verhandlungsspielraum mit Zulieferern bei steigenden Preisen kleiner als bei großen Industrieunternehmen und zum anderen ist es für viele Einkaufsleiter nach wie vor schwierig, geeignete Fachkräfte zu finden. Für eine detaillierte Aufschlüsselung der Kostenstruktur der Produkte nach Rohstoffgehalt bleibt dabei oft keine Zeit”, so Groll.

Dem Geschäftsführer zufolge gilt es gerade jetzt, die Möglichkeiten der Digitalisierung auszunutzen, Freiraum für strategische Tätigkeiten zu schaffen und sich damit für schwierige Situationen bestmöglich aufzustellen. Groll: „Die digitalen Tools zur automatischen Analyse und Steuerung des Einkaufsgeschehens sind da. Jetzt gilt es, diese ins Tagesgeschäft zu integrieren.”

Ausblick trotz leichter Entspannung eingetrübt

Einer vollständigen Verbesserung der Situation sehen viele Einkaufsmanager nach wie vor nicht entgegen. 60 Prozent der Befragten bewerten den Ausblick auf die nächsten Monate als „eher schlecht“ oder „sehr schlecht“. Dies sei vor allem auf steigende Energiepreise und damit verbundene Preiserhöhungen und potenzielle Materialknappheiten zurückzuführen, die über alle Branchen hinweg wahrgenommen werden.

Im Allgemeinen schauen die Einkaufsverantwortlichen aus den Branchen Maschinenbau und Elektronikherstellung dennoch etwas zuversichtlicher in die Winterzeit, so die Umfrage. Der Grund hierfür ist, dass sich an den Beschaffungsmärkten für primäre Werkstoffe wie Stahl, Aluminium sowie Kunststoffe laut Tacto eine Entspannung andeutet. (ys)

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