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Neues C-Teile-Management-System steigert die Effizienz maßgeblich

Keller & Kalmbach implementiert C-Teile-Management-System bei Schaeffler in Erlangen
Neues C-Teile-Management-System steigert die Effizienz maßgeblich

Schaeffler entwickelt und baut am Standort Erlangen Sondermaschinen für die eigene Produktion. Das bisherige Sicht-Kanban-System mit Kanban-Karten geriet mit einer Durchlaufzeit von bis zu 25 Tagen durch die gestiegene Standardisierung der Prozesse immer mehr an seine Grenzen. Durch das neu implementierte eLogistics-System von Keller & Kalmbach konnte der Beschaffungsprozess um 50 Prozent beschleunigt werden.

Beschaffung aktuell: Was wird hier am Standort Erlangen bei Schaeffler produziert?

Bernd Wollenick (Leiter Sondermaschinenbau der Schaeffler Gruppe): Wir entwickeln und realisieren Produktionseinrichtungen für unsere Schaeffler-Standorte. Es sind Anlagen, die so auf dem Markt nicht erhältlich sind. Der Prozess, wie ein Produkt hergestellt wird, das Verfahren, da steckt sehr viel Know-how drin. Den Sondermaschinenbau gibt es schon seit den 50er-Jahren. Die Gebrüder Schaeffler haben damals schon relativ bald damit angefangen, Betriebsmittel selber zu entwickeln und zu bauen. Sie haben erkannt, dass das schützenswert ist und hier ein Wettbewerbsvorteil liegt. Deshalb wurde der Sondermaschinenbau immer weiterentwickelt. Heute arbeiten rund 1700 Mitarbeiter an
16 Schaeffler-Standorten weltweit im Sondermaschinenbau. Damit sind wir einer der ganz großen Akteure in diesem Bereich in der Welt. Obwohl wir eigentlich nur für unseren internen Bedarf arbeiten. Man kann auch sagen, jeder zweite Euro, der in der Schaeffler Gruppe investiert wird, kommt aus dem Sondermaschinenbau.

Beschaffung aktuell: Wie lief das C-Teile-Management hier am Standort vor der Integration des eLogistic-Systems von Keller & Kalmbach ab?

Jessica Rasser (Sondermaschinenbau PMO, Schaeffler): Ich arbeite mittlerweile im Project Management Office hier in Erlangen. Vorher war ich als Masterandin im strategischen Einkauf beschäftigt. In diesem Zusammenhang habe ich mich mit dem C-Teile-Management befasst. Dieses lief im Sondermaschinenbau so ab, dass man mit ganz normalen Kanban-Karten gearbeitet hat, auf der Basis eines konventionellen Sicht-Kanban-Systems. Wenn ein C-Teil den Mindestbestand erreicht hatte, warf ein Mitarbeiter die entsprechende Karte in den Briefkasten. Die Karten wurden hier gesammelt und regelmäßig an die Arbeitsvorbereitung weitergegeben, die die C-Teile dann nachbestellte. Wir hatten hier – in Einzelfällen – eine Durchlaufzeit von bis zu 25 Tagen. Diese komplizierten und verschachtelten Prozesse sind natürlich alle aus der Historie sowie dem steten Wachstum des Sondermaschinenbaus gewachsen. Nun gibt es heute ja ganz andere technische Möglichkeiten, die wir alle aus unserem privaten Gebrauch kennen und nutzen. Vor diesem Hintergrund haben Herr Brosche und Herr Hirschmann vom Einkauf den bisherigen Beschaffungsprozess der C-Teile hinterfragt und Handlungsbedarf gesehen.

Beschaffung aktuell: Wieso fiel die Wahl des Partners auf Keller & Kalmbach?

Rasser: Am Markt gibt es generell noch nicht so viele Anbieter, die ein automatisiertes Kanban-System anbieten. Natürlich haben wir uns diese Anbieter genau angeschaut. Die Liste unserer Anforderungen, Wünsche und Bedingungen, die ein solches System erfüllen muss, war recht lang. Wir sind ein Sondermaschinenbau, haben eine Inselfertigung, die ganz spezielle Anforderungen an eine C-Teile-Versorgung hat. Nach intensiver Prüfung haben wir entschieden, dass Keller & Kalmbach für unsere Ansprüche und Bedürfnisse die beste Wahl ist.

Beschaffung aktuell: Wie lange hat die Implementierung gedauert?

Rasser: Ungefähr vier Monate. Unser Standort hier ist ganz neu und wir konnten bereits im Zuge der Umbauarbeiten unsere Wünsche einbringen. Es war auch nicht ganz einfach, das System einzurichten. Es handelt sich ja um ein Pilotprojekt, viele unserer Anforderungen waren sehr individuell. Das hat uns vor einige Herausforderungen gestellt. Auch das Bereinigen unserer Datensätze war sehr aufwendig. Wir haben in dem gesamten Prozess auch sehr viel gelernt. Zum größten Teil läuft das System jetzt. Ein paar Nachjustierungen sind noch nötig, aber das ist bei einem solchen Projekt ja völlig normal.

Wollenick: Der Benefit des neuen Systems ist jetzt schon überzeugend, obwohl wir ja noch in der Rollout-Phase sind. Deshalb planen wir, dieses automatisierte System im Sondermaschinenbau weltweit auszurollen. Das Potential wollen und müssen wir nutzen. Auch für andere produktnahe Bereiche wie dem Werkzeugbau oder der Instandhaltung ist der Einsatz durchaus denkbar. Das sind alles Bereiche, in denen solches Verbrauchsmaterial benötigt wird. Letztendlich möchte ich damit sagen, es ist ein super System, welches sehr gut läuft.

Marcus Brosche (Strategischer Einkauf Tools, Schaeffler): Ich möchte anmerken, dass es schon weitere Visionen gibt, das System zu optimieren. Wir sind ja in einer dynamischen Umwelt, gerade im Sondermaschinenbau. So wollen wir zum Beispiel die ständig neuen Möglichkeiten, die die Digitalisierung bietet, nutzen und unser System weiter verbessern.

Beschaffung aktuell: Was sind die Vorteile von eLogistics?

Rudolf Morawetz (Geschäftsführer Keller & Kalmbach): Mit eLogistics können unsere Kunden bewährte Lieferanten beibehalten und sparen Bemusterungskosten bei der Weiterführung der bestehenden Artikel ein. Dadurch erreichen wir eine extreme Flexibilität und sind schnell in der Umsetzung. Keller & Kalmbach beschränkt sich auf den logistischen Informationsfluss, die Lieferversorgung steht dabei im Vordergrund. Die Lieferanten unserer Kunden erhalten im Zuge einer eLogistics-Anbindung die Hardware zuzüglich der Technologie und Schnittstellen. Dabei profitieren sie davon, auf ausgefeilte Kanban-Systeme setzen zu können und manuelle Tätigkeiten zu automatisieren. Bei komplexen C-Teile-Management-Projekten kommen uns unsere langjährige Erfahrung und die Zusammenarbeit mit Kunden aus den verschiedensten Branchen zugute.

Beschaffung aktuell: Gab es Probleme bei der Implementierung des neuen Systems?

Rasser: Natürlich war es für die Mitarbeiter eine sehr große Umstellung. Für manch einen ist es nicht so einfach, gewohnte Wege und Prozesse zu verlassen und ein völlig neues System zu akzeptieren. Aber hier sind wir auf einem sehr guten Weg, nachdem das System auch immer besser und zuverlässiger läuft und der Nutzen auch den Mitarbeitern offensichtlich wird. Und wie schon angedeutet, mussten wir auch unsere Datensätze bereinigen, um unsere Datenqualität zu erhöhen. Das hat viel Zeit in Anspruch genommen.

Beschaffung aktuell: Werden mit dem System auch die Drittlieferanten abgewickelt?

Brosche: Es gibt aktuell zwei Drittlieferanten. Einer ist schon angebunden, einer wird noch

ausgerollt. Sie werden also auch die eLogistic-Plattform nutzen und sind dann auch entsprechend trackbar. Hier übernimmt Keller & Kalmbach den kompletten Anbindungsservice. Das heißt, einkaufsseitig werden da keine zusätzlichen Kapazitäten gebunden, was natürlich auch ein absoluter Pluspunkt ist.

Barry Hirschmann (Strategischer Einkauf Tools, Schaeffler):

Für uns war es wichtig, die Drittlieferanten mit anzubinden und auch zukünftig flexibel zu bleiben. Und das kann das neue System.

Brosche: Genau. Vor allem weil der Direktbezug weiterhin bestehen bleibt.

Alexander Königbauer (Leiter Key Account Management Keller & Kalmbach): Richtig. Für Schaeffler bedeutet das, Sie haben weiterhin die Einkaufshoheit. Und der Kern des Vorteils ist ja, Sie haben ein Logistik-System für alle Lieferanten.

Beschaffung aktuell: Haben Sie Tipps für andere Einkaufsabteilungen zur Abwicklung eines solchen Projekts?

Brosche: Das A und O ist einerseits das Abholen und die Einbindung der Anwender, andererseits aber auch die Datenqualität, um überhaupt eine Ausschreibung starten zu können. Und manchmal muss man auch etwas out of the box denken.

Beschaffung aktuell: Vielen Dank an alle Teilnehmer für das interessante Gespräch.

Das Interview führte Alexander Gölz, Redakteur Beschaffung aktuell.


Das System

eLogistics im Detail

Keller & Kalmbach steuert anhand von eLogistics den Material- und Informationsfluss von Artikeln im Rahmen eines C-Teile-Management-Systems. Die Plattform bündelt alle relevanten Informationen, sorgt anhand von Kanban-Systemen für Versorgungssicherheit an den Bedarfsorten und ermöglicht die Anbindung von Drittlieferanten. eLogistics ermöglicht zudem Auswertungsmöglichkeiten in Echtzeit, die es Kunden und Lieferanten ermöglichen, Optimierungen zu erkennen und umzusetzen. Ausführliche Informationen unter www.kk-elogistics.de


Mit eLogistics können unsere Kunden bewährte Lieferanten beibehalten und somit auf erneute Bemusterungen bei
der Weiterführung der bestehenden Artikel verzichten. Das spart wertvolle Zeit und Kosten.“

Rudolf Morawetz, Geschäftsführer Keller & Kalmbach

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