Die Gersfelder Metallwaren GmbH (GMW), Rhöner Familienunternehmen mit über 50-jähriger Tradition, hat einen Großauftrag zur Fertigung von LKW-Lenkstangen erhalten. Das Auftragsvolumen umfasst einen siebenstelligen Millionenbetrag. GMW wird dafür neue Arbeitsplätze schaffen und in neue Maschinen investieren. Die Lenkstangen sollen ausschließlich in Gersfeld gefertigt werden.
LKW verschiedener internationaler Marken werden zukünftig mit Lenkstangen aus Gersfeld ausgestattet sein. Mit dem neu unterzeichneten Großauftrag hat sich die GMW verpflichtet, jährlich rund eine Million dieser hochpräzisen und sicherheitsrelevanten LKW-Bauteile zu fertigen.
Der Auftrag ist zeitlich nicht begrenzt und veranlasst Geschäftsführer Maximilian Pfeifer, weiter in sein Unternehmen zu investieren: „Für diesen Auftrag werden wir unseren Maschinenpark in Gersfeld um fünf Langdrehmaschinen erweitern und kalkulieren mit einem Investitionsvolumen von rund einer Million Euro.“ Zusätzlich will GMW sechs neue Arbeitsplätze im Bereich Zerspanungsmechanik bzw. Industriemechanik schaffen. Die Fertigung der Bauteile soll ausschließlich in Gersfeld erfolgen. „Wir sind sehr stolz und glücklich, diesen für uns sehr umfangreichen Auftrag erhalten zu haben“, erklärt Pfeifer weiter.
Produktionswerke solide ausgelastet
Nach nun zwei Jahren in einer herausfordernden Corona-Zeit stellt sich die Auftragslage der GMW heute sehr gut dar. Das Jahr 2021 hat das Unternehmen mit einem Umsatzwachstum von über 25 Prozent im Vergleich zu 2020 abgeschlossen. Sowohl die Kapazitäten in Gersfeld als auch im Tochterwerk in Rumänien sind solide ausgelastet.
Erneut herausfordernd ist allerdings die aktuelle Rohstoffsituation: „Die Rohstoffpreise sind durch das Handelsembargo mit Russland bzw. durch den Krieg in der Ukraine teilweise explodiert. Beispielsweise kostete Nickel Anfang März noch 18.000 Euro pro Tonne, stieg zwischenzeitlich auf über 43.000 Euro und heute sind es immer noch 26.000 Euro pro Tonne“, so Pfeifer. Nickel ist ein wichtiger Bestandteil zur Herstellung von Edelstahl, daher reagiert die Metall- und Maschinenbaubranche darauf sehr sensibel. Dennoch ist Maximilian Pfeifer optimistisch für die Zukunft: „Die globalen Lieferketten werden sich umsortieren und ich rechne ab Spätsommer 2022 wieder mit einer beruhigten Beschaffungssituation.“ (ys)