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Kunststoffspezialist Igus: Lieferfähigkeit aufrecht erhalten, Nachhaltigkeit vorantreiben

Lieferfähigkeit aufrecht erhalten, Nachhaltigkeit vorantreiben
Verlässlich liefern trotz Krisenzeiten

Verlässlich liefern trotz Krisenzeiten
Die Produkte von Igus sind laut Unternehmensangaben innerhalb von 24 Stunden versandfertig. Bild: Igus
Störungen in den Lieferketten und massive Preissteigerungen bei Rohstoffen und Energie zwingen Unternehmen zum Umdenken. Um auch in der Krisenzeit lieferfähig zu bleiben, hat der Kunststoffspezialist Igus frühzeitig auf die veränderten Marktbedingungen reagiert und sich in verschiedenen Bereichen neu ausgerichtet – von Energieeinsparungen über nachhaltigere Materialien bis hin zum Aufstocken der Lagerbestände und Investitionen in den Werkzeugbau.

Im Zuge der Corona-Pandemie sind die Lieferketten weltweit ins Stocken geraten. Ein Problem für die Industrie. Etwa 90 Prozent der Unternehmen im Maschinenbau, der Elektroindustrie und der Automobilbranche berichteten in der Konjunkturumfrage des Ifo-Instituts im Juni 2022, dass sie nicht an alle Materialien und Vorprodukte kämen. Im vergangenen November berichteten darüber immerhin noch etwas mehr als Dreiviertel aus den genannten Branchen.

Kunden von Igus aus Köln profitieren von einem entscheidenden Vorteil: Bei dem Kunststoffspezialisten kommt alles aus einer Hand. Von Lagertechnik über Leitungen bis zu Energieführungen produziert das Unternehmen alles selbst. Um jederzeit liefern zu können, hat man frühzeitig begonnen, seine Kapazitäten am Haupt-Produktionsstandort in Köln auszubauen. Auch konfektioniert wird in Köln und je nach Produktkategorie ebenfalls in den Niederlassungen, sodass auch mit Steckern konfektionierte Leitungen oder mit Leitungen bestückte Energieketten schnell am Einsatzort sind. Außerdem setzt man in der Fabrik zunehmend auf Automatisierung. So kommen zum Beispiel firmeneigene Low-Cost-Roboter und Montageautomaten zum Einsatz. Die Logistikwege wurden mit fahrerlosen Transportsystemen optimiert, was die Durchlaufzeiten innerhalb der Fabrik verringert. Das Ergebnis: Das Produktionsvolumen und die Produktivität der Fabrik konnten deutlich erhöht werden. Kunden können trotz Krisenzeiten schnell und verlässlich beliefert werden. So sind die Igus-Produkte bereits ab 24 Stunden versandfertig.

Lagerbestände im Vergleich zu 2019 verdoppelt

Zudem hat Igus seine Lagerbestände weltweit in der Gruppe um 100 Millionen Euro aufgestockt und damit im Vergleich zu 2019 verdoppelt. Inzwischen sind 243.000 Katalogartikel in Millionen von Kombinationsmöglichkeiten ab Lager verfügbar. In Köln entsteht zudem aktuell eine zweite Fabrik, sodass ab diesem Frühjahr weitere 20.000 m2 Platz für Forschung und Entwicklung, Produktion und Lager zur Verfügung stehen. Durch das Netzwerk aus 30 Niederlassungen, von denen 16 eigene Lager und 14 eigene Konfektionierungen besitzen, sowie Partnern in über 80 Ländern, ist die schnelle Lieferfähigkeit weltweit gesichert. Bereits vor einiger Zeit wurde auch speziell für den Einkauf ein Risikomanagement und eine Mehrlieferantenstrategie etabliert. Dabei setzt das Unternehmen auf langjährige und vertrauensvolle Beziehungen zu seinen Lieferanten.

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Am Hauptstandort in Köln fertigt Igus alle Produkte selbst. Aktuell entsteht eine zweite Fabrik, sodass demnächst weitere 20.000 m2 Platz für Forschung und Entwicklung, Produktion und Lager zur Verfügung stehen.
Bild: Igus

Eigener Werkzeugbau bietet Fastline-Service

Um aus den Kunststoffen qualitativ hochwertige Bauteile fertigen zu können, bedarf es auch präziser Werkzeuge. Daher fertigt der Kunststoffspezialist die Werkzeuge für den Spritzguss im firmeneigenen Werkzeugbau, der Iform, selbst an. Von der Entwicklung über die Fertigung und Bemusterung bis zur Qualitätskontrolle läuft alles über Igus. Und kurze Wege bedeuten weniger Zeit. Dadurch ist es möglich, individuelle Bauteile kurzfristig und in hoher Qualität umzusetzen.

Seit 2021 bietet die Iform den Fastline-Service an, der eine schnelle Lieferung von Spritzguss-Sondergleitlagern innerhalb von sieben Tagen ermöglicht. Dabei können nicht nur die geeigneten Materialien, sondern auch die passenden Herstellungsverfahren ausgewählt werden, um die Gesamtkosten zu senken. Denn je nach Auftragsvolumen kann ein Spritzgusswerkzeug auch als „print2mold“ im 3D-Druck additiv gefertigt werden – ebenfalls aus den bewährten Hochleistungskunststoffen und in kurzer Zeit.

In dem Online-Tool „Iglidur Designer“ kann der Kunde einfach die Abmessungen seines Gleitlagers eingeben, das gewünschte Material auswählen, die Menge definieren und bekommt direkt eine Übersicht der möglichen Fertigungsverfahren mit entsprechenden Kosten angezeigt.

Energieeffizienz gesteigert

Auch das Thema Energieeffizienz spielt in Zeiten steigender Energiepreise eine wichtige Rolle. Daher hat das Unternehmen verstärkt daran gearbeitet, sein Energiemanagement zu verbessern, und hat dafür im vergangenen Jahr die Zertifizierung nach DIN ISO 50001 erhalten. Gleichzeitig kommt Igus damit auch seinem Ziel von 100 Prozent Klimaneutralität bis 2025 einen Schritt näher. So werden zum Beispiel die Spritzgussmaschinen, die mit 36 Prozent den größten Anteil des Gesamtenergieverbrauchs ausmachen, durch 40 Prozent energieeffizientere Modelle ausgetauscht.

Um auch die Reduzierung des absoluten Stromverbrauchs weiter voranzutreiben, laufen diverse Projekte wie der Austausch der Hallenbeleuchtung mit insgesamt 590 Lampen. Das spart 32 Prozent Energie für die Beleuchtung, was dem Verbrauch von 190 Vier-Personen-Haushalten pro Jahr entspricht. Der Stromverbrauch konnte im Jahr 2021 in Relation zu den gestiegenen Produktionsstunden um 11 Prozent reduziert werden.

Köln,_22._März_2022_–_Die_Kunden_von_motion_plastics_Produkten_–_von_Antriebsleitung_bis_Zahnrad_–_haben_auch_im_Jahr_2021_ihre_Bestellungen_zu_einem_sehr_hohen_Anteil_zügig_erhalten._Der_Plan_von_2019,_in_Produktion_und_Supply_Chain_zu_investieren,_half,_die_sprunghaft_gestiegene_Nachfrage_zu_bedienen._Bis_2023_wird_weiter_stark_ausgebaut,_auch_mit_Blick_auf_den_Ukraine-Konflikt._Das_Unternehmensziel_gewann_an_Schärfe:_Verbessern,_was_sich_bewegt;_CO2-neutral,_ohne_Kunststoffmüll_und_„become_the_easiest_company_to_deal_with.“
Igus arbeitet daran, die eigene Energieeffizienz kontinuierlich zu verbessern. So werden zum Beispiel die Spritzgussmaschinen, die den größten Anteil des Gesamtenergieverbrauchs ausmachen, durch 40 Prozent energieeffizientere Modelle ausgetauscht.
Bild: Igus

Von der Linear- zur Kreislaufwirtschaft

Um wertvolle Ressourcen zu schonen und den Produktzyklus zu verlängern, setzt der Kölner Kunststoffspezialist auf die Einbindung von Kunststoffen in eine Kreislaufwirtschaft. Das Unternehmen nutzt laut eigenen Angaben 99 Prozent des in der Produktion anfallenden Kunststoffabfalls als neues Granulat für die Spritzgussmaschinen. Daraus entstehen seit 2022 auch Eco-Gleitlager und -Kugellager. 2019 hat man mit „Chainge“ zudem ein eigenes Recycling-Programm für ausgediente Energie- und Schleppketten ins Leben gerufen, das auch Basis für die Entwicklung der ersten Energiekette aus 100 Prozent recyceltem Material war.

Damit Kunststoff zur nachhaltigen Ressource wird, investiert Igus zudem in das innovative Recycling-Projekt der britischen Firma Mura Technology. Mit der sogenannten HydroPRS-Technologie sollen Kunststoffabfälle mit Hitze, Wasser und Druck in nur 30 Minuten wieder in Rohöl umgewandelt werden können. Die erste HydroPRS-Anlage soll den Unternehmen zufolge noch in der ersten Jahreshälfte 2023 in Betrieb gehen. Durch solch gezielte Investitionen und frühzeitige Maßnahmen zur Steigerung der Produktivität sieht man sich in der Domstadt auch für zukünftige Herausforderungen gut vorbereitet. (ys)

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