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ArGeZ erwartet weiter Seitwärtsentwicklung

Zulieferer
ArGeZ erwartet weiter Seitwärtsentwicklung

ArGeZ erwartet weiter Seitwärtsentwicklung
Die deutsche Zulieferindustrie erwartet 2016eine Fortsetzung des leichten Wachstums in Höhe von 1 %. (Bild: Bosch)
Die Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie hat auf der Hannover Messe ihre aktuellen Zahlen bekannt gegeben. Die in der ArGeZ organisierten Industriebranchen haben demnach im vergangenen Jahr einen Umsatz von 222 Mrd. Euro erzielt. Das entspricht einem Anstieg um 2 %. Erneut stützt sich das Wachstum auf die stabile Automobilkonjunktur in Nordamerika, China und Osteuropa. Auch Aufholprozesse in den südeuropäischen Märkten haben die Entwicklung unterstützt. Somit ist die Bedeutung des Exportgeschäfts im Durchschnitt aller Branchen nochmals leicht gestiegen, allerdings drückt die Quote der direkten Exporte bei weitem nicht den Geschäftsanteil des Auslandes aus, da die inländischen Kunden ihre Produkte zu rund 75 % im Ausland absetzen.

Weite Teile des allgemeinen Maschinenbaus als wichtige Kundenbranche entwickeln sich wegen der latenten Investitionszurückhaltung laut ArGeZ weiterhin verhalten. Seit einigen Jahren gebe es eine konjunkturelle Seitwärtsbewegungen ohne wesentliche neue Impulse. Während die Entwicklung der Produktionsmenge durchaus zufriedenstellen könne, stünden die Betriebsergebnisse bei hohem Kostendruck der Kunden stark unter Druck. Trotz steigender Energie- und Personalkosten gelingt es den mittelständischen Zulieferbetrieben nicht, nachhaltige Abschlüsse mit den meistens marktmächtigen Kunden zu erzielen. Die Zahl der fest angestellten Mitarbeiter haben die Unternehmen nochmals um rund 4600 erhöht. Die Zulieferindustrie ist in Deutschland also noch eine Wachstumsbranche.
Das Geschäftsklima der Zuliefererindustrie hat sich im März nicht weiter abgeschwächt. Dennoch bleibt insbesondere beim Blick auf den weiteren Jahresverlauf eine skeptische Grundstimmung. Im Gegensatz zum Verarbeitenden Gewerbe insgesamt sind die mittelfristigen Zukunftserwartungen der Zulieferer nicht optimistischer geworden. Schwächelnde wichtige Fahrzeugbaumärkte, Stagnationssignale aus dem Maschinen- und Anlagenbau sowie reduzierte Exportperspektiven tragen dazu bei, dass die Branche mit eher verhaltener Erwartung auf den weiteren Jahresverlauf blickt. Gerade aus wichtigen rohstoffnahen Bereichen des Maschinen- und Anlagenbaus seien positive Konjunktursignale unverändert Mangelware. Zudem schwebe über allem die Frage, inwieweit die Schwächesignale aus Asien durch andere Regionen überhaupt ausgeglichen werden können.
Besonders verunsichert sind die Entscheider vieler Branchen weiterhin durch die Energiewende. Fehlende Planbarkeit der zu erwartenden Kosten erschweren es laut der Arbeitsgemeinschaft zunehmend, Investitionsentscheidungen zugunsten des Standorts Deutschland zu treffen. Die deutsche Zulieferindustrie erwartet dennoch eine Fortsetzung des leichten Wachstums in Höhe von 1 % im Jahr 2016.
Der nordamerikanische Markt wird für die deutsche Zulieferindustrie attraktiver, die Entwicklung der Exporte in die USA bezeichnet die ArGeZ als gut. Insbesondere könnten von diesem Markt positive Impulse für die Zulieferer ausgehen. Der erfolgreiche Abschluss der TTIP-Verhandlungen werde von der Zulieferindustrie, die überwiegend mittelständisch organisiert ist, in hohem Maße gewünscht. Gerade bei Zulieferteilen etwa für die Automobilindustrie sollen sich die praktischen Vorteile von TTIP zeigen.
Die Hersteller von Teilen und Komponenten für Maschinen, Anlagen, Automobilen und anderen Wirtschaftsgütern verfolgen derzeit sehr aufmerksam die Möglichkeiten, die sich mit dem Begriff Industrie 4.0 in Verbindung bringen lassen. Für die eigene Fertigung wird damit gerechnet, dass durch intelligentere Maschinen verbesserte Produkte, aber auch effizientere Herstellungsverfahren möglich werden. Etwa durch bessere Auslastungskonzepte, weil frühzeitig Daten aus den jeweiligen vorgelagerten Wertschöpfungsstufen zur Verfügung stehen. Dieser Austausch wird jedoch bei den meisten Zulieferunternehmen nur schrittweise und somit als Evolution erfolgen.
Industrie 4.0 ist für die Zulieferindustrie das Zusammenspiel der Beherrschung der Marktveränderung, der Mensch-Maschinenkommunikation für die Verbesserung der Produktionseffizienz und der intelligente Einsatz neuer Produktionsmethoden. Für all das sind aber Voraussetzungen sicher zu stellen, wie Breitbandverfügbarkeit mit den entsprechenden Übertragungsraten, ein Konzept zur Datensicherheit und die konsequente Nachwuchsförderung für diese Techniken. Hier sind die Politik und die Industrie gleichermaßen gefordert.
Global sehen die Zulieferer Risiken aus den konjunkturellen Abkühlungen in Asien sowie den anhaltenden Schwächen in den BRIC-Staaten.
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