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Digitalstrategie statt Patchwork: Mittelstand aufwachen!

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Digitalstrategie statt Patchwork: Mittelstand aufwachen!

Der Siegeszug der Digitalisierung durch die Wertschöpfungsketten lässt sich nicht mehr aufhalten. Zu offenkundig sind die Vorteile: Mensch und Maschine arbeiten effizienter, die Interaktionen mit den Kunden und den Lieferanten werden intensiver. Insbesondere können die Wünsche der Kunden nach maßgeschneiderten Angeboten nur auf der Grundlage vernetzter Wertschöpfungsprozesse erfüllt werden. In den großen Industrieunternehmen wird daher fieberhaft an neuen digitalen Lösungen gearbeitet.

Auf der der Hannover-Messe 2016 war es mit Händen zu greifen: Die Aufholjagd ist in Deutschland in vollem Gange. Wurde noch auf der Messe 2015 beklagt, dass Deutschland die erste Halbzeit im Spiel um die Führerschaft in der digital vernetzten Produktion verloren habe, so sagte Bundesbildungsministerin Johanna Wanka auf einer Messe-2016-Veranstaltung der „Plattform Industrie 4.0“, dass Deutschland nunmehr die Nummer eins in der Welt sei und zwei Jahre Vorsprung vor dem nächsten Mitbewerber habe. In der Tat bewegt sich viel. Die Aussteller in Hannover zeigten über 100 Praxislösungen rund um die digitale Vernetzung der Fabrik.
Aber was macht unser Mittelstand? Unsere Hidden Champions sind zu Recht stolz auf ihre Technologieführerschaft, müssen jedoch erkennen, dass sie sich angesichts der rasch voranschreitenden Vernetzung nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen dürfen. Genau dies tun sie aber: Zu zögerlich und zu ängstlich, wenn überhaupt, dann gehen sie mit einem Patchwork von Einzelanwendungen vor. Die nicht unberechtigte Furcht vor dem Missbrauch ihrer Daten und die leider nicht wegzudiskutierenden Risiken der Cyberkriminalität, aber auch der Mangel an Fachkräften haben sie bisher von einem stärkeren Engagement abgehalten. Doch wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.
Mit der rasanten Verbreitung von cloudbasierten Plattformlösungen, wie sie hierzulande unter anderem Siemens und Bosch, angeregt durch die Strategien der Internetkonzerne anstreben, wird eine digitale End-to-End-Vernetzung der gesamten Wertschöpfungskette machbar. Daraus resultieren völlig neue Möglichkeiten der Kollaboration mit Zulieferern und Kunden. Auf den hoffentlich sicheren Plattformen können unsere Mittelständler neue Geschäftsbeziehungen knüpfen und neue Geschäftsmodelle entwickeln. Natürlich ginge dies auch über Google und Co. Allerdings bestünde dann die virulente Gefahr, dass die Internetfirmen die gesammelten Daten für ihre Zwecke nutzen und letztlich das Geschäft mit den Endkunden machen.
Unsere noch gut positionierten Mittelständler müssen schnellstens aufwachen und sich fit machen für die digitalen Plattformen. Sonst werden sie eher über kurz als über lang abgehängt, denn die großen Unternehmen der Fertigungsindustrie müssen das Thema Vernetzung vorantreiben. Die Internet-Erfahrungen von Handel oder Musikindustrie haben gezeigt, wie schnell überkommene Geschäftsbeziehungen und -modelle ausgelöscht werden. Dies ist das Menetekel an der Wand. Da hilft nur eines: Patchwork durch Digitalstrategie ersetzen!
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