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Fabrikwelt im Umbruch

Produktionstechnik
Fabrikwelt im Umbruch

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Vom 20. bis 24. Februar 2018 ist die Metav in Düsseldorf Schauplatz für moderne Technologien, Dienstleistungen und Trends der Metallbearbeitung. Neben Exponaten und Themen entlang der Wertschöpfungskette präsentieren vier sogenannte Areas konzentriert Lösungen etwa aus dem Bereich Werkzeug- und Formenbau oder Zukunftstechnologien wie Additive Manufacturing und Industrie 4.0.

Zur Metallbearbeitungsmesse Metav nach Düsseldorf fahren die Fachbesucher in diesem Jahr mit viel Optimismus im Gepäck. Die Stimmung unter den Einkaufsentscheidern ist prächtig. Zum Jahresende konnte die deutsche Industrie ihre Produktion erneut ausweiten. Für die gesamtwirtschaftliche Produktion ist eine hohe Dynamik zu erwarten.

Nach der Runderneuerung der letzten Metav im Jahr 2016 setzt die diesjährige 20. Messe für Technologien der Metallbearbeitung im Februar das veränderte Konzept fort. Angetreten mit dem markigen Slogan „Power Your Business“ und in wesentlichen Bereichen überarbeitet, lockte die vorige Metav an fünf Messetagen rund 35 000 Fachbesucher in die vier reservierten Hallen 14 bis 17 des Düsseldorfer Geländes.

Auch in diesem Jahr werden die Aussteller – 2016 waren es rund 600 – auf etwa 26 600 m² die für die Produktionstechnik relevanten Betriebsmittel präsentieren. Oft ist Technik vom Feinsten im Spiel – von der Planung per CAD/CAM bis zur Qualitätssicherung. Der Veranstalter, der Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken e. V. (VDW), rückt die klassischen Themen der Metallbearbeitung in den Vordergrund: Werkzeugmaschinen, Fertigungssysteme und Präzisionswerkzeuge ebenso wie der automatisierte Materialfluss, die Computertechnologie, Industrieelektronik und Zubehör. Diese Inhalte bilden das Herzstück der Messe, zumal ein Großteil der Besucher sich für die Zerspanung und die entsprechenden Werkzeugmaschinen interessiert, wie eine Umfrage auf der letzten Messe vor zwei Jahren ergeben hat.

Klassische Metallbearbeitung und

Innovation sind kein Widerspruch

Da die Metav vor allem ein Schaufenster der Innovationen sein will und den Anspruch verfolgt, die gesamte Wertschöpfungskette der Branche zu zeigen, trifft hier die klassische Metallbearbeitung auf aktuelle Lösungen zu Industrie 4.0. Zunehmend hält die Digitalisierung Einzug in die Zerspanung und beflügelt somit den Kernbereich der Messe. Aus der Ausstellerpräsenz kann geschlossen werden, dass Industrie 4.0 wie auch der 3D-Druck in der Produktionshalle angekommen ist.

Vor allem der 3D-Druck – mithin die additive Fertigung – ist zu einem tragenden Thema der Metallermesse geworden. Die sogenannte Additive Manufacturing Area bildet dieses Zukunftsthema konzentriert an einem Ort ab.

Drei weitere klar abgesteckte Areale – Quality Area, Medical Area und Moulding Area – strukturieren ebenfalls thematisch das breite Angebot an Produktionslösungen. Während die Areas zur Mess- und Prüftechnik wie auch zur additiven Fertigung Spezialthemen abdecken, greifen die Medizintechnik und der Werkzeug- und Formenbau anwendungsbezogene Lösungen auf. Ergänzt werden die vier Areas durch integrierte Themenparks, Sonderschauen, Fachkonferenzen, Workshops, Seminare, Foren und einen Technologietag.

Im Zeichen der digitalen Transformation

Ganz im Zeichen der digitalen Transformation steht der Themenpark Industrie 4.0, der in Kooperation mit der Konradin Mediengruppe ausgerichtet wird. Auf dieser Fläche zeigen Aussteller, wie Digitalisierung und Vernetzung die Metallbearbeitung verändern. Wie werden gewonnene Daten genutzt und wie in den Produktionsprozess eingebunden? Wie steht es um die Sicherheit der Daten? Antworten auf diese und weitere Fragen geben die beteiligten Akteure. Überdies geben sie den Überblick über erfolgreich realisierte Projekte und Anwendungen. Ein Fachforum informiert über die jüngsten Trends in der Produktionstechnik. Besucher erhalten damit Anstöße und Lösungen für die eigenen digitalen Herausforderungen. Schließlich wird sich bald schon zeigen, wer digital fit ist und wer nicht.

Ein Trend, der in diesem Zusammenhang in Düsseldorf gezeigt wird, sind intelligente Spannsysteme. Wer sich auf die Spurensuche begibt, wird auf der Moulding Area garantiert fündig. Die Hilma-Römheld GmbH etwa verfügt über ein umfassendes Programm für das Aufspannen der Werkzeuge und Formen auf Pressen, Spritz- und Druckgussmaschinen. Vor einem Jahr gründete das Unternehmen aus dem mittelhessischen Laubach zudem das Joint-Venture Römheld Rivi GmbH mit dem italienischen Partner Rivi Magnetics S.r.L., das auf die Magnetspanntechnik für den Einsatz im Werkzeug- und Formenbau spezialisiert ist. Dies gewährleistet laut Römheld-Geschäftsführer Hans-Joachim Molka „ganz neue Freiheitsgrade und hohe Flexibilität“.

Der Einstieg in diese Technik zeigt, dass Römheld auf verschiedene Antriebsspielarten setzt. „Wenn es um Feinregulierung oder Vernetzung in Industrie 4.0 geht, sind elektromechanische Spannsysteme im Vorteil. Werden große Kräfte auf kleinstem Raum benötigt, ist die Hydraulik ganz klar vorne“, sagt der Geschäftsführer. „Als Anbieter mit dem weltweit größten Spanntechnikportfolio entwickeln wir die Antriebsarten weiter und setzen für die Zukunft auf unterschiedliche Antriebsarten oder -technologien“, erläutert Hans-Joachim Molka.

Spanntechnik mehr als nur reine Hardware

Aber auch die Hype-Themen Automatisierung und digitale Transformation wirken sich auf die Spanntechnik aus. Für Molka ist Spanntechnik dabei als integraler Bestandteil von Fertigungssystemen mehr als nur reine Hardware. „Die Spannkomponenten liefern Daten an das Gesamtsystem und tragen damit zur interaktiven Echtzeitsteuerung des Fertigungssystems bei“, sagt der Römheld-Chef. „Technisch kann die Branche schon einiges liefern. Das Spannende an Industrie 4.0 werden die sich daraus ergebenden Geschäftsmodelle sein.“ Mehr dazu erfahren Besucher in der Moulding Area und beim VDMA-Spanntechnik-Forum.

Wie sich mit Spanntechnik für die digitale Fertigung die Wertschöpfung verbessern lässt, beschreibt auf dem Forum Stefan Nitsche, Leitung Produktmanagement bei der Hainbuch GmbH aus Marbach. Er zeigt, wie sich Rüst- und Wartungszeiten im Vorfeld senken und durch produktive, prozesssichere Maschinenlaufzeiten ersetzen lassen.

Das betrifft in besonderem Maße Werkzeug- und Formenbauer, die heute laut Nitsche besonderen Wert „auf schnelle Wandlungsfähigkeit und Rüstzeitminimierung durch Schnellwechselsysteme wie Centrotex“ legen. Der Kunde möchte keine Zeit verlieren und schnellstmöglich mit dem für sein Werkstück geeigneten Spannmittel zerspanen. „Parallel dazu spüren wir eine sehr starke Nachfrage nach unserer Mini-Baureihe“, sagt Nitsche. „Diese Futter haben 30 Prozent weniger Masse, einen um ein Drittel geringeren Futterdurchmesser, und sie sind kompatibel mit dem flexiblen Baukastensystem.“ So könne ein Anwender mit einem Adaptionsspanndorn in 30 s von Außen- auf Innenspannung umrüsten.

Automatisches und intelligentes Spannen

Auch das automatische und intelligente Spannen dürfte eine wichtige Rolle auf der Metav spielen. Hainbuch mischt auf diesem Gebiet schon seit einem Jahrzehnt mit: 2007 zählte das Unternehmen mit dem Toplus-IQ-Futter zu den Pionieren der intelligenten Spanntechnik. Inzwischen würden schon viele Anwender erkennen, wie viel Nutzen ihnen das Messen der Spannkraft, die Bestimmung des Verschmutzungs- und Wartungszustandes sowie die auf 0,01 mm exakte Detektion des Spanndurchmessers bietet, betont Nietsche: „So lassen sich Bearbeitungsprozesse aufwandslos selbst regeln. Ein kostenintensiver Maschinenstillstand mit händischem Eingriff findet nur dann statt, wenn die Parameter aus der Vorgabe geraten.“

Dazu ein Beispiel: Die Spannkraft kann sich wegen Verschmutzung oder Ausspülung des Spannfettes ändern. Das intelligente Spannmittel erkennt die Veränderung und empfiehlt eine Wartung, etwa die Reinigung des Spannfutters. Im Bereich der Automatisierung setzen laut dem Experten bereits viele Automatisierungsfirmen, Maschinenhersteller und Endkunden auf den „automatisierten Spannkopf- und Werkstückanschlagwechsel“.

Prozessoptimierung an heutigen Sägen

In Zeiten von Digitalisierung und Vernetzung darf auch mit Blick auf die Sägetechnik das Thema Industrie 4.0 nicht ausgespart werden. Das erstmals auf der Metav stattfindende Forum Sägetechnik am 20. Februar thematisiert deshalb auch die Chancen und Möglichkeiten für Sägemaschine und die Vernetzung anschließender Prozesse. Die Aussteller des Forums zeigen neueste Entwicklungen und anwendungsnahe Lösungsansätze für den einfachen Einzelzuschnitt im Werkstattbetrieb bis hin zum Massenzuschnitt. Der Metav-Veranstalter VDW organisiert das Forum gemeinsam mit dem Stuttgarter Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA). In den drei Themenblöcken Sägemaschine, Sägewerkzeug und Prozessoptimierung stellen Experten des IPA und verschiedene Maschinenanbieter anwendungsnahe Lösungsansätze vor. Besucher des Forums erhalten so einen Überblick über aktuelle Trends bei den Sägeverfahren, aber auch bei den eingesetzten Werkzeugen und in den Fertigungs- und Automatisierungsprozessen.


Areas auf der Metav

Konzentrierte Realität

Vier Areas stehen im Zusammenspiel mit dem Metav-Kernbereich der Produktionstechnik. Sie bilden die Realität moderner industrieller Fertigung konzentriert auf ihrem Gelände ab.

  • Quality Area
    Überblick über die gesamte Bandbreite der Mess- und Prüftechnik sowie der Qualitätsmanagement- und Auswertungssysteme. Digitalisierung bringt die Prozessqualität auf ein ganz neues Niveau.
  • Moulding Area
    In den Werkzeug-, Formen- und Modellbau ziehen zunehmend Prozesstechnologien
    ein, etwa laserunterstützte Fertigung für die Feinstrukturierung von Designoberflächen.
  • Additive Manufacturing Area
    Zahlreiche Aussteller setzen auf hybride Maschinen, die additive mit spanender Fertigung kombinieren. Zu sehen ist die ganze Bandbreite additiver Verfahren, Materialien und Dienstleistungen rund
    um den 3D-Druck.
  • Medical Area
    Hersteller von Medizintechnik, Komponenten, Verfahren und Produktionstechnik für medizinische Produkte bilden unter anderem die Themen Implantate, Prothesen, Instrumente und Stents ab.

Dietmar Kieser,

Redakteur Beschaffung aktuell


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