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Firmendatenbanken im Internet

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Firmendatenbanken im Internet

Firmendatenbanken im Internet
Dipl. Betriebswirt Andreas Lux ist seit 1994 als professioneller Internet-Rechercheur tätig und bahnt als Dienstleister für Industrie- und Handelsunternehmen Kontakte zu geeigneten Lieferanten und Einkaufsquellen in Ausland und Übersee an. Hauptrecherchegebiete sind Südostasien, Südeuropa und Nordamerika. Über 80% der Recherche- und Kommunikationsarbeit wickelt er heute über das Internet ab. andreaslux@newsfactory.net
Das Internet ist der größte Lieferantenpool der Welt. Alle Anbieter von Lieferanten-CDs oder Büchern sind bereits im WWW vertreten und bieten ihre Informationen an – wie auf der CD meist kostenpflichtig. Daneben gibt es immer mehr Firmendatenbanken, in denen Einkäufer zum Nulltarif weltweit nach Lieferanten oder Marktpartnern suchen können – Top-Informationen und technische Features inklusive.

Andreas Lux

In keiner betrieblichen Abteilung lassen sich so viele sinnvolle Einsatzmöglichkeiten fürs Internet vorstellen wie in Einkauf und Beschaffung. Von allen Seiten tönt der Aufruf „Rein ins Internet“. Wer es aber ausprobiert und kostbare Stunden sinnlos versurft hat, fragt sich, was er da soll. Dabei haben die Protagonisten der Internetnutzung durchaus recht mit ihrer Euphorie.
Sicherlich, der Aufbau von Online-Bestellsystemen, Intra- und Extranets und neuen Kommunikationswegen mit Lieferanten auf Internetbasis erfordert gute Planung und viel Zeit. Fachleute setzen den Aufwand einer vollen Internetintegration im Einkauf durchaus gleich mit der Einführung von SAP.
In einem Teilbereich kann man das Internet allerdings sofort nutzen: Bei der Suche nach möglichen Lieferanten oder Partnern im Markt. Voraussetzung ist die technische Mindestkonfiguration aus einem Pentiumrechner, einem schnellen Modem (oder ISDN), der üblichen Browsersoftware und einem leistungsfähigen Internetzugang (Provider). Nutzbare Angebote sind vorhanden und nehmen zu.
Das gilt auch für den kostenlosen Abruf von Informationen. Denn es hat sich flächendeckend herumgesprochen, daß auch professionelle Internetnutzer nur ungern bereit sind, für Leistungen aus dem Net Ihre Budgets zu belasten. Aus diesem Grund bitten viele Datenbankbetreiber nicht länger die Suchenden zur Kasse, sondern nur noch Firmen, die sich in der Datenbank haben registrieren lassen. Die wiederum wollen für ihr Geld einen ordentlichen Return on Investment in Form von Anfragen. Die besten unter den kostenlosen Anbietern halten für den Lieferantensuchenden einige ausgefeilte Funktionen als Anreiz bereit, sich immer wieder einzuklinken.
Komfortable Recherchetools
Für die Lieferantenrecherche stehen normalerweise mehrere Suchmodi zur Verfügung, in denen man Stichworte eingeben kann, die entweder Branchen beschreiben, Teil eines Firmennamens sind oder sonst irgendwo im laufenden Text vorkommen. Oder auch alles zusammen. In den besseren Datenbanken werden Branchenindices angeboten, die sehr fein untergliedert sind. Die gewählten Branchen sind dann möglicherweise noch regional eingrenzbar. Was als Ergebnis präsentiert wird, ist sehr unterschiedlich. Manche Datenbanken verwöhnen durch Produktabbildungen, ganze Kataloge oder reichhaltige Unternehmensprofile, andere belassen es bei den nötigen Daten zur Kontaktaufnahme wie Firmenname, Adresse, Fax und Telefon. Zu bedenken ist, daß auch im Internet weniger mehr sein kann, da dickes Bildmaterial durch die dünnen Kupferlitzen der Telekom geladen werden will, was in der Rushhour auf dem Datenhighway zur Geduldsprobe wird. Unterm Strich können sich viele Internetdatenbanken sehen lassen, was den Gehalt an brauchbaren Informationen angeht. Allerdings hat fast (noch) keiner der Anbieter die Möglichkeit zum Download ausgewählter Adressen integriert. Dafür bieten die führenden WWW-Datenbanken andere Features, die diesen Nachteil verschmerzen lassen.
Sammelanfragen via E-mail
So erspart eine schnelle und kostenlose Sammel-E-mail das Faxen. Das funktioniert aber nur, wenn die Firmeneinträge in der Datenbank mit E-mail-Adresse erfaßt sind. Wird diese Funktion angeboten, kann man bei der Lieferantenrecherche allen selektierten Firmen per E-mail ein Einkaufsgesuch zustellen, wobei man trotz zahlreicher Treffer das Gesuch nur einmal eingeben muß, auf Knopfdruck wird es an alle Firmen versendet.
E-mail-to-Fax-Service
Für die Kontaktaufnahme mit E-mail-losen Firmen bieten gewitzte Datenbankbetreiber einen E-mail-to-Fax-Service. Dazu selektiert man wieder die Firmen, mit denen man in Kontakt treten möchte, tippt das Gesuch inklusive der eigenen Faxnummer einmal in eine Maske ein und drückt auf „Senden“. Der Datenbankanbieter verteilt die Anfragen an die Faxnummern der ausgewählten Firmen.
Recherche-Unterstützung
Einige Datenbankbetreiber bieten auch Hilfen für den Fall an, daß in der Datenbank nichts Passendes gefunden wurde. Der Betreiber versucht auf eigene Faust das Gesuch an Firmen innerhalb (oder auch außerhalb) der Datenbank weiterzuleiten, die unter Umständen etwas damit anfangen können.
BBS – Bulletin-Board-Services
Bulletin-Board-Services tauchen entweder als eigene Website oder als Zugabe zu einer guten Firmendatenbank auf. In jedem Fall stellen sie die bequemste, weil passive Möglichkeit dar, mit potentiellen Lieferanten in Kontakt zu kommen. Dabei sind sie im Grunde nichts als virtuelle schwarze Bretter, an denen Einkäufer ihre Beschaffungsgesuche elektronisch anpinnen können. Mögliche Lieferanten können sich die Gesuche (häufig nach Branchen sortiert) ansehen und entscheiden, ob eine Kontaktaufnahme lohnt. Der Eintrag eines Gesuchs in einen BBS dauert nur Minuten, Rückläufe werden aber noch nach Wochen generiert. Nimmt der Webmaster des Betreibers seine Aufgabe ernst, filtert er alle ungeeigneten Gesuche heraus und sorgt dafür, daß die Gesuche zeitnah, das heißt nicht länger als 4-6 Wochen sichtbar bleiben.
Handels-/beschaffungsrelevante Informationen
Viele Firmendatenbanken im WWW betrachten sich als allgemeine Informations-Website zum Thema Handel und Beschaffung. Da viele einen lokalen Schwerpunkt haben, erfährt man auch etwas zu lokalen Gesetzen, Steuerregeln, landestypischen Eigenheiten. Dazu werden häufig Links zu Forwardern oder Verbänden angeboten, die beim Aufbau einer Handelsbeziehung behilflich sein können.
Folgende Firmendatenbanken sind empfehlenswert und bieten sich zu erfolgversprechender Recherche an:
Das Thomas Register gilt als eine der führenden Firmendatenbanken für die US-Industrie. General Electrics arbeitet gerade an dessen Integration in seine Purchase Software „Trade Process Network (TPN)“, um eine breite und gute Lieferantenbasis herzustellen. Über 155.000 amerikanische Industrieunternehmen aller Branchen sind in über 50.000 Produktkategorien eingeteilt und können nach Branchen, Namen oder lokalen Gesichtspunkten abgefragt werden. Als Mindestinformationen erhält man Firmenname und -adresse, Telefon- und Faxnummern sowie Hinweise zum Produktprogramm. Teilweise sind komplette Kataloge zu den Firmen hinterlegt. Die Nutzerregistrierung ist kostenlos.
Üwww. asiansources.com
Asiansources bezeichnet sich selbst als „Asias most comprehensive supplier database“ und bietet Sammel-E-mail, E-mail-to-Fax, Rechercheunterstützung sowie reichhaltige branchen- und asienspezifische Handelsinformationen. Alle Firmeneinträge bestehen neben den Grunddaten zum Unternehmen aus Produktabbildungen und verweisen oft auf eine eigene Homepage des hauseigenen Servers. Asiansources deckt die Tigerstaaten ab und eignet sich für Recherchen nach elektrischen oder elektronischen Teilen, Computerhardware oder Maschinenteilen. Rund 80.000 Unternehmen sind in 45.000 Kategorien eingeteilt. Nach den ersten Datenbank-Anfragen erhält der Nutzer einen kostenlosen monatlichen Katalog (Print) mit Informationen der angefragten Branche.
Große Datenbank mit rund 200.000 Industrie- und Handelsunternehmen aller Branchen aus Singapur, nach circa 300.000 Produktkriterien unterteilt. Weitere Informationen zum Thema Handel mit Singapur; Rechercheunterstützung wird angeboten.
Firmendatenbank für taiwanesische Unternehmen. Clou der Website ist der mächtige Bulletin-Board-Service, hier „Trade Opportunity“ genannt, in dem Unternehmen aus der ganzen Welt ihre Kaufgesuche und Verkaufsangebote präsentieren.
Hier findet man 150.000 Industrieunternehmen aller Branchen aus nahezu allen Ländern Westeuropas und rund ums Mittelmeer sowie einige Einträge aus Osteuropa. Suche nach Firmennamen, Branche, Ländern und Themen möglich. Als Mindestinformation bekommt man Firmenname, Adresse, Tel.-/Faxnummer und die Branche genannt. Zu einigen Unternehmen sind weiterführende Produktkataloge hinterlegt.
Made in Germany gibt es in gleicher Form auch für Österreich, die Schweiz und die USA. Insgesamt bieten sich circa 280.000 Unternehmen aller Branchen zur Recherche an (110.000 in D, 118.000 USA, 32.000 A, 22.000 CH). Die Suche läßt sich geografisch und nach Branchen einschränken. Der integrierte Sucher akzeptiert auch Stichworte oder Namensteile. Als Mindestinformation erhält man Firmenname, Adresse, Telefon, Fax, Ansprechpartner, die Mitarbeiterzahl und einen Produkt-überblick.
Für diejenigen, die sich selbst auf die Suche nach der passenden Firmendatenbank machen wollen, folgender Tip:
www.swbv.uni-konstanz.de/links/suchdienste.html. Hier kann man sich den geeigneten Sucher oder Webkatalog auswählen und das Internet auf eigene Faust durchstöbern.
Viel Spaß dabei!
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