Das zweite Quartal lief für die deutsche Industrie gut an, nicht nur wegen des beschleunigten Produktionswachstums. Die Steigerungsrate erreichte jedoch nicht die Hochs vom Jahreswechsel und auch die Auftrags- und Beschäftigungszuwächse schwächten im Vergleich zu den Vormonaten ab. Die Verlängerung der Lieferzeiten war erneut so drastisch wie selten in den letzten 22 Jahren. Somit blieb der Preisdruck nach wie vor hoch. Der saisonbereinigte BME Einkaufsmanager Index sank binnen eines Monats um 0,1 Punkte auf 85,1, was ein neues Neun-Monatstief darstellt. Der Produktionsindex notiert den tiefsten Wert seit 16 Monaten, während der Auftragszuwachs sich nach dem vierten Fall hintereinander auf dem niedrigsten Stand seit November 2016 befindet. Auch der Jobaufbau verlangsamte sich zum fünften Mal hintereinander, obwohl die Beschäftigtenzahlen bei steigender Kapazität kräftig zugelegt hat.
Die deutsche Industrie ist aber trotz der vierten Abkühlung in Folge weiterhin im Wachstum, da der Langzeit-Durchschnittswert von 52,4 Punkten deutlich überschritten wurde. Die Geschäftsaussichten binnen Jahresfrist verbesserten sich leicht gegenüber dem 18-Monatstief von März.