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Sinkende Erlöse trotz Absatzplus

Jahresbilanz: Wellpappenindustrie
Sinkende Erlöse trotz Absatzplus

Die Mitglieder des Verbandes der Wellpappenindustrie (VDW) haben im Jahr 2013 arbeitstäglich betrachtet ihren Absatz um 2,1 Prozent gesteigert. Die Branche liegt damit 1,7 Prozentpunkte über dem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts. Hauptgrund für das gute Absatzergebnis ist der private Konsum in Deutschland, der im vergangenen Jahr mit 0,9 Prozent mehr als doppelt so stark wie die Gesamtkonjunktur gewachsen ist.

„Was konsumiert werden soll, wird auch verpackt – und zwar überwiegend in Wellpappenverpackungen“, so VDW-Vorsitzender Dr. Jan Klingele. „Da allein der Bereich Nahrungs- und Genussmittel über ein Drittel unserer Kunden ausmacht, hinterlässt die erfreuliche Konsumlaune auch positive Spuren in den Absatzzahlen unserer Industrie.“
In absoluten Zahlen gemessen haben die VDW-Mitglieder im vergangenen Jahr 7,3 Milliarden Quadratmeter Wellpappe abgesetzt. Das sind 120 Millionen Quadratmeter mehr als 2012 und entspricht – in nicht arbeitstäglicher Betrachtung – einer Steigerung von 1,7 Prozent. Der Absatz entwickelte sich im Jahresverlauf zunehmend positiv. Während die Unternehmen in den ersten drei Monaten einen minimalen Rückgang von 0,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verzeichnen mussten, stieg der Absatz in den beiden folgenden Quartalen um jeweils 2,9 Prozent, im vierten Quartal noch um 1,1 Prozent.
Während Klingele die Absatzzahlen als erfreulich wertet, hält er die Entwicklung der Erlöse für bedenklich: „Wir haben ermittelt, dass die Abgabepreise für Wellpappenerzeugnisse im Jahresverlauf um 1,3 Prozent gefallen sind – von 53,7 Cent pro Quadratmeter im Jahr 2012 auf 53,0 Cent.“ Beim Umsatz konnte hingegen ein leichter Zuwachs erreicht werden. „Vor dem Hintergrund der weiter gestiegenen Kosten betrachten wir diesen Wert jedoch kritisch“, so der VDW-Vorsitzende. Die Rohstoffkosten bestimmen in der Wellpappenindustrie rund die Hälfte der Gesamtkosten. Bei dem mit Abstand wichtigsten Rohstoff der Branche, dem Wellpappenrohpapier, mussten die VDW-Mitglieder im Durchschnitt eine Verteuerung von 7,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr verarbeiten, bei einzelnen wichtigen Sorten sogar über 20 Prozent.
Im Vergleich zum Durchschnittswert der letzten fünf Jahre stiegen die Papierpreise damit um durchschnittlich 12,9 Prozent. Zwar habe sich zu Jahresbeginn der Papiermarkt beruhigt, so Klingele, doch bei den Kraftlinerpapieren hätten Lieferanten bereits Erhöhungen um einen Euro pro Tonne angekündigt. Zu den Preissteigerungen in der Papierindustrie trügen auch die gestiegenen Energiepreise bei, da sich dort die Energiekosten auf elf Prozent des Umsatzes beliefen. Sinkende Erlöse und Umsätze bei gleichzeitig deutlich gestiegenen Kosten führten dazu, dass die Wellpappenindustrie sich trotz anhaltend guter Nachfrage inzwischen mit negativen Deckungsbeiträgen konfrontiert sieht.
Mit Blick auf die vorhergesagte und in den ersten Wochen des Jahres auch spürbare Wirtschaftsbelebung rechnet der VDW bei der Prognose für das kommende Jahr mit einer arbeitstäglich bereinigten Absatzsteigerung von 1,8 Prozent. „Wachstumstreiber bleibt der private Konsum“, erläutert Klingele die guten Aussichten. „Insbesondere wird auch die zunehmende kleinteilige Direktbelieferung der Verbraucher über den Vertriebsweg E-Commerce weitere Impulse geben.“ ud
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